Heilig-Rock-Tage: Bischof Ackermann drückt seine Solidarität mit queeren Menschen aus :„Wir wollen ein Bistum sein, das die Vielfalt schätzt!”
Trier – Ein Zeichen der Solidarität mit queeren Menschen und ein Bekenntnis zur Vielfalt: Am 17. April feierte Bischof Stephan Ackermann gemeinsam mit Pfarrerin Sabine Schwenk und Pfarrer Matthias Holzapfel einen ökumenischen Gottesdienst, zu dem die Queer-Community und Menschen, die sich mit ihr solidarisieren, eingeladen waren. Zudem war der Arbeitskreis (AK) Queer im Bistum Trier an der Gestaltung des Gottesdienstes im Rahmen der Heilig-Rock-Tage beteiligt – wie schon im vergangenen Jahr lasen Mitglieder des AK Fürbitten, sangen und übernahmen liturgische Dienste.
„Unter Gottes Himmel haben alle Platz!”
„Queere Menschen sind ein Teil unserer Kirche und ein Teil einer vielfältigen Gesellschaft. Jeder Mensch hat das Recht, so zu leben, wie es für ihn am authentischsten ist, ohne Diskriminierung oder Ausgrenzung befürchten zu müssen.” Mit diesen Worten begrüßte Ulrike Laux, die gemeinsam mit Aloys Perling den AK Queer leitet, die Gottesdienstgemeinde im Trierer Dom. Liebe und Mitgefühl sollten in der Kirche im Mittelpunkt stehen, so Laux. Kirche solle ein Ort der Inklusion und des Respekts für alle Menschen in ihrer Vielfalt sein, denn: „Unter Gottes Himmel haben alle Platz!”
Den Weg des Lernens und der Veränderung gemeinsam weitergehen
Bischof Ackermann dankte dem AK Queer für die Initiative und die Vorbereitung des Gottesdienstes, den er als „öffentliches Bekenntnis” bezeichnete: „Wir wollen ein Bistum sein, das die Vielfalt schätzt.” Der Gottesdienst während des Bistumsfests sei auch Ausdruck der Solidarität mit Menschen, denen bis heute aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität Unrecht in Form von Unverständnis, Ausgrenzung, „ja, nicht selten auch Hass und Gewalt – bei uns und weltweit” angetan werde. Daher sei es ein schmerzliches, aber notwendiges Bekenntnis einzusehen, dass die Kirche dies mit ihrer Lehre verstärkt habe.
Seit der jüngsten Vergangenheit sei die Kirche allerdings auf dem Weg des Lernens und der Veränderung. „Und das ist gut so!” Man werde auf diesem Weg weitergehen. „Dafür bitte ich ausdrücklich auch weiterhin um Ihre Unterstützung”, sagte er zu den Gläubigen. „Wenn wir Gottesdienst feiern, tun wir das auch, um uns ermutigen zu lassen aus der Nähe und der Zusage, die von Gott kommt.” Alle, die sich für die Rechte queerer Menschen einsetzten, brauchten Ermutigung. Dabei könne der Glaube Kraftquelle und Ressource sein.
Der Gottesdienst wurde live übertragen, eine Aufzeichnung gibt es unter diesem Link: https://t1p.de/hrt24_queer.
AK Queer am AktionInfoZelt am kommenden Freitag
Wer über queere Themen in der Kirche ins Gespräch kommen will, hat dazu am Freitag, 19. April, ab 14 Uhr, am AktionInfoZelt am Trierer Hauptmarkt Gelegenheit. Dort informiert der AK Queer unter dem Motto „Unter Gottes Himmel haben alle Platz” über seine Arbeit und nimmt Anregungen zur Entwicklung einer queersensiblen Seelsorge auf. Am selben Tag gibt es um 12.15 Uhr ein ökumenisches Mittagsgebet, das von dem Pastoralreferenten Aloys Perling gestaltet wird, der den AK Queer gemeinsam mit seiner Kollegin Ulrike Laux leitet.
Weitere Informationen zum AK Queer gibt es auf https://www.bistum-trier.de/glaube-und-seelsorge/kirche-veraendern/queer/index.html.