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Plattform P diskutierte über Priester-Sein in der Pfarrei der Zukunft:Abschied von der „klassischen Pfarrer-Rolle“

Die Plattform P (das "P" steht für Priester) - ein Zusammenschluss von rund 120 Priestern im Bistum Trier - diskutierte über das Priestersein in der Pfarrei der Zukunft.
Die Plattform P trifft sich zweimal jährlich (Archivfoto)
Datum:
12. Dez. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Über das Priestersein in der Pfarrei der Zukunft hat sich die „Plattform P“, ein Zusammenschluss von rund 120 Priestern im Bistum Trier, jetzt ausgetauscht. Das Thema sei virulent, betont Pfarrer Clemens Kiefer, einer der Sprecher der Plattform. Mit der Bildung der Pfarreien der Zukunft ab Januar 2020 heiße es für viele Priester, Abschied von der „klassischen Pfarrer-Rolle“ zu nehmen. Das habe Auswirkungen auf das Priesterbild und das Selbstverständnis und sei daher auch mit Ängsten verbunden.

Rund 60 Priester waren gekommen, um Impulse von Dr. Valentin Dessoy (Coach und Theologe, Mainz), Msgr. Dr. Michael Bollig (Pfarrer der Pfarrei Hl. Edith Stein, Trier) und Pfarrer Clemens Kiefer (Dechant im Dekanat Birkenfeld) zu hören und über das Thema zu diskutieren. Unter anderem haben die Priester sich gefragt, was die Arbeit des Priesters künftig stärker präge: das Territorium, also die räumliche Zuordnung, oder die Zielgruppe oder das Thema? In diesem Zusammenhang steht auch die Suche nach der geistlichen und menschlichen Beheimatung der Priester in den neuen Räumen. Wie die Priester bewährte Angebote und Gruppen weiter gut begleiten können und gleichzeitig Raum für Neues geben, wurde ebenfalls besprochen. „Wir Priester werden künftig nicht mehr nur der ‚klassische Pastor“ sein, sondern eine Vielzahl von Rollen einnehmen“, ist sich Pfarrer Kiefer nach den Diskussionen sicher. Das gebe die Möglichkeit, sich wieder mehr auf die eigenen Stärken und Fähigkeiten zu besinnen. Die Priester seien sich ihrer verantwortungsvollen Rolle bei der Synodenumsetzung bewusst, sagt Kiefer. Es hänge viel davon ab, wie sie die Pläne und Überlegungen kommunizierten und mit den Gläubigen darüber ins Gespräch kommen.

„Die Rolle der Priester in der Pfarrei der Zukunft ist mit diesem Workshop noch lange nicht ausdiskutiert“, glaubt Kiefer. Das Presbyterium (die Gemeinschaft der Priester des Bistums) müsse weiter im Gespräch bleiben. Mit der Gründung der Pfarreien der Zukunft am 1.1.2020 werde die Diskussion noch einmal an Fahrt gewinnen, vermutet Kiefer, und bringt noch einen weiteren Aspekt ein: „Wir müssen uns gemeinsam mit unserem Bischof fragen, wie die Priesterrolle so attraktiv werden kann, dass sich wieder junge Männer für diesen großartigen Beruf entscheiden.“

Die Weiterarbeit am Thema ist bereits verabredet. Im kommenden Jahr wird sich die Plattform auch mit Bischof Ackermann über das Thema austauschen.

Die Plattform P ist aus der Bistumssynode und den Unterstützungskursen für Priester entstanden und versteht sich als selbstverwaltete Berufsstands-Vertretung. In regelmäßigen Abständen treffen sich die Priester mit Gästen und Experten und tauschen sich zu verschiedenen Themen aus. Die Plattform ist nicht mit dem Priesterrat des Bistums Trier zu verwechseln, der ein Beratungsgremium des Bischofs ist und dessen Vertreter aus dem Presbyterium gewählt werden. Zur Steuerungsgruppe der Plattform P gehören die Priester Thomas Darscheid, Peter Dörrenbächer (Sprecher), Engelbert Felten, Joachim Fey, Clemens Grünebach, Clemens Kiefer (Sprecher) und Jonas Weller.

(JR)

Grundsatz-Referate zur Rolle der Priester in der Pfarrei der Zukunft