Bischof Ackermann beauftragt Projekt zur Aufarbeitung am Albertinum Gerolstein:Aufarbeitung mit und für Betroffene
Trier/Gerolstein – Bischof Dr. Stephan Ackermann hat ein Projekt „Gewalt am bischöflichen Internat Albertinum Gerolstein – Aufarbeitung mit und für Betroffene“ in Auftrag gegeben. Die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Bundschuh (Mönchengladbach) und die Rechtsanwältin und Mediatorin Dr. Bettina Janssen (Köln) werden die unabhängige Untersuchung durchführen.
Das Projekt startet mit einer Auftaktveranstaltung im Herbst und ist bis Sommer 2021 angelegt. In der Projektskizze heißt es, „sowohl sexuelle als auch psychische und physische Gewalt sollen Gegenstand des Projektes zur Aufarbeitung sein“. Anlass sind Rückmeldungen von ehemaligen Schülern des seit Anfang der 1980er Jahre geschlossenen Internats zu Gewalterfahrungen durch Mitarbeitende des Albertinums.
Zu den Bedingungen des jetzt geschlossenen Vertrags gehört, dass die beiden beauftragten Personen diesen Auftrag ohne Vorgaben durch das Bistum angehen und in eigener Verantwortung ein Konzept zur Aufarbeitung erstellen. Das Projekt folgt einem beteiligungsorientierten Ansatz und ist dementsprechend als Projekt gemeinsam mit Betroffenen angelegt. Die Interessen von Betroffenen und die Möglichkeiten und Grenzen des Projektträgers sollen gleichermaßen in die Feinkonzeption der einzelnen Projektbausteine einfließen. An der Auftaktveranstaltung teilnehmen können alle an der Aufarbeitung interessierten ehemaligen Schüler des Albertinums unabhängig von Opfererfahrungen, teilen Bundschuh und Janssen mit. Sie wollen transparent über die Ziele, Methoden, Beteiligungsmöglichkeiten und Maßnahmen informieren, um das Vertrauen von ehemaligen Schülern des Internats zu gewinnen und sie zu ermutigen, sich aktiv am Projekt zu beteiligen. Unter www.albertinum-gerolstein.de informieren die Beauftragten fortlaufend über das Projekt. Auf dieser Seite kann die Projektskizze eingesehen werden, und dort wird am Ende auch der Abschlussbericht veröffentlicht.
Im September soll der Lenkungsausschuss mit Vertretungen von Betroffenen und des Auftraggebers sowie Fachleuten aus der Wissenschaft gebildet und die Auftaktveranstaltung terminiert werden. Die Einladung zu der Veranstaltung erfolgt unter anderem über die Presse.
(JR)