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Auszeichnung für Tanzprojekt des Dekanats Saarbrücken :Auszeichnung für ein europäisches Jugendtanzensemble

Das Tanzprojekt „Fara Voce – Ohne Stimme“ des Dekanats Saarbrücken ist beim bundesweiten Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet worden.
Die Jugendlichen des Tanzprojekts freuens sich über ihre Auszeichnung
Datum:
6. Juli 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Heidelberg/Saarbrücken – Das Tanzprojekt „Fara Voce – Ohne Stimme“ des Dekanats Saarbrücken ist am Montag, 3. Juli, in Heidelberg beim bundesweiten Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ vom Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) ausgezeichnet worden. Von über 1.000 Bewerbungen bekamen 84 Initiativen und Projekte aus ganz Deutschland einen Preis für „vorbildhaftes und nachahmenswertes zivilgesellschaftliches Engagement“ verliehen. Dem Projekt unter Leitung von Pastoralreferent Heiner Buchen wurde mit der Auszeichnung ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro überreicht.

Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz gratulierte den Jugendlichen im Namen der Stadt: „Wer sich dem Thema ‚Roma’ widmet, übernimmt eine schwere Aufgabe“, sagte die Oberbürgermeisterin. „‚Ohne Stimme’ ist ein Kulturprojekt für junge Menschen, das sich mit dieser Minderheit befasst, die immer wieder mit Klischees und Stigmatisierungen zu kämpfen hat. Meine Anerkennung gilt allen Beteiligten, die sich mit viel Energie und Einfühlungsvermögen diesem außergewöhnlichen, großartigen Projekt gewidmet haben.“

Das Projekt „Fara Voce – Ohne Stimme“ besteht aus mehr als 50 Jugendlichen aus Frankreich, Deutschland, Rumänien und Bosnien. 2016 hatten sie sich zwei Wochen lang in Rumänien mit dem Thema „Roma und Sinti“ auseinandergesetzt. Daraus ist ein Tanztheaterstück entstanden. 2017 haben sie dieses Stück beim Saarbrücker Festival Perspectives noch einmal aufgeführt. „Ich habe in dem Projekt eine Menge Neues gelernt“, erzählt Sophie, die bei der Preisverleihung am Montag dabei war. „Unter anderem was der Unterschied zwischen Sinti und Roma ist. Mir ist klar geworden, dass diese europäische Minderheit keine Stimme hat, weder in den nationalen Parlamenten, noch auf Europaebene. Und das ist nicht gut. Das ist Unrecht!“

Die Laudatio bei der Preisverleihung wurde von Dr. Alexandra Kurth von der Justus-Liebig-Universität Gießen, gehalten: „Dass junge Leute gerne tanzen, kann ich verstehen. Dass sie sich aber auch inhaltlich mit einem so relevanten und schwierigen Thema beschäftigen, ist bemerkenswert! Dass dies in dem Projekt gelungen ist, habe ich in dem Gespräch mit den Jugendlichen erleben dürfen, denn sie wissen eine Menge zum Thema. Hinzu kommt, dass es das Projekt, mit dem absolut beeindruckenden Tanztheaterstück geschafft hat, dieses Thema kritisch-sensibel, intensiv und tänzerisch hochwertig auf die Bühne zu bringen. Sie sind ein tolles europäisches Jugendtanzensemble!“

Die Jugendlichen freuten sich riesig über den Preis: „Dieser schöne Preis hängt Blumen um unser Projekt“, freute sich Ines, eine der Tänzerinnen. „Sich auf so ästhetisch anspruchsvolle Weise mit einem sehr ernsten Inhalt zu beschäftigen, kommt nicht so oft vor. Ich freue mich auf weitere Aktionen dieser Art.“

Dominik Holl