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Sternwallfahrt: Gruppen aus dem Bistum pilgern nach Echternach und nehmen an der Springprozession teil:Den Frieden Suchen und Grenzen überschreiten

Junge Leute aus dem Bistum Trier und dem Erzbistum Luxemburg pilgern nach Echternach und feiern Eucharistie mit Weihbischof Peters.
Die Teilnehmenden der Route Echternach.
Datum:
30. Mai 2023
Von:
red

Echternach/Bistumsweit – Etwa 90 überwiegend junge Menschen aus dem Bistum Trier und dem Erzbistum Luxemburg sind in einer Sternwallfahrt am frühen Dienstagmorgen nach Pfingsten in Echternach angekommen, um dort an der traditionellen Springprozession teilzunehmen. Zuvor feierten sie ab 5.30 Uhr mit Weihbischof Jörg Michael Peters und weiteren Zelebranten einen Jugendgottesdienst in der Basilika, in dessen Krypta sich das Grab des Heiligen Willibrord (658-739) befindet.

Aus vier Orten hatten sich die Pilgerinnen und Pilger der "Route Echternach" in diesem Jahr auf ihren – teils mehrtägigen – Fußweg gemacht, um nach ihrer letzten nächtlichen Etappe am Morgen des 30. Juni gemeinsam Gottesdienst zu feiern und mit der Springprozession zum Grab des Heiligen Willibrord zu ziehen. Die Eucharistiefeier stand unter dem Motto "Suchen, wo der Friede wohnt. Grenzen überschreiten". Neben dem Thema des individuellen "Suchens und Fragens" der Teilnehmenden auf ihren Pilger- und Lebenswegen befasste sich der Gottesdienst thematisch mit dem Gleichnis aus dem Matthäus-Evangelium, in dem Jesus das Himmelreich vergleicht mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben liegt, sowie mit einer wertvollen Perle. In der Krypta vor dem Willibrord-Grab sprach Weihbischof Peters von dem Christus-Zeugnis des angelsächsischen Missionars, das dabei helfe, "Jesus als einen Schatz und eine Perle in unserem Leben zu finden". Die Jugendlichen waren eingeladen, in der Krypta ausgelegte Steine mit verschiedenen Botschaften zu finden und sich den für ihre Lebenssituation passenden Stein mitzunehmen.

Celine (22) und Sina (19) gehören zu einer Gruppe aus der Jugendhilfeeinrichtung Haus auf dem Wehrborn, die in Aach auf ihre knapp 20 Kilometer lange Nachttour gestartet war. "Es war lang und heftig", erzählte Sina beim Frühstück nach der Messe. Etwa 20 Teilnehmende hatten ihre nächtlichen zehn Kilometer von Prümzurlay aus zurückgelegt. Zu ihnen gehörte Jonathan Willibrord Schäfer (15) aus Graach, für den seine wiederholte Teilnahme "schon wegen meines zweiten Vornamens" selbstverständlich ist. Benedikt Brixius (15) konnte nach seiner ersten Springprozession im letzten Jahr dieses Mal seine Schwester Clara (12) und die Eltern für eine Teilnahme gewinnen. Zu einer 19-köpfigen Gruppe aus den Pfarreiengemeinschaften Saarburg und Schillingen zählte unter anderen der 17-jährige Jakob, der auch bei seiner dritten Teilnahme von einem „jedes Mal einzigartigen Erlebnis" mit der Herausforderung einer Nachtwanderung spricht. Seinem Freund Lukas (15) ist es wichtig, durch sein Mitgehen und Mitspringen "den Glauben öffentlich zu zeigen". Eine kleine luxemburgische Gruppe bestand aus verschiedensprachigen Teilnehmenden aus der grenzüberschreitenden Euregio-Region. Fünf Studierende der Theologie haben in ihrer Gruppe drei Tagesetappen über 47 Kilometer zurückgelegt. Stationen mit Impulsen standen bei allen Pilgernden auf dem Weg-Programm.

Bischof Ackermann und Jugendliche aus dem Bistum bei der Springprozession.

Alle nahmen abschließend bei Sonnenschein an der Prozession im Sprungschritt zu Polka-Melodien durch den Abteihof und die Straßen Echternachs mit tausenden weiteren Springern und zahlreichen Musikgruppen teil. Ziel war der Sarkophag des Heiligen Missionsmönchs und Gründers der Abtei von Echternach. Zahlreiche Diözesan- und Weihbischöfe sowie Äbte aus Luxemburg, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden zählen traditionsgemäß zu den Zelebranten der Gottesdienste und begleiten die springende Pilgerschar, in deren Mitte eine Willibrord-Reliquie mitgeführt wird. Die Jugend-Sternwallfahrt Route Echternach wird seit 1980 alljährlich von einer Arbeitsgruppe aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilung Jugend des Bistums Trier, den Fachstellen für Kinder- und Jugendpastoral Trier, Marienburg und Bitburg sowie dem Erzbistum Luxembourg organisiert.