Weihbischof Brahm firmt Jugendliche der Pfarreiengemeinschaft Saarbrücken-Malstatt:„Die Firmung ist ein Upgrade eures Lebens“
Saarbücken – Ganz im Zeichen der Hoffnung auf eine bessere und friedvollere Welt hat der Firmgottesdienst in St. Paulus in Saarbrücken am Samstag, 3. Dezember, gestanden. 19 Jugendliche und eine Erwachsene der Pfarreiengemeinschaft Saarbrücken-Malstatt haben an diesem Tag von Weihbischof Robert Brahm das Sakrament der Firmung empfangen.
Den Wunsch nach einer Welt ohne Hass, Krieg und Neid hatte bereits der Prophet Jesaja in der zuvor gehörten Lesung geäußert. „Von einer solchen Welt ohne Kämpfe in der Ukraine, ohne der Missachtung der Menschenrechte wie bei der Fußball-WM und ohne die Zerstörung der Natur können wir nur träumen“, sagte Brahm. Doch er zeigte sich überzeugt, dass jeder zur Veränderung einen Beitrag leisten könne. „Es liegt an uns, anders zu leben, damit von diesem Traum etwas Wirklichkeit werden kann“, sagte er. Dies setze die Bereitschaft zur persönlichen Veränderung voraus: Wer jede kurze Strecke mit dem Auto zurücklege, müsse bei sich selbst anfangen, bevor er wegen der Klimakrise die Politik kritisiere; wer vom Frieden träume, müsse seine Nächsten respektvoll behandeln und dürfe andere nicht mobben.
Mit der Firmung erhielten die Jugendlichen die sieben Gaben des Heiligen Geistes: Weisheit, Einsicht, Rat, Erkenntnis, Stärke, Frömmigkeit und Gottesfurcht. „Mit der Firmung bekommt ihr ein Upgrade eures Lebens. Der Heilige Geist schärft den Blick auf euer Leben. Das ist zugleich eine Herausforderung, denn mit dem geschärften Blick kommt die Verantwortung, sich mit den eigenen Begabungen und Kreativität für eine bessere Welt einzusetzen“, sagte der Weihbischof.
Stellvertretend für den Pfarreienrat gratulierte Tobias Schunk den Neugefirmten: „Die Entscheidung zur Firmung ist keine Selbstverständlichkeit.“ Mit der Firmung gäben die Jugendlichen das Versprechen, sich aktiv in das Leben und das Geschehen auf der Welt einzubringen. „Gemäß dem Slogan des Saarlandes ,Großes beginnt immer im Kleinen‘ kann Veränderung zum Guten im Kleinen, an der Basis geschehen. Davon erzählt uns Jesus in vielen Geschichten. Für Veränderungen braucht es Geduld, langen Atem und viel Kraft. Diese habt ihr durch die sieben Gaben des Heiligen Geistes heute erhalten“, sagte Schunk. Musikalisch gestaltet wurde der Firmgottesdienst von Organist Achim Lieblang und den Kantoren Uwe Tröss und Wolfgang Franz.
Die Firmvorbereitung hatten in diesem Jahr erstmals mehrere Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften im Pastoralen Raum Saarbrücken gemeinsam unter dem Motto „vielfältig“ angeboten. „Neben gemeinsamen Veranstaltungen konnten die Jugendlichen aus 70 verschiedenen Workshops ihr persönliches Programm zusammenstellen“, sagt Gemeindereferentin Christine Mick, die ihre erkrankte Kollegin Annette Flämig in Malstatt bei der Vorbereitung unterstützte. Die Vielfalt der Projekte zeige, wie vielfältig der Weg mit Gott sein könne. Unter dem Stichwort „solidarisch“ kochten die Firmbewerber für den guten Zweck, besuchten die Wärmestube oder bastelten mit Senioren.
Auf das Thema Nachhaltigkeit setzten die Workshops „Klimafreundliche Erwärmung“ oder „Upcycling“; alternativ konnten die Jugendlichen auf dem Moselcamino pilgern oder sich auf die Spuren Willi Grafs begeben. Kreativ ging es beim Theater- und Sprayworkshop zu. Wer Gemeinschaftsgefühl und Action suchte, konnte einen Escape Room oder einen Zirkus-Workshop besuchen oder an einer Kanutour teilnehmen. Auch die Auseinandersetzung mit Themen wie Tod und Flucht gehörten zur Vorbereitung dazu.
Noch bis zum 18. Dezember wird Weihbischof Robert Brahm in insgesamt 13 Gottesdiensten im Pastoralen Raum Saarbrücken das Sakrament der Firmung spenden. Aufgrund eines Wechsels der Zuständigkeiten innerhalb des Bistums Trier ist dies seine letzte Firmreise in den Visitationsbezirk Saarbrücken. Ab dem 1. Januar 2023 ist Weihbischof Franz Josef Gebert für den Visitationsbezirk Saarbrücken verantwortlich.
(uk)