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Priesterweihe von Johannes Michael Cavelius am 27. Mai:„Die Freundschaft mit Jesus ist Grundlage meiner Berufung“

Schon mit 5 Jahren wollte Johannes Cavelius Priester werden. Doch der Weg dahin war ein Prozess. Am Samstag, 27. Mai, wird er von Bischof Dr. Stephan Ackermann zum Priester geweiht.
Mathieu Valet (links) und Johannes Michael Cavelius (Zweiter v.l.) werden am 27. Mai zu Priestern geweiht.
Datum:
23. Mai 2023
Von:
Ute Kirch
Johannes Michael Cavelius

Trier/Zerf/Saarwellingen – Der Glaube an Gott begleitet Johannes Michael Cavelius aus Oberzerf (Pfarreiengemeinschaft Schillingen) schon seit jungen Jahren: „Andere Kinder träumen davon, Feuerwehrmann zu werden, ich hingegen wollte schon als kleiner Junge Priester werden. Das hat mich schon damals fasziniert“, sagt der 30-Jährige. Bereits als Fünfjähriger habe er seiner Familie nach dem Gottesdienstbesuch auf dem Heimweg verkündet: „Das, was der Pastor da vorne macht, will ich auch mal machen.“ Am Samstag, 27. Mai, ist es tatsächlich so weit: Dann wird Johannes Michael Cavelius gemeinsam mit Mathieu Valet vom Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann zum Priester geweiht.

Ganz so gradlinig verlief sein Weg bis dahin dann aber doch nicht. „Es war viel mehr ein Prozess und ein Prüfen, ob das wirklich mein Weg ist“, sagt Cavelius rückblickend. Während der Schulzeit rückte der Berufswunsch etwas in den Hintergrund, nicht aber das Interesse an Theologie und seiner Beziehung zu Gott. Der gelebte Glaube habe in seiner Familie – Cavelius hat vier jüngere Geschwister – eine große Rolle gespielt. „In Gesprächen mit meiner Oma über den Glauben habe ich den Himmel berühren können. Das hat mich sehr geprägt.“

Nach dem Abitur in Saarburg schrieb sich Cavelius für das Theologie-Studium in Wien ein, nicht aber im Priesterseminar. „Ich war noch nicht so weit“, sagt er. Diese Zeit habe den Wunsch in Ruhe reifen lassen. „Jesus hat mich diesen Weg geführt, das sehe ich jetzt. Ich kann mir jetzt auch nichts anderes mehr vorstellen.“ Nach zwei Semestern wechselte er an die Ordenshochschule Heiligenkreuz im Wienerwald. „Die Hochschule ist sehr international und hat meinen Horizont erweitert. Ich habe dort die Weltkirche erlebt und sehe Kirche seitdem nicht mehr nur durch die deutsche Brille“, sagt Cavelius. Er beschäftigte sich in dieser Zeit intensiv mit der Theologie Romano Guardinis und mit der Liturgie.

Zurück in die Heimat

Während der Diplomarbeit bat er um Aufnahme ins Trierer Priesterseminar und absolvierte zunächst ein Jahr im Felixianum. Die Rückkehr zu seinen Wurzeln sei für ihn selbstverständlich gewesen: „Ich bin ein Sohn des Bistums Trier und sehr heimatverbunden.“ Zudem hätten viele Bistumspriester seinen Lebensweg geprägt: „Die Begeisterung dieser Männer, ihre Lebenshingabe, wie sie sich in den Dienst der Gemeinschaft gestellt haben, hat mich fasziniert“, sagt Cavelius. In Krisensituationen seines Lebens habe er viel Gutes durch Priester erfahren. „Jetzt will ich viel Gutes zurück schenken, in dem ich mich in den Dienst am Menschen stelle.“ Er begegne in Seelsorgegesprächen der Sehnsucht vieler Menschen nach einem Sinn und Ziel im Leben. „Ich darf dann auf Jesus verweisen und auf die Freundschaft, die er jedem von uns anbietet.“ Diese Freundschaft mit Jesus habe er in seinem Leben erfahren dürfen. „Die Freundschaft mit Jesus selbst hat den Ruf in mir verstärkt und ist die Grundlage für meine Berufung“, erklärt der 30-Jährige. Passend dazu habe er seinen Primizspruch „Euch aber habe ich Freunde genannt“. (Joh. 15,15) gewählt.

Ihn berühre das große Vertrauen, das viele Menschen ihm im persönlichen Kontakt, bei Tauf- oder Trauergesprächen, entgegenbringen. „Angehörige in ihrer Trauer begleiten zu dürfen, ist etwas sehr Schönes. Mit Hilfe des Herrn Trost spenden zu können, sein Werkzeug zu sein, erfüllt mich.“ Doch bekomme er mitunter Skepsis gegenüber seinem Berufsstand zu spüren, die häufig mit dem Missbrauchsskandal in der Kirche zu tun haben. „Der Missbrauch erschüttert mich – wir haben den Auftrag, es besser zu machen.“

Literatur und Chorgesang

Seit September 2021 ist Johannes Michael Cavelius, der im November 2021 zum Diakon geweiht wurde, in der Pfarreiengemeinschaft Saarwellingen eingesetzt. Dort wird er auch nach seiner Weihe bis voraussichtlich Juli 2024 als Kaplan bleiben. „Darauf freue ich mich sehr, denn ich habe mich hier gut eingelebt und viele Menschen kennengelernt.“  In seiner Freizeit liest Cavelius gerne, vorzugsweise theologische Literatur, in der er Inspiration für seine Predigten findet. Einen Fernseher besitzt er nicht. Auch der Chorgesang hat es dem ihm angetan, in Saarwellingen unterstützt er den Männergesangverein.

„Die Freude am Herrn ist unsere Stärke“ (Nehemia 8, 9-18) haben sich Cavelius und Valet als Weihespruch gewählt. „Wir leben in spannenden Zeiten, Zeiten des Umbruchs, die herausfordernd sind. Dennoch können wir von Gott begleitet mit Freude und Zuversicht in die Zukunft gehen“, sagt Cavelius.

Auf was er sich nach der Priesterweihe am meisten freut? „Ich freue mich darauf, bei meiner Primiz am 28. Mai in Zerf das erste Mal die Heilige Messe selber feiern zu dürfen. Das ist etwas ganz Großes.“

Info: Am Samstag, 27.05.2023, wird Bischof Dr. Stephan Ackermann die Diakone Johannes Michael Cavelius und Mathie Valet zu Priestern weihen. Die Weiheliturgie beginnt um 09:30 Uhr. Nachmittags findet um 15.00 Uhr eine Dankandacht in der Jesuitenkirche (Seminarkirche des Priesterseminars, Jesuitenstr. 13) statt, in der die Neugeweihten den feierlichen Primizsegen erteilen werden. Auch dazu ergeht eine herzliche Einladung zur Teilnahme.

Die Feier der Primizmesse von Johannes Cavelius findet am Pfingstsonntag, den 28. Mai, um 10.30 Uhr in der Kirche St. Laurentius in Zerf statt.