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Bischof Ackermann: Auf dem Weg des Glaubens nicht stehen bleiben:Die Lebendigkeit des Auferstandenen spüren

Auf dem Weg des Glaubens nicht stehen bleiben, sondern in Gemeinschaft weitergehen: Dazu hat Bischof Ackermann in der Osternacht aufgerufen.
Bischof Stephan Ackermann
Datum:
31. März 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Auf dem Weg des Glaubens bleiben und nicht stehen bleiben – sich mit den auftuenden Fragen und gemachten Erfahrungen weiterentwickeln und vor allem: „Bleibt damit nicht allein, sondern bekennt euch dazu und haltet Gemeinschaft untereinander!“ Diesen Rat hat Bischof Dr. Stephan Ackermann den Gläubigen in der Feier der Osternacht (31. März) im Trierer Dom gegeben: „Dann werdet auch ihr spüren, wie lebendig Jesus ist.“

Der Bischof betrachtete in seiner Predigt die „Grundworte des österlichen Glaubens“ aus dem Markus-Evangelium der Osternacht: „Erschreckt nicht! – Seht! – Geht und sagt!“ Die Aufforderung des Engels an die Frauen am Grab, nicht zu erschrecken, mahne, nicht in Panik oder Schreckensstarre zu verfallen. Vielmehr sei ein „heiliges Erschrecken“ gemeint, „das uns herausreißt aus unseren eingefahrenen Denkmustern und das uns für neue Erfahrungen öffnet“. Ohne die Bereitschaft, sich in diesem Sinn aufschrecken oder unterbrechen zu lassen, könne es keine Ostererfahrung geben, betonte Ackermann. „Wer derart abgebrüht ist, dass ihn nicht mehr erschüttern kann, der ist auch verschlossen gegenüber einer Gotteserfahrung.“

Der überraschende Befehl des Engels, genau hinzuschauen, obwohl Jesus nicht mehr im Grab ist, zeige einen „Grundzug des österlichen Glaubens: die Liebe zur Wahrheit“, erklärte Ackermann. Der österliche Glaube überspringe die Wirklichkeit nicht, auch nicht die schmerzlichen Seiten der Geschichte. Österliche Menschen brauchten keine Angst zu haben vor der Wirklichkeit, wie verwirrend oder erschreckend sie auf den ersten Blick auch sein möge. „Wer an den auferstandenen Jesus glaubt, der kann den Mut und die Kraft gewinnen, auch dort noch hinzuschauen, wo andere sich erschreckt abwenden“; der verschließe die Augen nicht, obwohl er sich überfordert fühle; der halte Situationen aus, vor denen man menschlich gesehen einfach nur weglaufen wolle.

Die doppelte Aufforderung, hinauszugehen und nicht über das zu schweigen, was die Frauen erlebt haben, sage: „Es braucht die Gemeinschaft, und es braucht den Austausch. Der Glaube der einen lebt vom Glauben der anderen.“ Er selbst habe es schon so oft erlebt, berichtete Ackermann, dass wenn er sich als Christ, Priester und Bischof zu erkennen gebe, sich das Gegenüber auch ermutigt fühle, von sich und seinem Glauben zu sprechen. Dann entstehe eine Verbindung, „in der etwas von der Lebendigkeit des Auferstandenen zu spüren“ sei.

(JR)