Bistumsstiftung unterstützt Projekt des Caritasverbandes Koblenz :Die besondere Zeitung mit Rückenwind
Koblenz – Es ist Montagnachmittag im Service-Apartment für Menschen mit Behinderung in der Koblenzer Roonstraße. Caritas-Mitarbeiterin Jasmin Schäfer hat sich mit drei Klienten aus dem „Selbstbestimmten Wohnen“ zur Redaktionssitzung getroffen. Es geht um die Themen für die Zeitung „Rückenwind“, die zukünftig regelmäßig erscheinen soll – eine Zeitung von Menschen mit Behinderung für alle Menschen. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Menschen in Not im Bistum Trier.
Am Tisch wird rege diskutiert. Der gemeinsame Besuch des Koblenzer Sommerfestes, die Schifffahrt auf dem Rhein oder die Ausflüge zum Geysir in Andernach und in den Kölner Zoo sind gesetzt; alleine schon wegen der tollen Fotos. Zu den Veränderungen im Kontext des neuen Bundesteilhabegesetztes wird es natürlich auch einen Artikel geben. Feste Rubriken sind Neuigkeiten aus den vier Wohnhäusern der Koblenzer Caritas für Menschen mit Behinderung und aus dem Selbstbestimmten Wohnen. Persönliche Geschichten und Interviews runden den Lesestoff ab.
Im Rahmen des Selbstbestimmten Wohnens betreut der Caritasverband Koblenz zurzeit 100 Menschen mit geistiger Behinderung in der Stadt Koblenz, im Kreis Mayen-Koblenz und dem Rhein-Hunsrück-Kreis. „Ziel ist die bestmögliche Integration in das Wohn- und Lebensumfeld“, sagt Sozialpädagogin Jasmin Schäfer. „Unsere Begleitung und Assistenz umfasst die ganze Palette des täglichen Lebens. Dazu gehören neben der Unterstützung beim Schriftverkehr, Einkauf oder Behördenangelegenheiten auch gemeinschaftliche Freizeitaktivitäten sowie die Verwirklichung persönlicher Interessen und Fähigkeiten.“
Die Zeitung Rückenwind war ein großer Wunsch der Redaktionsteilnehmer, die mit großer Begeisterung an der Umsetzung arbeiten. Alle Texte werden im Sinne der Barrierefreiheit in Leichter Sprache dargestellt, um möglichst viele Leserinnen und Leser zu erreichen. „Für alle Redakteure ist die Zeitung eine wunderbare Möglichkeit bzw. ein Sprachrohr, sich mit den unterschiedlichsten Themen Gehör zu verschaffen und eine eigene Stimme zu haben“, ergänzt Jasmin Schäfer.
Auch in technischer Hinsicht ist das Team bestens aufgestellt. Dank einer Förderung durch die Stiftung Menschen in Not des Bistums Trier fotografiert das Team mit einer professionellen Spiegelreflexkamera, schreibt die Texte auf einem modernen Notebook, führt Interviews mit einem Diktiergerät und bearbeitet die Fotos mit einer speziellen Software.
Der Name „Rückenwind“ hat auch für die aktiven Redakteurinnen und Redakteure eine wichtige symbolische Wirkung. „Die Zeitung gibt uns Rückenwind“, sagt Sabine Wortmann. „Sie ist für uns ein großer Ansporn und gibt uns die Möglichkeit, anderen Menschen zu berichten, was wir Tolles erleben.“
Interessierte können sich bald bei der Zeitungslektüre davon überzeugen. Ab 2020 erscheint „Rückenwind“ zweimal jährlich, kostenlos erhältlich beim Caritasverband Koblenz oder online unter www.caritas-koblenz.de.
(red)