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Schöpfungsgottesdienst der ACK Saarbrücken:Ein Leben in Fülle geht nur mit Teilen

"Damit ihr das Leben in Fülle habt“ - das Zitat aus dem Johannes-Evangelium war Motto des Ökumenischen Gottesdienstes der ACK Saarbrücken am Tag der Schöpfung.
Pfarrer Joachim Hipfel von der Freien Evangelischen Gemeinde Saarbrücken hielt im Nachbarschaftsgarten die Predigt.
Datum:
4. Sept. 2023
Von:
Hans Georg Schneider

Saarbrücken – Freitagnachmittag in der Lebacher Straße in Saarbrücken. Viele Menschen machen ihre Einkäufe fürs Wochenende, die Autos fahren Stoßstange an Stoßstange stadtauswärts, Gruppen von FCS-Fans sind unterwegs zum Heimspiel im Ludwigspark, die Saarbahn rattert regelmäßig über ihre Gleise in der Straßenmitte. Am Rand der Straße ein bunter Bretterzaun, dahinter ein Garten, Hochbeete, Gemüse, Kräuter, ein Schwenker. Mittendrin Menschen, die singen und beten, die Gottesdienst feiern. So am 1. September im Nachbarschaftsgarten des Stadtteilvereins Malstatt in der Lebacher Straße 83. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Saarbrücken und Umgebung hatte eingeladen, hier - im Garten mitten in der Stadt und im Freien - einen Ökumenischen Gottesdienst zum diesjährigen „Tag der Schöpfung“ zu feiern. „Damit ihr das Leben in Fülle habt“, ein Zitat aus dem Johannes-Evangelium, war diesmal das Motto des Tages, mit dem die von den christlichen Kirchen - seit 2010 gefeierte - Schöpfungszeit beginnt, die auch auf das jährliche Erntedankfest vorbereiten soll.

Dr. Pascale Jung, Vorsitzende der ACK Saarbrücken, begrüßte die „Mutigen, die dem Wetter trauen“ zu Beginn des Gottesdienstes, denn vorher hatte es etwas getröpfelt. „Damit ihr das Leben in Fülle habt“, diese Zusage Jesu sei Ansporn und Ermutigung für so viele, die sich heute auf den Weg machen in ein besseres Leben. Migrantinnen und Migranten drohe ihrer Heimat der Tod, weil ihnen wegen des Klimawandels die Lebensgrundlagen fehlen, oder weil sie verfolgt werden oder weil in ihrem Land Krieg herrscht. „Am heutigen Ökumenischen Tag der Schöpfung möchten wir als Christinnen und Christen deutlich machen: Wir haben eine Verantwortung gegenüber unserer Umwelt und als Geschöpfe. Wir sind mitschuldig daran, dass Menschen und Tiere andernorts ihre Lebensgrundlagen verlieren und es hier eine ‚Überfülle‘ gibt“, sagte Jung. Es sei Zeit, umzukehren und die Fülle für alle Menschen zu gewährleisten.

„Leben in Fülle geht nicht allein“, sagte Pfarrer Joachim Hipfel von der Freien Evangelischen Gemeinde Saarbrücken in seiner Predigt. Unter der Leitung Jesu könnten die Menschen ein Leben in Fülle finden. Jesus sei das Passwort Gottes, in ihm begegne den Menschen der „herunter gekommene Gott“. Jesus verbinde den Schöpfer mit seinen Geschöpfen. Gottes Heiliger Geist „steht bereit wie ein herrliches Büffet, das unsere Seele satt wird“, sagte Hipfel. Als Geschöpfe seien wir Menschen „beschenkt um zu beschenken. Wir sollen miteinander teilen, unser Brot und unser Leben“. Nach der gottesdienstlichen Feier waren alle im Nachbarschaftsgarten zum Umtrunk und Gespräch eingeladen.

Die ACK Saarbrücken lädt übers Jahr zu ganz unterschiedlichen Anliegen ein: vom Friedensgebet im Advent, jeden Samstag um 12 Uhr zum Versöhnungsgebet in die Ludwigskirche, im Januar zur Woche für die Einheit der Christen oder im Dezember zum Hausgebet im Advent. Zur ACK Saarbrücken gehören die Selbstständige Evangelisch-Lutherische Kirche, die Freie Evangelische Kirche, die Evangelische Kirche Kirchenkreise Ost und West, die Katholische Kirche in den Pastoralen Räumen Saarbrücken und Völklingen, die Neuapostolische Kirche, die Altkatholische Kirche und die Baptisten, als Gast die Jüdische Gemeinde.