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305 Freiwillige starten in ihren Dienst und feiern Gottesdienst mit Generalvikar :„Eine Arbeit, die mich mit Freude und Stolz erfüllt“

Ob im Krankenhaus, in der Kita oder der Behindertenhilfe: Für 305 junge Leute beginnt ein spannendes jahr, in dem sie viele neue Erfahrungen in ihrem Freiwilligendienst machen.
305 FSJler und BFDler starten ihren Dienst
Datum:
2. Aug. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – 306 junge Männer und Frauen sind am 1. August in ihren Freiwilligendienst gestartet und haben im Trierer Dom gemeinsam mit Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg den Entsendegottesdienst unter dem Motto „lebenswert“ gefeiert. 261 werden ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und 44 einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) in unterschiedlichen sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen, Kliniken, Alten- und Pflegeheimen oder der Behindertenhilfe in Rheinland-Pfalz und im Saarland absolvieren. Begleitet werden sie dabei von den Sozialen Lerndiensten im Bistum Trier.

„Ich lade euch dazu ein, euch in diesem Jahr eures Dienstes einmal selbst zu vergessen und einfach in aller Offenheit da zu sein, euch von neuen Begegnungen und Erfahrungen inspirieren zu lassen und so ganz neu zu lernen, was euch selbst ausmacht“, sagte von Plettenberg den Freiwilligen im vollbesetzten Dom. Nach der vertrauten Umgebung der Schule käme jetzt auf die jungen Leute eine Zeit voller Herausforderungen zu, die sie möglicherweise für ihr ganzes Leben prägen könne. „Denn in dieser Zeit stellt ihr eure alten Werte in Frage und neue gewinnen an Bedeutung“, erklärte der Generalvikar mit Blick auf das Motto des Gottesdienstes.

Das unterstrichen auch Peter Nilles, Leiter der Sozialen Lerndienste im Bistum Trier, und Hans-Josef Börsch, Leiter der Freiwilligendienste beim Träger Marienhaus Holding bei ihrer Begrüßung. „Für euch ist es jetzt so weit, den nächsten Schritt im Leben zu gehen, über euch hinaus zu wachsen und neue Horizonte zu entdecken. Auf eurem erlebnisreichen Weg werden wir euch nicht alleine lassen, deshalb feiern wir auch gemeinsam Gottesdienst, um diese Gemeinschaft auszudrücken“, betonte Börsch. Was das Leben lebenswert machen kann, zeigten Nilles und ein ehemaliger Freiwilliger spielerisch anhand einer Schatztruhe auf. Werte wie Geld, Macht, Berühmtheit und Schönheit setzten sie den Werten entgegen, die die Freiwilligen und ihre Verwandten vor dem Gottesdienst auf Zettel in die Truhe legen konnten: Freundschaft, Liebe, Vertrauen und Gesundheit. Dass diese Werte für die jungen Leute eine viel größere Bedeutung hätten, zeige auch ihre Bereitschaft, sich ein Jahr lang sozial zu engagieren, betonte Nilles.Mit dem Abstand einiger Jahre könne er definitiv sagen, dass es kein „verplempertes Jahr“ gewesen sei, sagte der ehemalige Freiwillige Björn Butzen im Gottesdienst. Er sei damals häufig gefragt worden, warum er diesen anstrengenden Job fast ohne Entlohnung ausübe, aber die Erfahrung des Dienstes sei nicht in Geld auszudrücken. „Die Menschen haben mir so viel zurückgegeben, mein Job hat mich mit Freude und Stolz erfüllt. Und er hat mir Zeit gegeben, mich selbst zu finden, ein Stück im Leben weiterzukommen.“

Giuseppina Firincieli aus Sulzbach weiß schon genau, was sie später machen will

Für die 19-jährige Giuseppina Firrincieli aus Sulzbach beginnt jetzt diese spannende Zeit im Caritas Klinikum Saarbrücken. Ihr Ziel „OP-Schwester werden“ hat sie bereits klar vor Augen, anders als viele andere ihrer Mit-Freiwilligen, die das Jahr auch dazu nutzen möchten, mögliche berufliche Wege zu erproben. Seit einem Praktikum in der neunten Klasse sei ihr klar gewesen: „Der Beruf Krankenschwester reizt mich.“ Seitdem habe sich in vier Jahren an ihrem Berufswunsch nichts geändert. „Ich hoffe, dass ich viele Erfahrungen mit Menschen aller Altersgruppen, mit Kindern und alten Menschen machen kann und diese dann später in meine Ausbildung einbringen kann.“

Marie Kasto nutzt das Jahr zur Orientierung

Jorgie Marie Kasto hat sich für ein FSJ im Heinrich-Haus entschieden, einer Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigung in Neuwied-Block. „Ich möchte wissen, wie man gut mit den Leuten mit Beeinträchtigung umgehen kann, wie man Ängste abbauen kann.“ In ihrer Gruppe sind Frauen und Männer von 30 bis 70 Jahren, mit denen sie in einer AG arbeiten wird, und für die sie „einfach da sein und zuhören will“. Wohin genau ihr Weg sie danach führen wird, weiß sie noch nicht: „Eben deshalb möchte ich ja auch das FSJ machen, um mich zu orientieren.“

Julia Hammerschmidt würde gerne handwerkliches Talent mit pädagogischen Inhalten verbinden

Ebenfalls im Heinrich-Haus arbeitet ab dem 1. August Julia Hammerschmidt. Die 20-Jährige hat ihren Realschulabschluss und bereits eine Ausbildung zur Haushaltsassistentin in der Tasche. „Ich habe gemerkt, das ist nicht 100 Prozent das Richtige für mich. Und da ich schon immer interessiert am Umgang mit beeinträchtigten Menschen war, war das Heinrich-Haus jetzt ein guter Ansprechpartner für mich.“ Zwei Richtungen kommen beruflich für die Großmaischeiderin in Frage: „Etwas im sozialen Bereich oder ganz gerne auch etwas Handwerkliches – und ich stelle mir vor, dass man das in diesem Bereich auch sehr gut verbinden kann.“

Peter Schuh aus Trier tendiert zum medizinstudium. Im FSj möchte er sich charakterlich weiter entwickeln und weiß: Auch Grenzerfahrungen gehören dazu.

Der Trierer Peter Schuh hat sich nach seinem Abitur am Humboldt-Gymnasium für ein FSJ im Mutterhausklinikum der Borromäerinnen entschieden. Der 19-Jährige wird in der Gefäßchirurgie im pflegerischen Bereich tätig sein. Nachdem er schon einmal einen Tag im Krankenhaus hospitierte, weiß er grob, was auf ihn zukommt, berichtet er. Aus dem Dienst mitnehmen möchte er nach einem Jahr viele neue bereichernde Erfahrungen: „Ich würde mich gerne charakterlich in die Tiefe weiterentwickeln, mich selbst von einer anderen Seite erfahren und eine andere Perspektive auf das Leben gewinnen, als es jetzt durch Schule und Studium der Fall wäre.“ Das FSJ sei auch die Gelegenheit, zu testen, ob im Anschluss ein Medizinstudium für ihn in Frage komme. „Der Einblick wird zeigen, ob man in der Lage ist, Blut zu sehen, mit Patienten gut umzugehen. Mir geht es auch darum, Grenzerfahrungen zu machen, eine zupackende Mentalität zu entwickeln. Ich würde gerne einen würdevollen und respektvollen Umgang mit Menschen erlernen.

Weitere Informationen zum FSJ und BFD gibt es bei den Sozialen Lerndiensten im Bistum Trier, Dietrichstr. 30 a, 54290 Trier, Tel.: 0651-993796-300, E-Mail: info@soziale-lerndienste.de und im Internet unter www.soziale-lerndienste.de.