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Paulina Zentner aus Münstermaifeld war für ein Jahr in Indien und der Ukraine:Eine Erfahrung, die einem keiner mehr nimmt

Sieben Monate war Paulina Zentner aus Münstermaifeld mit den Sozialen Friedensdiensten im Ausland (SoFiA) in der Ukraine und zuvor vier Monate in Indien.
Paulinua Zentner malt mit Kindern aus Iwano-Frankiwsk
Datum:
23. Sept. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Münstermaifeld  „Hallo, wie geht es dir?“, war einer der ersten Sätze, die Paulina Zentner (20) auf Ukrainisch gelernt hat. „Pryvit, yak ty?“ Und die junge Münstermaifelderin konnte ihn oft anwenden. Sieben Monate war sie in Ivano-Frankiwsk in der Ukraine, mit den Sozialen Friedensdiensten im Ausland (SoFiA) im Bistum Trier. Und zuvor vier Monate in Indien. „Es war eine sehr gute Erfahrung, die einem keiner mehr nimmt“, sagt sie. Vor einigen Tagen ist sie wieder in Deutschland angekommen.

Schon vor zweieinhalb Jahren habe sie gewusst, dass sie nach der Schule ins Ausland gehen wollte. „Das war einfach klar.“ Sie wollte, „einmal wegkommen, etwas anderes sehen.“ Und dies mit einem sozialen Projekt zu verbinden, habe sie gereizt. So bewarb sie sich bei SoFiA. In Indien engagierte sie sich in einem Freizeitprogramm für Kinder. In der Ukraine arbeitete sie in einer Suppenküche, arbeitete mit Menschen mit Behinderung und auf einer Sozialstation. „Es war alles sehr vielfältig und ich habe viel gelernt.“

Die Menschen in beiden Projekten seien „sehr herzlich“ gewesen und offen. „Sie hatten so eine gewisse Leichtigkeit.“ In den ersten Tagen habe sie noch gedacht: „Nun wäre es cool mit Oma am Tisch zu sitzen und sich bekochen zu lassen.“ Aber das sei sehr schnell vorübergegangen. „Und als ich nach Hause kam, wollte ich erst einmal schlafen und dann ukrainisches Essen“, sagt sie und lacht.

Wichtig bei ihrem Auslandsaufenthalt sei ihr die Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung durch SoFiA gewesen. „Ich habe mich super betreut gefühlt“, sagt sie. Denn es sei wesentlich, zu wissen, worauf man sich einlässt, wenn man für eine gewisse Zeit in einem anderen Land lebt. Ebenso sei die Nachbereitung wichtig. Denn: „Der Freiwilligendienst ist nicht mit der Rückreise nach Deutschland vorbei“, sagt sie. „Mit meinen Gedanken bin ich noch nicht vollständig hier.“

Das Jahr im Ausland habe sie sehr geprägt. „Ich habe erfahren, wie privilegiert ich eigentlich bin“, erklärt sie. Und sie habe gelernt, „dass Freiheit und Frieden nicht selbstverständlich sind.“ Außerdem habe sie klar gemacht, wie es in ihrem Leben weitergehen soll. Im Herbst beginnt Zentner nun ein Studium der Politikwissenschaft und Slawistik in Jena. In die Ukraine will sie auch öfter einmal noch zu Besuch kommen. Dann kann sie auch öfter noch sagen: „Pryvit, yak ty?“, „Hallo, wie geht es dir?“

Ein Jahr lang eine andere Kultur kennenlernen, in einem sozialen Projekt arbeiten und dabei den eigenen Horizont erweitern. Wer sich für einen Freiwilligendienst im Ausland bewerben will, kann dies noch bis Ende September bei SoFiA tun. Die Projekte und Länder sind vielfältig: Mögliche Einsatzfelder sind etwa die Arbeit mit Menschen mit Behinderung, Unterricht in einer Schule unterstützen, Projektarbeit mit Jugendlichen und vieles mehr. Einsatzorte sind von Lateinamerika über Afrika bis Osteuropa. Weiter Information: SoFiA, Tel.: 0651-993796, E-Mail: sofia@soziale-lerndienste.de und www.sofia-trier.de.

Christine Wendel