Früherer Leiter des Katholischen Büros Saarland Bartmann verstorben:Engagierter Vermittler zwischen Kirche und Landespolitik
Trier/Dillingen – Für den „treuen Dienst in der Trierer Kirche“ hat Bischof Dr. Stephan Ackermann dem verstorbenen Ruhestandspfarrer Prälat Warnfried Bartmann gedankt. Der frühere Leiter des Katholischen Büros Saarland ist am 6. Juli im Alter von 88 Jahren gestorben. Prälat Bartmann hatte vom 25. September 1997 bis 8. Oktober 2008 die Leitung des Katholischen Büros Saarland inne. Das Katholische Büro Saarland ist das Kommissariat der Bischöfe von Speyer und Trier. „In diesen 11 Jahren war Warnfried Bartmann ein engagierter Vermittler zwischen der katholischen Kirche und der Landespolitik im Saarland“, betonte Ackermann. Der Speyrer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann sagte, als Repräsentant der Bischöfe von Trier und Speyer habe Bartmann in engem Austausch mit dem Evangelischen Büro Saarland gestanden und so ein gutes ökumenisches Miteinander gelebt. „Seine zuvorkommende, verlässliche und lebensfrohe Art werden uns in guter Erinnerung bleiben“, erklärten die beiden Bischöfe.
Auch die heutige Leiterin des Katholischen Büros, Ordinariatsdirektorin Katja Göbel, würdigte ihren Vor-Vorgänger. Sie erinnerte daran, dass in der Amtszeit Bartmanns drei Bischöfe - Reinhard Marx 2002, Karl-Heinz Wiesemann 2008 und Stephan Ackermann 2009 - den Amtseid in der Staatskanzlei des Saarlandes ablegten. Unter Bartmanns Leitung seien die Gespräche der Diözesen Trier und Speyer mit der Saarländischen Landesregierung verstetigt worden. Auch der Willi-Graf-Empfang, der erstmals 2003 stattfand, geht auf seine Initiative zurück. „Für das Katholische Büro Saarland war Prälat Bartmann ein wertvoller Wegbereiter auf allen Ebenen und sorgte damit für ein gutes und zukunftsfähiges Miteinander“, sagte Göbel.
Der Repräsentant der Evangelischen Kirche würdigte den verstorbenen Bartmann ebenfalls: Elf Jahre lang habe dieser vertrauensvoll auf der Landesebene mit Kirchenrat Joachim Brandt und ihm selbst zusammengearbeitet, teilte Kirchenrat Frank-Matthias Hofmann mit: „In den meisten relevanten gesellschaftspolitischen Fragen gab es enge Abstimmung und gemeinsame Stellungnahmen den staatlichen Institutionen gegenüber.“ Als besonders wichtig hob Hofmann die enge Kooperation in der Ökumenischen Arbeitsgruppe anlässlich der Bergbaukrise 2008 hervor.
Warnfried Bartmann wurde am 9. Dezember 1933 in Gerolstein geboren und am 4. August 1957 zum Priester geweiht. Nach der Kaplanszeit in Betzdorf St. Ignatius war er tätig als Religionslehrer und Studienrat am Neusprachlichen Gymnasium in Neuwied, als Pfarrer in Neuwied Heilig Kreuz und Pfarrverwalter in Neuwied (Block) Hl. Familie sowie als Dechant und Gebietspfarrer des Dekanates/Pfarrverbandes Neuwied und als Stellvertretender Regionaldekan der Region Rhein-Wied-Sieg. Später wirkte er als Pfarrer in Dillingen Hl. Sakrament, Dillingen St. Johannes und als Pfarrverwalter in Dillingen Maria Trost sowie als Dechant/Gebietspfarrer des Dekanates/Pfarrverbandes Dillingen, als Stellvertretender Regionaldekan der Region Saar-Hochwald und als Kooperator in Lebach Dreifaltigkeit und St. Marien, Lebach (Landsweiler) St. Donatus und Lebach (Falscheid) St. Josef. Von 1997 bis 2008 war er Leiter des Katholischen Büros Saarland.
Das Sterbeamt findet statt am Dienstag, 12. Juli 2022, um 14 Uhr in der Pfarrkirche Hl. Sakrament in Dillingen; anschließend ist die Beerdigung auf dem Friedhof Dillingen St. Johann.
(JR)