Jugendkirchen und Kirchen der Jugend beraten über Rolle in Pfarreien der Zukunft:Experimentier-Ort von Kirche sein

Trier – Welche Rolle spielen Jugendkirchen und Kirchen der Jugend in den Pfarreien der Zukunft? Mit dieser Frage haben sich die dafür Verantwortlichen im Bistum Trier vom 30. November bis 1. Dezember beschäftigt. Zusammen mit Eileen Krauße von der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge (afj), nahmen sie eine „Standortbestimmung“ der Kirchen vor.
Aktuell gibt es im Bistum Trier drei Kirchen der Jugend – in Koblenz (X-ground), in Zell (Marienburg) und in Saarbrücken (eli.ja) – sowie zwei Jugendkirchen auf dem Flughafen Hahn (Crossport to Heaven) und in Rappweiler (MIA). Kirchen der Jugend sind vom Bistum installierte Experimentier- und Lernfelder, in denen Jugendliche selbst mitwirken. Jugendkirchen sind angebotsorientierte Projekte von Gemeinden und Dekanaten. Zunächst als Experiment gestartet, hätten sich die Kirchen nach elf Jahren sehr gut im Bistum etabliert, sagte Krauße. „Die Anfangseuphorie wurde weitergetragen. Die Kirchen sind breit aufgestellt und haben gut im Blick, was die Jugendlichen jeweils brauchen.“
Diözesanjugendpfarrer Matthias Struth sagte, die Kirchen der Jugend seien mittlerweile ein selbstverständlicher Teil von Jugendpastoral. „Sie stehen nicht mehr nur in Verbindung mit einem festen Kirchenraum. Darüber hinaus haben sich Konzepte und Formen von weiteren Handlungsfeldern entwickelt, die neue Wege in der Jugendpastoral gehen.“ Diese Handlungsfelder sind zum Beispiel Freiwilligendienste, sportliche Angebote, Pastoral für und mit jungen Erwachsenen oder Tage der Orientierung.
Diskutiert und beraten wurde auch darüber, wie und in welcher Form sich die Kirchen der Jugend in den vermutlich 35 Pfarreien der Zukunft als jugendpastorale Kirchorte vernetzen können. Im Abschlussdokument der Bistumssynode heißt es in diesem Zusammenhang, dass sich das Bistum in der pfarrlich und verbandlich strukturierten Kinder- und Jugendarbeit engagiert. Beispielhaft dafür stehen Jugendzentren und Jugendkirchen. Die Verantwortlichen wollen exemplarisch arbeiten, ihre Erfahrungen an andere weitergeben und diese begleiten – damit es auch in anderen Pfarreien der Zukunft solche „Experimentierort von Kirche“ gibt.
„Die Entwicklung zeigt: Wenn man Freiräume zum Experimentieren lässt, kann etwas entstehen – und das sollte man in die Pfarreien der Zukunft mitnehmen“, sagte Christian Heinz, Jugendpfarrer in Saarbrücken. Martin Laskewicz, Jugendpfarrer in Koblenz ergänzte: „Wir müssen weiterhin breit aufgestellt sein, um die verschiedenen Menschen zu erreichen und auf ihre Bedürfnisse zu reagieren. Die einen Jugendlichen brauchen ein niedrigschwelliges Angebot wie den offenen Treff, wollen einfach kommen, sich wohlfühlen und dann wieder gehen – andere kommen ganz gezielt für Gottesdienste.“
Informationen zu den Angeboten der Jugendpastoral im Bistum Trier gibt es unter www.bistum-trier.de/jugend.
Lena Binz