Bundesweite Aktionswoche zu fairem Handel findet auch in Neunkirchen statt:„Fair. Und kein Grad mehr.“
Neunkirchen – Unter dem Motto „Fair. Und kein Grad mehr“ steht die 23. „Faire Woche“ – die größte Aktionswoche zu fairem Handel in Deutschland. Vom 13. bis 25. September beteiligen sich auch zahlreiche kirchliche Verbände und Initiativen in Gemeinden an der Aktion, die sich in diesem Jahr mit Thema Klimagerechtigkeit aus der Perspektive junger Menschen beschäftigt. Kirchliche Gruppen wie das katholische Hilfswerk Misereor und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ sowie Brot für die Welt laden zum Mitmachen ein und haben dafür unter www.faire-woche.de einen ökumenischen Gebetsentwurf und viele Gestaltungsideen etwa für Familiengottesdienste bereitgestellt.
Bei den bundesweit rund 2.000 Veranstaltungen gibt es die Gelegenheit, den Fairen Handel und die Vielfalt fair gehandelter Produkte kennen zu lernen. Darunter sind faire Frühstücke, Ausstellungen, Gottesdienste, Sportangebote, Informationsveranstaltungen mit Produzentenvertretern sowie Aktionen in Schulen, Kindergärten sowie auf Straßen und Plätzen. Das Forum Fairer Handel ist in Kooperation mit Fairtrade Deutschland und dem Weltladen-Dachverband Veranstalter der Fairen Woche, an der sich vielfältige Akteure beteiligen – von Weltläden, Eine-Welt-Gruppen und Schulen über Umweltgruppen und Verbraucherorganisationen bis hin zu Supermärkten und Gastronomen.
In Neunkirchen beteiligt sich das momentum – Kirche am Center, das katholische Begegnungscafé auf der Bliespromenade, an der Aktionswoche. Vom 11. bis 25. September bieten die Haupt- und Ehrenamtlichen während der Öffnungszeiten in einem kleinen Kiosk ein breites Warenangebot fair gehandelter Lebensmittel und Handwerk an. Am Mittwoch, 18. September, sind alle, die gerettete Lebensmittel und fair produzierte Brotaufstriche probieren und mit einem spirituellen Impuls in den Tag starten möchten, um 9 Uhr zu einem Klimafrühstück ins momentum eingeladen. Vom 18. bis 20. September wird während der Öffnungszeiten von 10 bis 16 Uhr vor dem momentum die interaktive Karikaturenausstellung „Witzig, aber wahr!“ des Forums für internationale Entwicklung und Planung gezeigt. Die Ausstellung nähert sich auf humorvolle Weise dem Thema Wasser in Zeiten der Klimakrise. Höhepunkt ist der Aktionstag am Freitag, 20. September. Von 10 bis 16 Uhr informieren die Klimafit-Initiative und die Bürgerinitiative Neunkirchen im momentum zum Thema Solar-Balkon-Kraftwerke. Gäste sind eingeladen, auf dem Energiefahrrad selbst in die Pedale zu treten. Darüber hinaus gibt es ein Glücksrad und Tagestipps für eine faire Zukunft. Im Rahmen der Aktionswoche finden zudem zwei Workshops mit Schülerinnen und Schülern des TGSBBZ Neunkirchen und der Schulseelsorge statt, in denen naturnahe Pflegeprodukte für die Friseurklassen hergestellt werden.
Im Fokus: Klimagerechtigkeit
Bereits 2023 stand die Forderung nach mehr Klimagerechtigkeit im Zentrum der Fairen Woche. Das Konzept der Klimagerechtigkeit beinhaltet unter anderem die Forderung, die Verursacher der Klimakrise stärker an der Bewältigung der Auswirkungen sowie an der Anpassung an die Folgen zu beteiligen. Schon heute sind viele Millionen Menschen von den Folgen der Klimakrise betroffen. Darunter sind auch zahlreiche Produzent*innen des Fairen Handels, in erster Linie Kleinbäuer*innen, aber auch Handwerker*innen. Die Klimakrise ist nicht nur eine ökologische, sondern vor allem auch eine soziale Herausforderung. Sie ist Ausdruck weltweiter Machtungleichgewichte, denn die Ursachen und die Auswirkungen der Klimakrise sind global sehr ungerecht verteilt: Menschen ohne finanzielle Mittel und Rücklagen sind stärker betroffen, viele Länder des Globalen Südens stärker als die des Nordens.
Junge Menschen haben wenig zur Entstehung der Klimakrise beigetragen. Gerade sie werden aber in den nächsten Jahren und Jahrzehnten erheblich mit ihren Folgen zu kämpfen haben. Daher rückt die Faire Woche 2024 insbesondere junge Menschen – sowohl im Globalen Norden als auch im Globalen Süden – in den Fokus und fragt: Wie sind sie von der Klimakrise betroffen? Welche Möglichkeiten haben sie gefunden, den Ursachen der Klimakrise entgegenzutreten und klimaschonende Produktions- und Konsummuster auszuprobieren? Welche Strategien haben sie entwickelt, um mit den Folgen der Klimakrise umzugehen? Welche Formen des politischen Engagements haben sie gefunden?