Gesprächsabend mit einem Israeli und einem Palästinenser am 25. Januar in Neuwied :„Frieden in Israel und Palästina – eine Utopie?“
Neuwied – Ist Frieden in Israel und Palästina lediglich eine Utopie oder doch im Bereich des Möglichen? Über diese Frage können Interessierte am Donnerstag, 25. Januar, um 19.30 Uhr im Neuwieder Friedrich-Spee-Haus (Wilhelm-Leuschner-Straße 5) mit dem ehemaligen israelischen Soldaten Rotem Levi und Osama Iliwat aus Palästina von der Organisation „Combatants for Peace“ diskutieren.
„Wir können den Konflikt nicht lösen, aber in unserem Umfeld können wir über das Thema aufklären – das sehe ich als unsere Hauptaufgabe“, sagt Inke Thiesen-Hart vom Arbeitskreis Palästina der Lokalen Agenda 21, der gemeinsam mit dem Deutsch-Israelischen Freundeskreis Neuwied die Initiative für den Abend ergriff und von vielen weiteren Gruppen bei der Organisation unterstützt wird. „Wir haben uns auf den Weg gemacht, weil wir sagen, dass es einen Ausweg nach dem mörderischen Massaker der Hamas nur gemeinsam gibt“, ergänzt Josef Freise, Sprecher des Arbeitskreises Palästina. Der auch in Deutschland eine Verantwortung für die Folgen des Holocausts, die in Palästina und Israel zu spüren sind, sieht. Das sei auch die Besonderheit der Veranstaltung in Neuwied, „wir versuchen beide Sichtweisen in den Blick zu nehmen“, betont Freise im Zusammenhang mit der Auswahl der Referenten. Denn Trauer, Angst und Traumata seien auf beiden Seiten sehr tief, weiß Inke Thiesen-Hart aus Besuchen in Palästina. Und die bi-nationale Friedensbewegung „Combatants for Peace“, die von ehemaligen israelischen Soldatinnen und Soldaten und palästinensischen Widerstandskämpferinnen und -kämpfern gegründet wurde, zeige, dass es hoffnungsvolle Bewegungen aufeinander zu gebe. „Combatants for Peace“ setzt sich gemeinsam konstruktiv für ein Ende der israelischen Besatzung, für Gewaltfreiheit und Gerechtigkeit sowie für den Dialog zwischen der Bevölkerung ein. „Es gibt Menschen, die wirklich Versöhnung wollen“, berichtet Thiesen-Hart.
Der Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis übertrage sich zum Teil auch nach Deutschland, daher sei ihnen die Durchführung dieses Vortrags- und Gesprächsabends wichtig. „Wir können beim Zuhören lernen, sprachfähig bei diesem Thema zu werden – ohne Pauschalisierungen. Wir können die Verwundungen und Schmerzen der anderen erleben und sehen, dass es Opfer auf beiden Seiten gibt“, erhofft sich Christoph Hof, Pastoralreferent im Pastoralen Raum Neuwied, von dem Zusammentreffen.
Veranstaltet wird der Abend vom Arbeitskreis Palästina der Lokalen Agenda 21 in Stadt und Kreis Neuwied, dem Deutsch-Israelischen Freundeskreis Neuwied, vom Internationalen Christlichen Friedensdienst EIRENE, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Neuwied, dem Pastoralen Raum Neuwied, der Katholischen Erwachsenenbildung Koblenz, der Evangelischen Kirchengemeinde Neuwied, dem Ecumenical Accompaniment Programm in Palestine und Israel des Ökumenischen Rats der Kirchen (Gruppe Neuwied).
Der Abend findet in englischer Sprache mit (zusammenfassender) Übersetzung ins Deutsche statt. Der Eintritt ist frei, Spenden unterstützen die Arbeit der Organisation.