Bonn/Trier – Der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann, hat die Bundesregierung für ihr Fernbleiben bei der zweiten UN-Vorbereitungskonferenz für ein Verbot von Nuklearwaffen kritisiert. „Es ist höchste Zeit, die weithin eingetretene Gewöhnung an diese moralisch bedenkliche und gefährliche Form der Friedenssicherung zu überwinden“, sagte Ackermann. Das Argument der Bundesregierung, Deutschland verfüge über keine Atomwaffen, könne nicht überzeugen, da die Bundeswehr aufgrund der sogenannten nuklearen Teilhabe in das System der atomaren Abschreckung eingebunden sei. Ackermann forderte die Bundesregierung auf, sich entschiedener als bisher zu engagieren. Die Vorbereitungskonferenz der Vereinten Nationen beginnt am Donnerstag, 15. Juni, in New York. Justitia et Pax sieht die Konferenz als einen „wichtigen Schritt in die richtige Richtung“. Die bekannten Risiken der atomaren Abschreckung zeigten sich aktuell deutlich in der Krise der Beziehungen zwischen Nordkorea und Südkorea sowie den USA. Die Bundesregierung schwäche mit ihrem Fernbleiben bei der UN-Vorbereitungskonferenz ihre eigene Glaubwürdigkeit in Fragen nuklearer Abrüstung und ihre Verhandlungsposition zur humanitären Initiative gegen die Weiterverbreitung von Atomwaffen.
red