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Familienbund im Bistum Trier fordert mehr Anerkennung und Unterstützung :Häusliche Pflege unter steigendem Druck 

Die Pflege-Arbeit der Familien benötigt mehr Unterstützung, zum Beispiel durch eine ausgebaute Infrastruktur und ein Pflegenden-Geld. Dafür plädiert der Familienbund der Katholiken im Bistum Trier
Der Anteil der familiären Pflege nimmt stetig zu.
Datum:
31. Mai 2024
Von:
red.

Trier – Der Familienbund der Katholiken im Bistum Trier weist darauf hin, dass ein überwiegender und zunehmender Anteil der Pflege auf den Schultern der Familien lastet. Diese Sorgearbeit benötigt mehr Anerkennung und Unterstützung – durch eine ausgebaute Pflegeinfrastruktur und ein Pflegenden-Geld. Denn Pflege dürfe kein Armutsrisiko bedeuten.  

„Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und darf nicht allein den Familien aufgebürdet werden“, betont die Vorsitzende des Diözesanverbands Trier des Familienbundes Gisela Rink. „Derzeit nimmt der Anteil der familiären Pflege weiter zu, während Pflegefachkräfte und wohnortnahe Unterstützungsstrukturen an vielen Orten fehlen. Die schon lange absehbare Pflegekrise gehört endlich ganz oben auf die politische Agenda." 

Der demographische Wandel und eine zunehmend älter werdende Gesellschaft forderten gleich mehrfach heraus, heißt es in der Pressemitteilung des Familienbundes. Die Zahl der Pflegebedürftigen habe sich seit 2011 von 2,5 Millionen auf rund 5 Millionen verdoppelt und steige weiter an. „Derzeit werden 86 Prozent der zu pflegenden Personen nicht in einem Heim, sondern zuhause gepflegt. 2013 waren es noch 70 Prozent. Damit erfüllen die pflegenden Angehörigen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Familien entlasten mit ihrer Pflege die Gesellschaft, den Staat und die öffentlichen Haushalte, die ansonsten einspringen müssten. Die Familien dürfen aber nicht selbst überlastet werden“, formuliert der Familienbund in seiner Meldung.  

Die Pflegenden kämen im Laufe der Zeit oft an ihre eigenen körperlichen Grenzen. Aber die Pflege fordere nicht nur körperlich, sondern auch finanziell. An dieser Stelle wäre ein Pflegenden-Geld als Anerkennung für die geleistete Arbeit, eine adäquate Unterstützung – fordert der Familienbund.  

 Zentral ist für den Familienbund aber der Ausbau der Pflegeinfrastruktur: „Die familiäre Pflege ist nur mit einem funktionierenden Netzwerk zu stemmen, in dem alle mitanpacken und alle auf sich aufpassen. Dabei darf niemand allein gelassen werden. Kommunale Versorgungsstrukturen, ähnlich denen der Familienzentren und der Kinderbetreuung können hier gute Dienste leisten. Zum einen würden Pflegestützpunkte die Beratungslücken schließen und zum anderen die zu Hause Pflegenden unterstützen", so die Vorsitzende Rink abschließend. 

Der Familienbund der Katholiken im Bistum Trier im Internet: www.familienbund-trier.org.  

Der Familienbund der Katholiken vertritt die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Belange von Familien in Kirche, Staat, Gesellschaft und Politik auf Grundlage christlicher Wertvorstellungen. Er setzt sich für die Stärkung und Förderung von Rechten und Rahmenbedingungen besonders auf politischer Ebene ein und steht dazu im Dialog mit Parlamenten, Regierungen und gesellschaftlichen Gruppen. Mitglieder im Bundesverband sind 25 Diözesan- und zwölf Landesverbände sowie 15 katholische Verbände.