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„Theo-Talk“ lädt wieder zu Austausch über aktuelle Themen ein:Kindererziehung in Corona-Zeiten

Die Reihe „Theo-Talk“ greift Themen und Fragen auf, die Menschen aktuell beschäftigen.
Diplom-Psychologe Dr. Tobias Gschwendner gab Tipps für die Kindererziehung zu Corona-Zeiten (Foto: privat)
Datum:
23. März 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Schweich – Viele Gespräche, Körperkontakt, ein klarer Tagesrahmen und kleine wiederkehrende Rituale: Diese Tipps für die Kinder-Erziehung zu Corona-Zeiten hat Diplompsychologe Tobias Gschwendner, Leiter der Lebensberatungen Trier und Hermeskeil, Eltern und Interessierten beim ersten „Theo-Talk“ dieses Jahres gegeben. Das Format der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) zeichnet sich eigentlich dadurch aus, dass es an ungewöhnlichen Orten zum Austausch über Gott und die Welt einlädt. „Durch die Pandemie haben wir die Reihe im Jahr 2021 in den virtuellen Raum verlegt“, erläuterte Initiator Dr. Samuel Acloque von der KEB Trier zu Beginn des Video-Vortrags. Gleich geblieben sei indessen die Grundidee des Theo-Talks, Themen und Fragen aufzugreifen, die Menschen aktuell beschäftigen.

Familien gingen recht unterschiedlich mit der Pandemie und den daraus resultierenden Einschränkungen um, sagte Gschwendner zu Beginn seines Vortrags. So empfinden Eltern im Homeoffice laut Umfragen beispielsweise die Zeitersparnis der Fahrtwege zur Arbeit als positiv, oder begrüßen die Entschleunigung im Alltag. Doch eine Mehrheit bewerte das Rotieren zwischen Job, Kinderbetreuung und Haushalt als belastend – physisch wie psychisch. Doch auch für die Kinder sei die Situation nicht leicht. Hierbei komme es entscheidend auf das Alter der Kinder an, so Gschwendner. Kleinkinder kämen häufig besser mit der Situation zurecht als Schulkinder, da sich bei ihnen die Problematik des Fernunterrichts oder Home-Schoolings und fehlende soziale Kontakte stärker auswirkten.  

Über Ängste sprechen und feste Tagesstruktur geben

Was rät nun Gschwendner in dieser herausfordernden Situation? „Wenn das ‚Haus‘ der Familie auf Wertschätzung und Zuneigung basiert, ist schon das Fundament gelegt. Geht es den Eltern nicht gut, können sie auch nicht so gut für die Kinder sorgen. Deshalb sollten sie auf sich achten – etwa im Homeoffice kleine Puffer zwischen Arbeit und Freizeit einbauen oder ‚arbeitsfreie Räume‘ im Haus schaffen, regelmäßige Bewegung in den Alltag integrieren“, so der Psychologe. Im Umgang mit den Kindern gelte: Viel Körperkontakt, Spielen, Gespräche führen, Bewegung auch im Haus ermöglichen. Die Ängste der Kinder sollte man nicht bagatellisieren und Informationen kindgerecht verpacken. Insbesondere für Schulkinder, die sich nicht gut selbst motivieren können, sei eine feste Tagesstruktur wichtig. „Vielen Familien helfen auch kleine Rituale, wie ein fester Spieleabend, und die Pflege von Kontakten zu Freunden und Verwandten – wenn auch nur digital.“

Gerade unerfahrenen Eltern fehle in dieser Zeit auch der Kontakt und Austausch mit anderen Vätern und Müttern – Gespräche auf dem Spielplatz, in der Krabbelgruppe oder mit älteren Verwandten seien lange Zeit weggefallen. Hier setze die Lebensberatung mit ihren Angeboten an. „Wir bieten viele Telefon- und Videoberatungsgespräche an, daneben gibt es jetzt auch die Babysprechstunde oder den Kurs ‚Liebevoll und Kompetent‘ als digitales Format. Nach Ostern wird es auch ein Angebot für Eltern pubertierender Kinder geben, das den passenden Namen ‚Wozu der ganze Zoff‘ trägt.“

Auch der Theo-Talk wolle weiter dazu einladen, sich in diesen schwierigen Zeiten zu vernetzen und auszutauschen, so die Organisatorinnen Katharina Zey-Wortmann, Leiterin der KEB Trier, und die Schweicher Dekanatsreferentin Susanne Münch-Kutscheid. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es per E-Mail: dekanat.schweich-welschbillig(at)bistum-trier.de und Tel.: 06502-9374511.

(sb)