Auermacher Passionsspiele bringen Botschaft und Leiden Jesu auf die Bühne:„Liebe Deinen Nächsten“
Auersmacher – Seit dem 7. März wird in Auersmacher wieder das Wirken und das Leiden Jesu im Passionsspiel aufgeführt. Alle fünf Jahre stellt sich die „junge bühne auersmacher“ seit 1974 dieser Herausforderung. 1935 hatte ein Wandertheater die Passion unter Mitwirkung des katholischen Kirchenchores in Auersmacher zum ersten Mal inszeniert. „Mit diesem Erbe übernehmen wir einen Auftrag, den wir ernst nehmen wollen. Tradition heißt für uns nicht nur Altes erhalten sondern auch: Fortschritt ohne Verlust der Tiefe, Reform ohne Verlust des Wesentlichen. Tradition und Auftrag sind nicht Gegensätze, sondern sollen Hand in Hand gehen.“ Was Josef Lang, 1962 einer der Gründer der jungen bühne auersmacher und seit 1990 Spielleiter der Passion, auf einer Pressekonferenz lange vor der Spielsaison formuliert, hat seine Auswirkungen im Spiel auf der Bühne. Aber auch in der Vorbereitung. Parallel zu den Vorbereitungen auf die Passionsspiele, an denen über 250 Personen aus dem Dorf mit 2800 Einwohnerinnen und Einwohner beteiligt sind, stellt sich immer wieder die Frage wie die Leidensgeschichte und die Botschaft Jesu Christi aktuell gestaltet werden soll. Das führe immer wieder zu Veränderungen im Text und neuen Darstellungsformen, erklärt Lang.
Die aktuellen Aufführungen hat Lang gemeinsam mit Sebastian Wagner inszeniert. Durch das Spiel sollen die Zuschauenden in Jesus und seiner zentralen Botschaft der Nächstenliebe ihren „Masterplan“ erkennen können. Das Spiel soll auch erklären, wieso es zur Verurteilung zum Tod kam. In der aktuellen Version geht es der jungen bühne auch darum, die Figur des Judas zu rehabilitieren. Im Spiel wird Judas als Verlierer erlebt, nicht so sehr als Verräter. Das wird deutlich, wenn Judas stellvertretend auf der Bühne viele Zweifel ausspricht, die Menschen - auch auf der Zuschauertribüne - an das Auftreten und die Botschaft Jesu haben könnten.
Für Pfarrer Matthias Scheer ist die Generalprobe mit den 58 Kommunionkindern der Pfarreiengemeinschaft am Morgen der Premiere die erste Aufführung des Passionsspieles. „Das spricht für sich selbst“, sagt er danach und findet die Inszenierung gut in unsere Zeit übersetzt. Und dass die Kommunionkinder während des zweieinhalbstündigen Stückes weitgehend ruhig zusahen spreche für das Spiel. Erst seit 20 Monaten in der Pfarreiengemeinschaft Kleinblittersdorf, erlebe er mit „viel Staunen“, wie das Passionsspiel das Dorf zusammenführe. Gut findet er auch neue Ideen im Spiel und neue Schwerpunkte. Natürlich sei das Schauspiel auch Verkündigung, das gehe gar nicht anders. „Ich bin froh, dass es hier so etwas Tolles gibt“, sagt Pfarrer Scheer.
26 Aufführungen sind diesmal bis zum 19. April vorgesehen. Rund 10.000 Besucherinnen und Besucher werden erwartet.
Karten:
Telefon/Fax (Mo-Fr, 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr): 06805-9319777
E-Mail: passionsspiele-auersmacher@t-online.de
Internet: www.passionsspiele-auersmacher.de
Post: Passionsspiele Auersmacher, Schwarzwaldstraße 13, 66271 Auersmacher
Ticket Regional: Telefon 0651-9790777; www.ticket-regional.de/auersmacher
(red)