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Bischof Ackermann trifft Schulgemeinschaft der St. Helena-Schule in Trier :Mehr als eine Schule 

Im Rahmen seiner Schul-Visitation war Bischof Stephan Ackermann einen ganzen Tag zu Gast in der St. Helena-Schule in Trier.
Kerstin Schmitz-Stuhlträger, Luca Haas, Emelie Schuh, Franz Hilgert und Bischof Stephan Ackermann (vlhr.)
Datum:
7. Nov. 2024
Von:
Inge Hülpes

Trier – Die Welt ein Stück besser machen! Das ist eine der Chancen, die man hat, wenn man seine Ausbildung an der St. Helena Schule in Trier absolviert. Das finden zumindest die Schüler*innen, die dem Trierer Bischof Stephan Ackermann mit einem selbstgedrehten Film zeigen, wie ihr Alltag an der berufsbildenden Schule mit sozialpädagogischem Schwerpunkt aussieht. Einen ganzen Tag verbrachte der Bischof im Rahmen seiner Schul-Visitationen Anfang November mit der Schulgemeinschaft, schaute hinter die Kulissen und stellte sich den Fragen der angehenden Erzieher*innen und Sozialassistent*innen. Mit dabei waren Kerstin Schmitz-Stuhlträger, Leiterin der Schulabteilung im Bischöflichen Generalvikariat, Schulleiter Franz Hilgert sowie Emelie Schuh und Luca Haas von der Schülervertretung.  

Auf dem Programm standen neben einer Hausführung auch Unterrichtsbesuche und Gespräche mit der Schüler- und Mitarbeitenden-Vertretung. Spannung kam auf, als Schuh und Haas eine thematisch breite Palette an Fragen ihrer Mitschüler*innen an einem meterlangen Band durch das Treppenhaus spannten. Welches Tier hat der Bischof wohl am liebsten? Katzen möge er sehr, „die haben ihren eigenen Kopf!“. Wie kam er zum Glauben? Da sei er hineingewachsen, von Kindesbeinen an. Deshalb sei es auch so wichtig, Menschen Räume zu eröffnen, in denen sie sich entfalten können und geborgen fühlen. Das gelte übrigens für alle. Denn: „Katholisch heißt ja umfassend. Das ist ein integrativer Ansatz. Es geht darum, das Leben in seinem ganzen Spektrum zu sehen.“ 

Kirche: Viel breiter und bunter aufgestellt als gedacht 

Dass im katholischen Alltag nicht nur eitel Sonnenschein herrscht, thematisierten die Schüler*innen, indem sie nach diskriminierenden Strukturen fragten und den Bischof baten, eigene Kritikpunkte an der Kirche, von der er ja selbst Teil ist, zu formulieren. „Die Kirche ist viel breiter und bunter aufgestellt, als manche meinen“, antwortete Ackermann. Es gebe dort jedoch auch „Leute, die engstirnig sind, die in Blasen leben und nicht diskutieren möchten, sondern stattdessen einen eigenen Wahrheitsanspruch formulieren und darauf beharren”. Das sei oft mit Angst vor Veränderung verbunden. „Aber das Evangelium ist ja eine Geschichte von Freiheit und Vertrauen. Wir müssen uns also nicht fürchten, Neues auszuprobieren.“ Neues ausprobieren geht für den Bischof übrigens auch auf kulinarischem Terrain: Auf die Frage, ob er selbst koche, gab’s ein süß-saures Fusion-Rezept für überbackenes Schweinefilet mit Bananen oder Aprikosen. Die spontane Skepsis in einigen jungen Gesichtern bestätigte dann allerdings das Bonmot vom Streit und dem Geschmack.  

Im persönlichen Gespräch während der Hausführung hatten Haas und Schuh dann Gelegenheit, dem Bischof und Schmitz-Stuhlträger Ideen zu präsentieren, wie man mit geringen Mitteln Verbesserungen für die Schulgemeinschaft erreichen könne. Schuh schlug vor, den Stundenplan zu digitalisieren und online verfügbar zu machen, damit die Schüler*innen auf etwaige Änderungen schnell reagieren und so ihre Zeit besser planen können. Haas sprach an, dass es im Außenbereich zu wenige Sitzgelegenheiten gebe. Wetterfeste Sitzsäcke, die flexibel und mobil eingesetzt werden könnten, würden schnell Abhilfe schaffen. Schule sei ja nicht nur Unterricht, so der SV-Chef: „Wir schaffen hier eine Gemeinschaft. An einem Ort, der mehr ist als eine Schule.“   

Hintergrund St. Helena-Schule Trier in Bischöflicher Trägerschaft 

Gegründet 1921 von den Ursulinen vom Calvarienberg (Ahrweiler), war der damalige Schulort noch das Banthuskloster in Trier. Der Umzug in das im Bauhaus-Stil designte Gebäude in der Dominikanerstraße erfolgte Anfang der 1990er Jahre. Rund 20 Jahre zuvor hatte das Bistum die Trägerschaft von den Ursulinen übernommen. Die Schule zeichnet sich gemäß ihrem Leitbild durch eine kontinuierliche Orientierung an christlichen Werten, eine stetige Weiterentwicklung der hohen Ausbildungsqualität und eine ganzheitlichen wie individuellen Förderung aus. Jährlich werden rund 220 angehende Sozialassistent*innen und Erzieher*innen gleichzeitig betreut. Weitere Informationen gibt es auf https://www.bbs-helena-trier.de/start/.  

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