Franziskanische Laiengemeinschaft in Karden feiert 25-jähriges Bestehen :Miteinander Kirche sein
Karden – „Wir waren schon immer unserer Zeit voraus“, gibt Dietlinde Schmidt stolz zu. Vor 25 Jahren haben sie, Franziskanerschwester Leonarda Leix und weitere Frauen und Männer rund um Karden die „Tautropfen“, eine franziskanische Laiengemeinschaft, gegründet. Dieses Jubiläum feiern sie am 1. Oktober mit einem großen Franziskusfest in Karden. Das Fest steht wie die Arbeit der Gruppe unter der Überschrift „Miteinander Kirche sein“.
Zu ihren Aufgabengebieten zählt die Gruppe die Glaubenskommunikation. Sie sieht sich als Plattform, auf der man über den Glauben reden kann, aber auch über die Herausforderungen des Alltags. „Wir sprechen über die Flüchtlingsarbeit, aber auch über das Thema Trauer“, berichtet Pastoralreferentin Schmidt. „Wie geht es mir im Glauben oder wie kann ich in unserer Zeit Christ sein? Solche Fragen kommen auch auf.“ Es gehe um einen Erfahrungsaustausch zwischen Laien und einer Ordensschwester innerhalb eines geschützten Raums. „Dabei ist uns die Begegnung auf Augenhöhe wichtig“, erklärt sie. Die Gruppe soll eine Art Zentrum sein. „Es ist ein Ort, wo Leute zusammenhalten.“ Der Treffpunkt ist dabei immer im Pfarrhaus (Am Buttermarkt 9) in Karden.
Auf dem Jahresprogramm stehen unter anderem der Kreuzweg am Karfreitag, ökumenische Abendgebete sowie Bibelgespräche. Zudem werden Fahrten nach Assisi organisiert, wo alles seinen Anfang nahm.
„Dort habe ich 1981 Schwester Leonarda kennengelernt und es hat gefunkt.“ Nach einem Sabbatjahr kam die Ordensfrau 1990 nach Karden. Es wuchs die Idee einer Gemeinschaft von Ordensschwestern und Laien. Der Name „Tautropfen“ war schnell gefunden, berichtet die Cochemer Dekanatsreferentin Dietlinde Schmidt. „Wir wollten etwas Lebendiges, etwas das in Bewegung ist. Es sollte nichts Abgeschlossenes sein und ein franziskanisches Zeichen. Wir haben uns auch an dem Sprichwort ‚Steter Tropfen höhlt den Stein‘ orientiert.“ Mittlerweile inspiriert die Gruppe auch das Heimatkloster von Schwester Leonarda. „Das Kloster öffnet sich mehr.“ Die „Tautropfen“ stehen im Austausch mit den Schwestern in Siessen, die auch zu den Festen nach Karden kommen.
Für die Zukunft wünschen sich die „Tautropfen“ noch ein paar jüngere Mitglieder. Die Veranstaltungen sind für alle Interessierten offen. Die 97-jährige Leonarda bestätigt dies: „Wir nehmen jeden auf.“ Die Pastoralreferentin sieht sich in diesem Zusammenhang auch von der Bistumssynode verstanden und bestätigt: „Auch wir sehen zum Beispiel Charismen als Reichtum.“ Die Synodenumsetzung böte eine gewisse Freiheit. „Die starren Strukturen müssen aufbrechen.“
Zum Franziskusfest am 1. Oktober laden die Tautropfen mit einem vielseitigen Programm nach Karden ein. Der Tag beginnt mit einer Eucharistiefeier um 11 Uhr in St. Kastor und einer Kinderkirche im Stiftsmuseum. Ein Highlight ist sicherlich das Kirchenkabarett „Nun steh ich hier und kann auch anders“ mit Ulrike Böhmer um 14.15 Uhr. Den Abschluss bildet die Dekanatskantorin Marion Oswald an der Stummorgel. Der Erlös des Fests kommt der Missionszentrale der Franziskaner in Bonn zugute. Weitere Informationen gibt es bei Dietlinde Schmidt unter Tel.: 02672-1296 und per E-Mail an dietlinde.schmidt@bistum-trier.de.
(jf)