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Weihbischof Robert Brahm kam zum offiziellen Start des Pastoralen Raums Saarbrücken:Neugierig auf die Menschen

Unter dem Motto "Neugierig. Hungrig. Dankbar. Spritzig" haben Gläubige die Eröffnung des Pastoralen Raums Saarbrücken gefeiert.
Klaus Becker, Monika Urbatsch, Weihbischof Robert Brahm und Dekan Clemens Grünebach (vl). Foto: Ute Kirch
Datum:
18. Juli 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Saarbrücken – „Neugierig. Hungrig. Dankbar. Spritzig.“ – unter diesem Motto haben Gläubige am Freitag, 15. Juli, auf der Folsterhöhe die Eröffnung des Pastoralen Raums Saarbrücken gefeiert. Dieser hatte zum 1. Januar 2022 das bisherige Dekanat Saarbrücken abgelöst.

„Wir sind dankbar für unseren guten Start und dass am 14. Juli der Rat des Pastoralen Raums und unsere Verbandsversammlung gewählt werden konnten. Aber wir sind noch in der Phase des Findens“, sagte Klaus Becker, der gemeinsam mit Monika Urbatsch und Dekan Pastor Clemens Grünebach das Leitungsteam bildet. So war der offizielle Start des Pastoralen Raums auch eine Gelegenheit, sich – so Becker –  gemäß des Mottos „neugierig“ auf den Weg zu machen, Menschen zu begegnen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Der Ort – das Quartier Folsterhöhe in Saarbrücken mit der erst 1996 geweihten Heilig-Kreuz-Kirche – waren dafür bewusst gewählt. So führten die Sozialarbeiterinnen Claudia Bickel und Elisabeth Lauf von der Caritas Gemeinwesenarbeit die Gruppe durch das Viertel, in dem viele benachteiligte Menschen leben und in das sich außer den Bewohnern nur wenige verirren. „Ein Viertel der rund 1650 Bewohner ist minderjährig. Von diesen Kindern haben 63 Prozent einen Migrationshintergrund, 67 Prozent leben von Hartz IV“, nannte Bickel Zahlen. Dennoch sei die Identifikation mit dem Viertel mit seinen vielen Hochhaussiedlungen hoch. „Die meisten sind hier sehr zufrieden. Es ist ein sehr gutes Quartier für Familien mit Kindern. Ihnen tut es weh, wenn das Quartier ein schlechtes Image hat.“

Die Sozialarbeiterinnen Claudia Bickel und Elisabeth Lauf führten die Gruppe durch das Quartier Folsterhöhe. Foto: Ute Kirch

Auf der Folsterhöhe könne man bereits heute erleben, wie die Umsetzung der Ergebnisse der Synode im Bistum Trier funktionieren könne, sagte Klaus Becker: „Es muss nicht alles neu erfunden werden. Die Vernetzung untereinander hier ist groß und jeder Akteur bringt sich mit seinem Wissen ein. Auch wir als Kirche wollen vielfältig gemeinsam unterwegs sein und dabei den Blick auf die Benachteiligten richten.“ Es brauche auch nicht immer die komplette Infrastruktur: „Als es hier noch kein Pfarrzentrum gab, hat man sich hier im Wohnzimmer des Pastors getroffen.“

Gelegenheit zur Begegnung und Austausch bei Kaffee und Kuchen gab es am Nachmittag – Motto „hungrig“ – in der „Folschder Kaffeetass‘“, einem Café der Caritas im Pfarrzentrum. Hier standen das Leitungsteam und Weihbischof Robert Brahm allen Interessierten für Fragen und Ideen zum neuen Pastoralen Raum zur Verfügung. Besonders die Frage, wer nun für die Helfenden vor Ort Ansprechpartner sei, trieb die ehrenamtlich Engagierten um.

Gottesdienst in der Heilig-Kreuz-Kirche auf der Folsterhöhe. Foto: Ute Kirch

Im anschließenden Gottesdienst griff Weihbischof Brahm die Lesung aus dem Lukasevangelium zur Aussendung der Jünger in die Dörfer auf. „Vielleicht hätte der Evangelist heute geschrieben: Und wenn ihr durch die Bahnhofstraße von Saarbrücken geht, durch Burbach, Malstatt, auf der Folsterhöhe und nach Alt-Saarbrücken, wenn ihr auf dem Dudoplatz in Dudweiler steht, an der Rilchinger Grenze in Sarreguemines eure Baguettes und Croissants kauft, dann bleibt stehen, redet mit den Leuten, verweilt bei ihnen“, sagte er. Jesu Aufforderung, keine langen Begrüßungen und Gespräche zu führen, interpretierte Brahm so: „Führt keine unnötigen Gespräche über oberflächliche Themen, keinen Aufwasch von altem Geschwätz, so wie es früher war und dass früher alles besser war.“ In der heutigen Zeit seien wir jedoch aufgerufen, unter den veränderten Umständen die Zukunft zu gestalten.  Der Weihbischof nutzte den Gottesdienst, um den anwesenden Räten Danke zu sagen: „In einer Großstadt wie Saarbrücken Kirche zu sein unter den momentanen gesellschaftlichen Herausforderungen, lässt uns dankbar sein für jedes kleine Zeichen des Glaubens. Danke für Euer und Ihr aller Glaubenszeugnis.“ Wenn jeder seine Fähigkeiten einbringe, sei dies ein authentisches Zeugnis. „Das ist, was überzeugt und so können wir den Menschen in Saarbrücken immer einen Ort anbieten, wo sie geistig auftanken können.“

Den Abschluss der Auftaktveranstaltung bildete – Motto spritzig – ein geselliger Umtrunk.

(uk)