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Kerstin Leonhard wird Ende August als Gemeindereferentin im Bistum Trier beauftragt :Neustart mit 47

Am 29. August beauftragt Weihbischof Jörg Michael Peters neue Gemeindereferentinnen und -referenten. Kerstin Leonhard erzählt über ihren Weg durch die Ausbildung.
Kerstin Leonhard - Foto: Cüppers/Paulinus
Datum:
21. Juli 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Neunkirchen – Wenn Kerstin Leonhard am 29. August von Weihbischof Jörg Michael Peters gemeinsam mit vier weiteren Frauen zur Gemeindereferentin beauftragt wird, dann war ihre dreijährige Berufsausbildung im Bistum Trier in vielen Bereichen außergewöhnlich.

Das letzte halbe Jahr war durch Corona beeinflusst; Veranstaltungen mussten abgesagt und neue Formen gefunden werden, um beispielsweise mit den Kommunionkindern und ihren Eltern in Kontakt zu bleiben. Langweilig wurde es Leonhard in der Homeoffice-Zeit also nicht. Sie konnte die Zeit auch für ihre Hausarbeit nutzen, die zum Ende des Pastoralkurses – so nennt man die Ausbildungszeit – abgegeben werden muss.

Mit der Unsicherheit, die viele auch wegen des Vetos gegen die geplanten Strukturreform-Pläne durch Rom im Bistum spüren, geht Kerstin Leonhard gelassen um: „Ich war schon traurig, dass wir so ausgebremst wurden, denn die Synode hat mich total motiviert: Dass das eingefahrene Traditionelle aufgebrochen wird, dass die Perspektivwechsel kommen.” Doch sie bleibt optimistisch: „Momentan ist die Freude groß, mit 47 Jahren Berufsanfängerin zu sein, und ich packe das an, was jetzt kommt.” Anpacken und immer den nächsten Schritt im Blick haben – diese Einstellung hat sie durch die Ausbildungszeit getragen. Alleinerziehend mit zwei Kindern war diese schon eine Herausforderung: „Als Erzieherin in einer katholischen Kindertagesstätte war ich seit Jahrzehnten gewohnt, montags bis freitags zu festen Zeiten zu arbeiten. Deshalb bedeuteten die flexiblen Arbeitszeiten in der Gemeindearbeit schon eine Umstellung. Jetzt merke ich, dass es auch Vorteile hat, wenn man mit den Arbeitszeiten etwas jonglieren kann.”

Seit 2010 hat sie sich in ihrer Heimat, der Pfarreiengemeinschaft Oberthal-Namborn, ehrenamtlich engagiert. Nach der Erstkommunion ihrer Tochter half sie mit im Familiengottesdienstkreis. Nach Teilnahme und Mitarbeit im Vorbereitungsteam eines Glaubenskurses für Erwachsene ließ sich Leonhard als Ehrenamtliche ausbilden, um Exerzitien begleiten zu können. Dort erfuhr sie von der Möglichkeit, Theologie im Fernkurs in Würzburg zu studieren. Mit viel persönlichem Interesse absolvierte sie den Grundlagenkurs und während dieser Zeit wurde ihr klar, dass sie als Erzieherin nicht bis zur Rente arbeiten möchte. Also entschied sie sich, weiter Theologie im Fernkurs zu studieren, neben ihrer Rolle als alleinerziehende Mutter – die Kinder waren damals fünf und zwölf Jahre alt – und ihrer Arbeit als Erzieherin: „Ich habe immer den nächsten Schritt im Blick gehabt”, sagt sie. Finanzielle Unterstützung gab es vom bischöflichen Konvikt. So konnte Leonhard den Stellenumfang in ihrem Hauptberuf reduzieren. Dankbar ist sie auch für die Unterstützung des Vaters ihrer Kinder und ihrer Familie. Auch wenn ihre persönliche Situation während der Ausbildung herausfordernd gewesen sei, sei sie sicher, gerade mit diesen Erfahrung das Gemeindeleben bereichern zu können: „Über die Hälfte der Familien in meiner Pfarrei St. Marien Neunkirchen sind Patchwork-Familien. Ich verstehe deren Lebenssituation besser. Menschen wie mich muss es auch unter den Hauptamtlichen geben.”

Mit ihrer Ausbildung ist sie zufrieden: „Ich fühlte mich gut begleitet mit Supervision und einer Supervisionsgruppe.” Auch den Austausch mit den anderen Teilnehmenden des Pastoralkurses und den vertrauensvollen Kontakt zu ihrem Ausbildungsleiter hat sie sehr geschätzt. Ihre Gruppe wird sie künftig vermissen. „Aber der ganze Ausbildungs- und Prüfungsstress ist jetzt weg. Da fällt eine Last von mir.”

Weitere Informationen zu Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten im Bistum Trier gibt es auf www.wirglaubenandich.de.

(se)