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Caritas Koblenz feiert 100 Jahre mit Begegnungsfest:Programm mit Herz und Temperament

Mit einem großen Begegnungsfest feierte der Caritasverband Koblenz sein 100-jähriges Bestehen. In der Altstadt stellten sich unterschiedliche Angebote des Verbands vor.
Ein Mitarbeiter der Caritas beim Begegnungsfest.
Datum:
4. Sept. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – Mit einem bunten, kreativen Fest im Herzen der Koblenzer Altstadt hat der Caritasverband am 31. August sein 100-jähriges Bestehen gefeiert: „Heute steht die Begegnung von Menschen im Mittelpunkt“, hat Caritasdirektorin Martina Best-Liesenfeld zur Eröffnung der „Festmeile“ auf dem Jesuiten- und Willi-Hörter Platz betont.

Der Tag hatte mit einem Gottesdienst in der Citykirche, zelebriert von Pater Ludger Widmaier, und einem Vortrag von Professor Dr. Georg Cremer, dem ehemaligen Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes, begonnen. Die Vorsitzende des Caritasverbandes, Annette Moesta, hieß dazu viele Ehrengäste herzlich willkommen, darunter die beiden Weibischöfe Jörg Michael Peters und Franz Josef Gebert (Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes Trier), Landrat des Kreises Mayen-Koblenz Dr. Alexander Saftig, die Koblenzer Kulturdezernentin Margit Theis-Scholz, die Leiterin der Arbeitsagentur Koblenz und zur neuen Bürgermeisterin gewählte Ulrike Mohrs sowie Bundestagsabgeordneter Detlev Pilger.

Professor Georg Cremer stellte die „Befähigungsgerechtigkeit“ in den Mittelpunkt seines Vortrages: Das an sich gut ausgebaute Hilfenetz des Sozialstaates sei nur ungenügend auf die Prävention sozialer Notlagen und die Befähigung der Bürger ausgerichtet, sagte er. So gebe es in Deutschland zu viele Menschen, die zwar materiell unterstützt werden, ihre Potenziale zur Selbsthilfe jedoch nicht entfalten können. Er forderte deshalb eine gemeinsame Anstrengung der Politik, der Kirche und ihrer Caritas sowie der Zivilgesellschaft für mehr Befähigungsgerechtigkeit. Sozial benachteiligte Menschen müssten bessere Unterstützungsangebote bekommen, damit sie die Voraussetzungen für eine eigenständige Lebensführung gewinnen oder zurückerhalten. Cremer nannte die Förderung von Langzeitarbeitslosen als Beispiel. Eine Herausforderung sah er in der Förderung von Kindern und Jugendlichen. Das Bildungssystem habe Defizite, die sich am Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungsabschlüssen festmachen lassen. Cremer forderte den Einsatz gegen die mangelnde Chancengleichheit: „Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass die Chance der Kinder, ihre Potenziale zu entfalten, in so krasser Weise vom Zufall der Geburt abhängt.“ Nach seiner Auffassung kann es aber nicht allein die Aufgabe der Politik und des Sozialstaates sein, Menschen zu befähigen. Vielmehr bleibe dies auch eine Herausforderung für die Caritas, die mit vielen Projekten bereits aktiv ist. So beteiligt sich der Caritasverband Koblenz am bundesweiten Projekt „Stromsparcheck“.

Das Begegnungsangebot auf den Koblenzer Plätzen hatte am Freitag viel zu bieten. Die Mitarbeiter der Beschäftigungsgesellschaft CarMen (Caritas für Menschen in Beschäftigung) begeisterten an ihrem Stand mit handwerklichen Aktionen, Tipps zum Stromsparen gab es von den „Stromsparcheckern“, Blumen aus den Gartenbetrieben erfreuten immer wieder Neugierige. Zusammen mit den Ständen von Kindertageseinrichtungen, den unterschiedlichen Beratungsangeboten oder Behinderteneinrichtungen ergab sich ein lebendiges Bild der Caritas Koblenz. Mitarbeiter der Bahnhofsmission oder des Ehrenamtsstandes informierten über Möglichkeiten, sich zu engagieren: „Die Resonanz ist gut, einige Leute haben sich schon für ein Ehrenamt bei uns interessiert, aber es könnten gerne noch mehr sein", berichtete eine Mitarbeiterin. Ehrenamtler werden immer benötigt – rund 300 Frauen und Männer engagieren sich aktuell schon bei der Koblenzer Caritas.

Auch die beiden Weibischöfe Jörg Michael Peters und Franz Josef Gebert zeigten sich beeindruckt, einmal von der Vielfalt der Angebote für Jung und Alt, aber auch von der Verbindung von 100-jähriger Tradition und Modernität des 1918 gegründeten Verbandes.

Den Abschluss des Tages bildete ein dreistündiges Programm. Moderator Tom Theisen konnte Tanz, Zirkus und Zauber, Musik und Mode auf der Bühne begrüßen. Kinder, junge und ältere Caritasmitarbeiter sowie Bewohner aus Behinderteneinrichtungen gestalteten den Nachmittag mit Herz und Temperament. An diesem Tag standen sie im Mittelpunkt – das fördert das Selbstvertrauen. Ein Höhepunkt war eine Modeschau des Caritas-Kleiderladens. Begeistert wurden die Tänze von Migranten aufgenommen: osteuropäisch, orientalisch, immer farbig und melodisch. Martina Best-Liesenfeld zeigte sich am Schluss des Tages stolz und froh über dieses Fest der Begegnung und der Freude. Sie dankte allen herzlich für ihr großes Engagement.

(red)