Weihbischof Gebert feiert Bischofsprimiz in seiner Heimatpfarrei:St. Martin im Herzen und im Hinterkopf
Schweich – Voll war es in der Kirche St. Martin am 10. September. Viele Schweicher, die schon zur Weihe in den Trierer Dom gekommen waren, ließen es sich nicht nehmen, dem neuen Weihbischof Franz Josef Gebert persönlich zur gratulieren und seinen ersten Gottesdienst als Weihbischof zu besuchen.
„Wir sind Bischof, könnte man fast sagen“, meinte Dechant Ralph Hildesheim sichtlich stolz zu Beginn des Gottesdienstes. „Es ging ein Raunen durch Schweich, als bekannt wurde, dass Franz Josef Gebert neuer Weihbischof von Trier wird.“
Zwar sei auch der Hohe Dom zu Trier inzwischen ein Zuhause geworden, aber zu seinen Wurzeln in Schweich kommt Gebert gerne zurück. „Hier in St. Martin bin ich getauft worden, zur Kommunion und Firmung gegangen, und hier fiel auch meine Entscheidung, Priester zu werden“, erinnerte sich der Weihbischof. Auch in seinem Wappen und den Amtszeichen zeigt sich Geberts Verbundenheit zu seiner Heimat. Eine Kindheitserinnerung inspirierte ihn, die Traube in sein Wappen und den Ring aufzunehmen: „In Schweich stand unten am Bach ein Haus, dessen Fassade über und über bemalt war“, erzählte Gebert. Auch eine Traube befand sich an der Wand. „Die Traube ist das Symbol der biblischen Kundschafter. Sie steht für Fruchtbarkeit und die Zukunft“, erklärte Gebert, der selbst aus einer Winzerfamilie stammt. „Dankbar und voller Tatendrang nehme ich meine zukünftigen Aufgaben an.“
Die Kirche St. Martin schmücken rechts und links vom Altar zwei große Bilder. Sie zeigen die Mantelteilung des heiligen Martin. Auch dieses Element findet sich neben dem Trierer Bistumswappen und der Traube in Geberts Bischofswappen. „Diese großen Bilder hier in der Kirche haben mich als Kind zutiefst beeindruckt“, erzählte der Weihbischof. „Ich habe sie bei meiner Arbeit im Herzen und im Hinterkopf behalten.“
Nach dem Gottesdienst führte eine Blaskapelle die Prozession von der Kirche zum Synagogenplatz in Schweich an. Hier begrüßte und beglückwünschte auch Bürgermeister Lars Rieger den neuen Weihbischof: „In einem Alter, in dem andere an den Ruhestand denken, fangen Sie noch einmal etwas Neues an“, sagte er. „Für die kommende Zeit wünsche ich Ihnen vor allem gute Gesundheit und viele interessante Begegnungen.“ Und die warteten schon auf Gebert: Viele Menschen waren an diesem Tag nicht nur für das Stadtfest nach Schweich gekommen, sondern auch, um bei einem Glas Wein mit dem Weihbischof ins Gespräch zu kommen.
(Paulinus/L. Bößing)