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Prof. Dr. Johanna Rahner beleuchtet in Koblenz Weltsynode und Synodalen Weg :Synodalität in der katholischen Kirche 

Im Rahmen des Katholischen Forums in Koblenz schaute Prof. Rahner zurück auf den Reformprozess, der 2019 startete und vier Jahre später abgeschlossen wurde.
Als Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) hat die Theologin Johanna Rahner den „Synodalen Weg“ der deutschen Kirche mitgestaltet.
Datum:
15. Nov. 2024
Von:
Julia Fröder

Koblenz – Der „Synodale Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland hat in konservativen Kreisen national wie international für Aufsehen gesorgt. Von einem deutschen Sonderweg war die Rede, und die Warnung vor einer Spaltung der katholischen Kirche wurde laut. Noch während dieses Reformdialogs hat Papst Franziskus eine Weltsynode ausgerufen. Über beides hat Prof. Dr. Johanna Rahner am 14. November im Rahmen des Katholischen Forums in Koblenz gesprochen. Als Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) hat die Theologin den „Synodalen Weg“ der deutschen Kirche mitgestaltet, zudem verfolgte sie die Weltsynode. 

„Es wurde wirklich Tacheles gesprochen“, schaute Rahner zurück auf den Reformprozess, der 2019 getragen durch die Deutsche Bischofskonferenz und dem ZdK startete und vier Jahre später abgeschlossen wurde. Auslöser war eine Studie, die systemische Faktoren des sexuellen Missbrauchs im Raum der katholischen Kirche untersucht hatte. Die Abschlusstexte aus eben diesem „Synodalen Weg“ dienten so manchem Delegierten der Weltsynode zur Vorbereitung, berichtete Rahner im Klangraum des Bischöflichen Cusanus-Gymnasiums. Ihre Einschätzungen aus der dreijährigen Weltsynode, die im Oktober endete, schilderte Rahner den fast 50 Zuhörerinnen und Zuhörern ebenfalls. „Ich erlebe eine ziemliche Ungleichzeitigkeit. Die Bischöfe mit ihren Ortskirchen sind in unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs.“ So hätte die Weltsynode gezeigt, dass beispielsweise die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965) nicht überall umgesetzt würden. 

Demokratie und Synodalität 

Zudem stellte die Tübinger Theologieprofessorin einen Zusammenhang zwischen der Fähigkeit zur Synodalität und einem Demokratieverständnis fest: In Ländern mit einem Demokratiedefizit werde auch die Synodalität als theologisches Prinzip eher nicht funktionieren – auch weil einige Bischöfe einen Verlust ihres Status‘ innerhalb der Gesellschaft befürchteten, lautete Rahners Einschätzung. 

Das Abschlussdokument spiegele die pluralen Meinungen der Synodenteilnehmenden, bestehend aus Bischöfen, Ordensvertretern und Laien, wider und lasse viele Fragen offen. „Es ist voll inneren Spannungen.“ Die auch Papst Franziskus nicht löste, denn er verzichtete auf einen lehramtlich verbindlichen nachsynodalen Text. „Daher ist nicht klar, wer den Abschlusstext nun umsetzt, der wenig Konkretes beinhaltet.“ Mit dieser Offenheit gelte es nun umzugehen und trotzdem in ein Handeln zu kommen, sagte Rahner abschließend. 

Das nächste Katholische Forum ist am Montag, 9. Dezember um 19 Uhr im Klangraum des Bischöflichen Cusanus-Gymnasiums Koblenz (Eingang Südallee 30) zum Thema „Kunst poetischer Gottesrede”. Der Vortrag von Prof. em. Dr. Hans-Joachim Höhn (Köln) findet in Kooperation mit dem CV Philisterzirkel Confluentia zu Koblenz statt. 

Veranstalter des Forums sind Bischöfliches Cusanus-Gymnasium, Katholische Erwachsenen-bildung Koblenz (KEB), Pastoraler Raum Koblenz und Vinzenz Pallotti University Vallendar.  Informationen zu dieser und weiterer Veranstaltungen gibt es bei der KEB Koblenz telefonisch 0261-9635590 oder per E-Mail  keb.koblenz@bistum-trier.de.