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Junge Frau aus Löf berichtet von FSJ im Herz-Jesu-Haus Kühr:„Wie eine große Familie“

Emilie Bernady fühlt sich in ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr im Herz-Jesu-Haus Kühr in Niederfell gut angenommen und aufgehoben.
Emilie Bernardy möchte gerne Heilerziehungspflegerin werden. Foto: Julia Fröder
Datum:
26. März 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Löf/Niederfell – „Ich gehe darin auf!“, sagt Emilie Bernardy über ihren Arbeitsplatz im Herz-Jesu-Haus Kühr in Niederfell. Die 17-Jährige absolviert in der Einrichtung für geistig Behinderte seit August ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Die Löferin ist schon seit vielen Jahren mit dem Haus verbunden, das liegt zum einen daran, dass Freunde und Familienmitglieder dort arbeiten, und zum anderen ist ihr Musikverein, in dem sie Saxophon spielt, dort regelmäßig zu Gast.

Nach ihrem Realschulabschluss im vergangenen Sommer ist sie nahtlos in ihr FSJ gestartet. „Ich wollte neue Eindrücke sammeln und schauen, ob Heilerziehungspflegerin wirklich der Beruf ist, den ich mal machen will“. Und hat sie nach etwa acht Monaten darauf eine Antwort gefunden? „Ich freue mich darauf, zur Arbeit zu gehen, denn kein Tag ist wie der andere. Und ich mag den Kontakt zu Menschen“, erwidert sie. Doch Emilie Bernardy gibt auch zu, dass die ersten Wochen gar nicht so leicht waren. „Am Anfang hatte ich etwas Berührungsängste, aber das hat sich ganz schnell gegeben.“ Und zwar als sie die einzelnen Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren individuellen Vorlieben und Charaktereigenschaften kennengelernt hatte. Hinzukam der Wechsel vom Schulalltag ins Berufsleben, der in einem Schichtdienst organisiert ist. Empfehlen kann sie das FSJ im Herz-Jesu-Haus jedem, der empathisch ist und mit dem Gedanken spielt, einen sozialen Beruf zu ergreifen. Sie schwärmt von der besonderen Atmosphäre in der Einrichtung. „Es kommt einem vor wie eine große Familie. Man fühlt sich direkt angenommen und aufgehoben.“

Bei ihrem Freiwilligendienst wird Emilie Bernardy nicht nur von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihrer Einsatzstelle betreut, sondern auch von den Sozialen Lerndiensten im Bistum Trier. Diese bieten in Kooperation mit dem Caritasverband für die Diözese Trier die Möglichkeit, ein FSJ oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) zu leisten. Interessierte arbeiten sechs, zwölf oder 18 Monate in sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Jugendzentren oder in Krankenhäusern, Kulturprojekten und Ganztagsschulen. Die Freiwilligen erhalten ein monatliches Taschengeld sowie Fahrtkostenerstattungen, die Sozialversicherungsbeiträge werden übernommen und der Kindergeldanspruch bleibt bestehen. „Auch jetzt in diesen besonderen Zeiten ist der Einstieg möglich“, sagt Julia Gerz, Referentin der Sozialen Lerndienste. In den Einsatzstellen gelten die jeweiligen Corona-Schutzmaßnahmen. Die begleitenden Seminare finden momentan als Online-Kurse statt. „Trotzdem machen sie viel Spaß, weil man die Themen dort mitbestimmen kann“, berichtet Emilie Bernardy.

Die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie betreffen selbstverständlich auch ihren Arbeitsbereich. So muss sie während ihres Dienstes ständig eine Maske tragen. Eigentlich könnten sie und die Bewohnerinnen und Bewohner regelmäßig Ausflüge in umliegende Städte unternehmen oder ins Schwimmbad fahren – aber all das geht momentan leider nicht. Davon lässt sie sich aber ihre gute Stimmung nicht nehmen und geht die Herausforderungen kreativ an. „Gemeinsam backen, kochen oder basteln ist möglich“, betont sie. „Und ich gehe gerne mit ihnen spazieren“.

Ihr Berufswunsch hat sich durch das FSJ verstärkt, daher möchte sie im Sommer mit der Ausbildung zur Sozialassistentin beginnen, daran kann sie dann ihr Ziel – die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin – anschließen.

Wer über einen Freiwilligendienst nachdenkt, kann sich bei den Sozialen Lerndiensten über mögliche Einsatzstellen und Voraussetzungen informieren: www.soziale-lerndienste.de. Zudem findet am 22. Juni eine digitale Info-Veranstaltung von 16 bis 18 Uhr statt. Weitere Infos gibt es auch unter Tel.: 0651-993796300.  (jf)