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Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2024 an Linda Wolfsgruber verliehen :„sieben. die schöpfung“ 

Der 35. Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis geht in diesem Jahr an ein "Kunstwerk, das sehr berührt und beeindruckt".
Weihbischof Robert Brahm, Vorsitzender der Jury des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises, gratuliert der diesjährigen Siegerin Linda Wolfsgruber.
Datum:
17. Mai 2024
Von:
Julia Fröder

Bonn/Trier – Zum 35. Mal hat die Deutsche Bischofskonferenz den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis verliehen. Bei einem Festakt im Erbacher Hof in Mainz übergaben der gastgebende Bischof Dr. Peter Kohlgraf (Mainz) und Weihbischof Robert Brahm (Trier), Vorsitzender der Jury, den mit 5.000 Euro dotierten Preis und die dazugehörige Statuette an die Autorin und Künstlerin Linda Wolfsgruber für ihr Werk „sieben. die schöpfung“. Die Jury hatte das Preisbuch, das im Tyrolia Verlag (Innsbruck) erschienen ist, aus insgesamt 151 Titeln ausgewählt, die von 63 Verlagen eingereicht wurden. „Das ist ein Kunstwerk“, sagt Brahm als Juryvorsitzender über das diesjährige Siegerbuch. „Das Buch hat uns sehr berührt und beeindruckt.“ 

„Ihr Werk steckt voller Leben und sprüht vor Freude über die Schöpfung und zugleich haben Sie Raum gefunden, dies auch mit einer Kritik am Umgang des Menschen mit der Schöpfung zu verbinden“, hob Bischof Kohlgraf in seinem Grußwort hervor. Es sei ein Appell an alle, die anvertraute Schöpfung zu schützen und zu wahren. „Das Buch ist ein Anlass, die Wunder und die Schönheit der Schöpfung Gottes bewusster wahrzunehmen, und gleichzeitig zu erkennen, wie fragil dieses Geschenk ist. Es braucht unsere volle Aufmerksamkeit und Achtsamkeit“, so Bischof Kohlgraf. 

Reichtum und die ganze Vielfalt der Schöpfung 

Das Werk 'sieben. die schöpfung' der Autorin und Künstlerin Linda Wolfsgruber ist mit einer besonderen Technik gestaltet, die die Autorin bei der Preisverleihung live demonstrierte.

Linda Wolfsgruber stellt in ihrem Buch jeden der sieben Tage der Schöpfung in je sieben ausdrucksstarken Bildern dar. Einfache, fast monochrome Collagen verwandeln sich nach und nach zu Tier- und Pflanzenbildern. Sie verbindet darin in einer künstlerischen Neuinterpretation der biblischen Schöpfungsgeschichte „Mythos und Wissenschaft harmonisch sanft miteinander“, wie es in der Begründung der Jury heißt. Die Zahl „sieben“ sei dabei sowohl inhaltliches wie auch dramaturgisches Konzept.  

„Im Buch liegt die Vielfalt der Schöpfung und das, was uns anvertraut ist. Ganz wichtig war mir, den Reichtum und die ganze Vielfalt der Schöpfung in das Buch hineinzugeben“, sagte die Autorin während der Preisverleihung und fügte hinzu: „Es ist großartig, dass solch eine Auszeichnung gerade dieses Buch, das natürlich einen religiösen Hintergrund hat, aber auch eine sehr weltliche Perspektive einnimmt, auszeichnet.“ Mit Blick auf den Preis betonte Wolfsgruber: „Die Auszeichnung hat für mich persönlich eine große Bedeutung, da sie eine Arbeit von mir würdigt, für die ich mich über mehrere Monate hinweg intensiv mit Recherche, Auseinandersetzung und viel Vergnügen der Schöpfungsgeschichte gewidmet habe. Der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis ist besonders wertvoll, da er Bücher mit religiösen, spirituellen und humanen Inhalten würdigt. Daher zählt er in meinen Augen zu den bedeutendsten Auszeichnungen im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur im deutschsprachigen Raum.“ 

„Wer liest, weiß mehr“ 

Für den Juryvorsitzenden des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises zeige sich in der Auszeichnung eine Verantwortung der Kirche. Am Rande der Preisverleihung betonte Weihbischof Brahm: „Mit dem Kinder- und Jugendbuchpreis nimmt die katholische Kirche ihre Verantwortung für eine Lesekultur in unserem Land wahr. Wer liest, weiß mehr. Gerade in unseren Zeiten ist das Lesen unabdingbar – vor allem, um mit Hintergrund und Vordergrund Wichtiges vom Unwichtigen zu unterscheiden, Wahrheit von Falschem zu trennen. Lesen ist so ein Beitrag zur gesellschaftlichen Bildung. Genau diesem Auftrag weiß sich auch die Kirche verpflichtet. So stiftet unser Preis das, was Kirche mit ihrem Einsatz für das (religiöse) Buch will: Verantwortung und Bildung für das Gemeinwohl zu übernehmen.“ 

Die Jury empfiehlt das Preisbuch ab vier Jahren und gleichzeitig zur Lektüre für alle, die sich für einen alternativen Zugang zu Themen wie Schöpfungsverantwortung und nachhaltiges Leben interessieren. Wolfsgruber hatte bereits 2010 zusammen mit Heinz Janisch den Kinder- und Jugendbuchpreis für das Buch „Wie war das am Anfang“ erhalten. 

Radio-Beitrag

Stefan Weinert lässt Weihbischof Robert Brahm und Marlene Fritsch, Jurymitglied aus Trier, zu Wort kommen.
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