Jahresbericht 2022 der Lebensberatung Saarbrücken:1077 Menschen suchten Rat und Hilfe in Lebenskrisen
Saarbrücken – 1077 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben bei der Lebensberatung des Bistums Trier in Saarbrücken im vergangenen Jahr Hilfe in Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensfragen gesucht. Darüber hinaus haben 379 weitere Personen an Elternkursen, offenen Sprechstunden und Weiterbildungen teilgenommen. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht 2022 der Lebensberatungsstelle hervor.
Als häufigste Beratungsgründe nennt der Bericht bei Kindern und Jugendlichen Umgangs- und Sorgerechtsstreitigkeiten, die emotionale Belastung aufgrund von Partnerschaftskonflikten der Eltern, Trennung und Scheidung der Eltern sowie die psychiatrische Erkrankung eines Elternteils. 45,4 Prozent der insgesamt 429 beratenen Kinder und Jugendlichen lebten nicht mehr in ihrer Ursprungsfamilie.
Die durchschnittliche Beratungsdauer pro abgeschlossenem Fall lag im vergangenen Jahr bei 7,6 Stunden. Beratung in Fragen der Partnerschaft, bei Trennung und Scheidung sowie bei der Ausübung der elterlichen Sorge und des Umgangs machten 59 Prozent der Beratungsleistungen aus. Viele Eltern kamen auf Anraten des Familiengerichts in die Beratung. Das Beraterteam verzeichnet eine deutliche Steigerung von hochkomplexen Fällen in der Trennungs- und Scheidungsberatung. In vielen Trennungs- und Scheidungsfamilien sei das Konfliktniveau hoch, heißt es im Bericht. Manche Eltern neigten dazu, sich bereits bei kleineren Erziehungsthemen exzessiv zu streiten.
Neben der persönlichen Beratung in der Beratungsstelle gehören Video- und Telefonberatung sowie die Online-Beratung mittlerweile zum festen Standard der Arbeit.
Angebote auch für Geflüchtete
Das Beratungsteam begutachtet zudem im Auftrag des Jugendamts des Regionalverbands, ob Kindeswohlgefährdungen vorliegen. Seit 2021 unterstützt das Team zudem den Aufbau der sozialräumlichen Erziehungsberatung im Regionalverband und bietet den dortigen Fachkräften fachliche Beratung an. Regelmäßig organisiert die Lebensberatung Saarbrücken dafür den fachlichen Austausch mit den Fachkräften der Träger, die Erziehungsberatung in den Sozialräumen anbieten.
Als Netzwerkpartner des „Infopoint Ukraine“ der Landeshauptstadt Saarbrücken hat die Lebensberatungsstelle ihr Beratungsangebot für Geflohene aus der Ukraine ausgeweitet. Über die Beratungsarbeit im Bereich der Jugendhilfe hinaus ist die Lebensberatung im Bereich der Prävention vor sexuellem Missbrauch engagiert. Sie bietet Schulungen für Haupt- und Ehrenamtliche an und berät Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften bei der Erstellung der Institutionellen Schutzkonzepte. Diese Stunden werden zusätzlich vom Bistum finanziert.
Träger der Lebensberatungsstelle Saarbrücken ist das Bistum Trier. Die im vergangenen Jahr entstandenen Kosten von rund 460.700 Euro trug das Bistum zu 52,2 Prozent, der Regionalverband zu 47,8 Prozent. Im Jahr 2022 hat das Bistum Trier 3,03 Millionen Euro für seine 20 Beratungsstellen im Saarland und in Rheinland-Pfalz aufgewendet. Hinzu kommen die Landes- und Kommunalzuschüsse von insgesamt rund 3,88 Millionen Euro. Die 20 Beratungsstellen erbrachten 9.344 Beratungsleistungen, mit denen 19.640 Personen erreicht wurden.
Für Hilfe suchende Menschen ist die Beratung kostenfrei.
Die Beratungsstelle Saarbrücken hat ihren Sitz in der Ursulinenstraße 67 in 66111 Saarbrücken und ist erreichbar unter Tel. (0681) 66704 und per E-Mail unter sekretariat.lb.saarbruecken@bistum-trier.de