Der Weg aufs europäische Festland kann lang sein. Längere Wartezeiten musste schon Georg Friedrich Händel in Kauf nehmen. Fast ein Vierteljahrhundert war seit der Premiere seines „Messiah“ verstrichen, bis er selbst sein Oratorium erstmals in Kontinental-Europa hören konnte: bei einer Aufführung 1768 in Florenz. Doch zuvor musste Händel das Werk den geltenden katholischen Vorschriften und die Lang-Form nationalen Gewohnheiten anpassen, schließlich den Text ins Italienische übertragen. So wurde aus dem englischen „Messiah“ die italienische Fassung „Il Messia“. Kurioserweise nahm von dieser Version bislang kaum jemand Kenntnis. Bis Dirigent Alessandro De Marchi sie 2022 bei den Innsbrucker Festwochen präsentierte. Jetzt liegt der Konzert-Mitschnitt vor.
CD-Tipp aus der „Paulinus”-Ausgabe 6/2025 von Christoph Vratz