Weihbischof Peters feiert mit der Gemeinde das Weihejubiläum der St.-Andreas-Kirche in Altrich :150 Jahre als Ort der Begegnung der Gläubigen mit Gott

Altrich – Zur Ansicht des Wittlicher Tales gehört die Silhouette der auf einer kleinen Anhöhe gelegenen Kirche in Altrich. Genau 150 Jahre nach ihrer Einweihung am 4. Februar 1875 hat die Pfarrei in einem Gottesdienst mit Weihbischof Jörg Michael Peters ihr Weihejubiläum gefeiert.
Der Weihbischof beglückwünschte die Gemeinde zum Geburtstag ihrer „wunderbaren St.-Andreas-Kirche“. Er dankte allen, die sich für die umfangreiche, erst im Jahr 2021 weitgehend abgeschlossene Renovierung des roten Sandsteinbaus eingesetzt hatten und sich dafür auch von ihrem Pfarrhaus und Pfarrheim trennen mussten. Es zeige ihre Verbundenheit mit dem Gotteshaus, das die Menschen der Gemeinde vor 150 Jahren in der Dorfmitte als Ort „für die Begegnung mit Gott“ errichtet hätten. Angesichts einer Krisen-geschwächten Kirche könne man sich allerdings heute auch selbstkritisch fragen nach dem Sinn, ein so großes Gotteshaus aufwändig zu sanieren. „Was lässt uns bleiben bei dieser Kirche“, fragte Peters in seiner Predigt. „Es ist der eine Herr und Gott“, der uns zusammenführe und zusammenhalte. „Das baut uns auf, macht uns zu Pilgern der Hoffnung. Es ist die Einladung, im Glauben Mut und Zuversicht zu bewahren und an einer gerechteren Welt des Friedens mitzugestalten“, sagte der Weihbischof. „Es ist Jesu Botschaft, die aufrichtet und ermutigt, und wir brauchen sie dringender denn je. Und deshalb brauchen wir auch die Kirche als geschützten und bergenden Raum, der uns daran erinnert, zu welcher Hoffnung wir als getaufte Christinnen und Christen gerufen sind.“

Ein gemeinsames Grußwort sprachen Ortsbürgermeisterin Sylvia Stoffel-Leuchter und Max Merrem für die ehemalige Pfarrei Altrich, die heute Teil der vor zwei Jahren neu errichteten Pfarrei Im Wittlicher Tal St. Anna ist. „Offen“ und „mittendrin“ seien zwei Eigenschaftsworte, die die St.-Andreas-Kirche kennzeichneten, sagten die beiden. Das Gotteshaus liege mittendrin in der Ortslage, auf ihrer Anhöhe gut sichtbar aus dem Wittlicher Tal, biete Orientierung und sei auch im Leben „mittendrin“. Zudem sei die Kirche „offen“ für die Gesellschaft von heute in ihrer Vielfalt und habe stets eine geöffnete Seitentür. Als Besonderheiten der Kirche nannten sie die alte Krippe und die 1931 erbaute Klais-Orgel. Die Krippe habe die Zeit nicht unbeschadet überstanden, wie Merrem an dem beschädigten Esel aus Ton demonstrierte. „Eine schöne, ungewollte Symbolik, dass die Figuren, die auch uns Gläubige darstellen könnten, trotz ihrer Macken Jesus ganz nah sein dürfen.“ Merrem verlas zudem ein Grußwort des ehemaligen Kaplans Mathieu Valet, das er als Novize des Jesuitenordens aus Vilnius/Litauen an die Gemeinde richtete.
Das Pontifikalamt, das Dekan Matthias Veit und Kooperator Pfarrer Stephan Feldhausen am Altar mitfeierten, gestaltete der Kirchenchor Altrich musikalisch unter der Leitung von Organistin Gabriela Schwabauer. Im Anschluss waren alle zu Begegnung und Umtrunk in die Altreiahalle eingeladen.