Trierische Tonpost übergibt Wunschzettel an Oberbürgermeister Leibe:70 Wünsche für mehr Inklusion
Trier - Der Wunschbaum der Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte im Bistum Trier trägt Früchte. Die Arbeitsstelle, die sich in der Region und darüber hinaus als „Trierische Tonpost“ einen Namen gemacht hat, hatte in Kooperation mit dem Gartenzentrum Lambert im Inklusionsmonat Mai einen Olivenbaum im Hof der Dom-Information und im Geschäft aufgestellt. Auf Holzanhängern konnten Menschen ihre Träume für eine Welt aufschreiben, in der Teilhabe gelebt wird. Außerdem empfing der Wunschbaum die Gäste am Türöffner-Tag am 3. Oktober im Bischöflichen Generalvikariat und bekam noch einige Anhänger dazu.
Nach einem halben Jahr sind rund 70 Anliegen verfasst. Viele von ihnen sind praktisch umsetzbar, wie beispielsweise Rampen oder Aufzüge im Bereich der baulichen Barrierefreiheit, Kurse in Gebärdensprache oder generell mehr Angebote für Menschen mit Beeinträchtigung im Bereich der Kultur. Der Blick auf den Nachwuchs ist ebenso wichtig: Beispielsweise gibt es den Wunsch nach Paten für Kinder oder nach mehr Förderung in integrativen Kitas. Aber auch Wünsche nach mehr Akzeptanz und Rücksicht in der Gesellschaft sind zu lesen. „Dazu kann jeder einzelne von uns beitragen“, sagt Kathrin Schmitt, Leiterin der Arbeitsstelle. „Damit die Umsetzung der Wünsche gelingen kann, benötigen wir Unterstützung.“
Zwei Monate vor Weihnachten hatte die Arbeitsstelle am Dienstag, 5. November, die Möglichkeit, dem Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe, seinem Büroleiter David Natus und dem Vorsitzenden des Behindertenbeirats der Stadt Trier, Gerd Dahm, die Anhänger und einen Wunschzettel zu übergeben. Besonders gut gefallen hat Wolfram Leibe der Satz, „Menschen mit Behinderung als Expert*innen in eigener Sache ernst nehmen und an Entscheidungsprozessen teilhaben lassen.“ Dies ist der Schlüssel, dass eine Umsetzung auch für die Menschen, die es betrifft, erfolgreich wird. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass sich Herr Leibe, Herr Natus und Herr Dahm die Zeit für uns und unsere Anliegen genommen haben“, sagt die Leiterin. Auf seine „To-Do-Liste“ hat sich der Oberbürgermeister geschrieben, den Bedarf an Kursen in Gebärdensprache an das Bildungszentrum zu kommunizieren. Was daraus wird, liegt nun in seinen Händen.