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Tausende Jugendliche engagieren sich wieder für soziale Projekte :72 Stunden für die gute Sache

Bald ist es soweit: Tausende Jugendliche engagieren sich ehrenamtlich bei Deutschlands größter Sozialaktion vom 23. bis 26. Mai - auch im Bistum machen über 3.700 Leute mit.
Eine Gruppe aus Neuerburg in der Eifel möchte den örtlichen Spielplatz ausbessern und farbenfroher gestalten.
Datum:
14. Mai 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Neuerburg/Trier/Koblenz/Saarbrücken – Noch knapp zwei Wochen, dann ist es am 23. Mai so weit: Über 3.700 Kinder und Jugendliche aus dem Bistum Trier werden sich dann bei der deutschlandweit größten Sozialaktion ehrenamtlich engagieren: der 72-Stunden-Aktion des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Vom Insektenhotel über Recycling-Projekte, von einem Musizier-Marathon über die Renaturierung eines Fischteichs oder das Aufstellen von Demokratiebänken mit Bezug auf die Europawahlen: Die jungen Leute engagieren sich in ihren Projekten für Themen wie Ökologie, Inklusion, Demokratie oder das Zusammenleben der Generationen.

Die Spannung steigt

„Wir freuen uns sehr über den großen Tatendrang und die Motivation bei den angemeldeten Kindern und Jugendlichen in unserem Bistum. Die Spannung steigt, denn viele Gruppen werden erst am Donnerstag um 17.07 Uhr ihre Aufgabe erhalten, die es in 72 Stunden umzusetzen gilt“, sagt BDKJ-Diözesanvorsitzende Susanne Kiefer. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Rainer Schulze, der für das Saarland zuständig ist, organisiert Kiefer mit den Gruppenleitern vor Ort seit Monaten die Aktion. „Die jungen Leute möchten mit ihrem Engagement die Welt ein Stückchen besser machen, indem sie sich für andere einsetzen, sich mit politischen Themen auseinandersetzen und gemeinsam etwas Großes schaffen“, sagt Kiefer. Jugendverbände, Messdiener, katholische Jugendgruppen und auch Gruppen aus Caritaseinrichtungen oder von Jugendfeuerwehren werden sich beteiligen.

Mit dabei ist auch eine Gruppe aus Neuerburg in der Eifel, die den örtlichen Spielplatz ausbessern und farbenfroher gestalten will. Katrin Reißberg, die Verantwortliche vor Ort, findet besonders schön, dass sechs geflüchtete Jungen aus der von ihr geleiteten Caritas-Wohngruppe Marienheim gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr anpacken werden. „Von unseren zehn Jugendlichen haben sich sechs gemeldet, um hier in ihrer neuen Wahlheimat etwas auf den Weg zu bringen und sich mit ihrem Engagement in der Gesellschaft einzubringen.“ Für Reißberg auch ein deutliches Signal gegen die Negativ-Schlagzeilen und Vorurteile gegen Flüchtlinge. Der 17-jährige Ali Reza Shefahi, der vor drei Jahren nach Deutschland, beschreibt das Projekt: „Eigentlich ist es schön dort beim Spielplatz, da gibt es daneben auch einen Fußballplatz, aber oft sind gar keine Kinder da, weil es alles bisschen trist ist.“ Gemeinsam mit dem 19-jährigen Iraner Erfan Nezhadhaddad und den anderen aus der Projektgruppe „Neuerburg International - Bunt macht bunt“ haben sie sich deshalb einiges vorgenommen: Gerüste abschleifen und bunt streichen, die Bänke ausbessern, Grünanlagen auf Vordermann bringen und vielleicht sogar Palettenmöbel bauen. 30 Jugendliche zwischen zehn und 21 Jahren sind mit von der Partie. Die 72-Stunden-Aktion ist nicht das erste Mal, dass sich Ali und Erfan engagieren. Ali begleitete schon zwei Mal die inklusive Ferienfreizeit „Cari-Kids“ als Betreuer und Erfan ist vor einem Jahr zum Christentum konvertiert und hilft seitdem in der Kirche, singt im Kirchenchor und begleitet als Übersetzer einen anderen Flüchtling. „Ich fühle mich hier daheim, denn Heimat ist kein Ort, sondern ein Gefühl“, sagt er. Seine schönsten Erfahrungen seien die aus seiner Kindheit, als er mit Freunden jeden Tag draußen spielte. Das möchte er gerne auch den Kindern hier ermöglichen: „Gute Erfahrungen machen können, draußen auf dem Spielplatz, nicht am Handy oder vor dem Computer“, sagt er.     

Internationale Perspektive der Freundschaft

Nicht nur an solchen Projekten wird klar, dass die 72-Stunden-Aktion auch eine internationale Perspektive der Freundschaft aufzeige, erläutert Kiefer. Denn zeitgleich engagieren sich in Bolivien, dem Partnerland des Bistums, ebenfalls Tausende junge Menschen 72 Stunden lang. Geplant sei, dass einzelne Gruppen via Skype miteinander in Kontakt kommen und sich austauschen. Während die Neuerburger ihr „Do-it-Projekt“ schon kannten, werden die meisten Gruppen ihr „Get-it-Projekt“ erst am Donnerstag bei der Eröffnung der Aktion erhalten. In Saarbrücken findet diese statt am Donnerstag, 23. Mai ab 16 Uhr auf dem Sankt Johanner Markt mit Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, Sozialministerin Monika Bachmann und dem Trierer Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg. Im rheinland-pfälzischen Teil des Bistums ist die Eröffnung auf dem Domfreihof in trier mit Bischof Dr. Stephan Ackermann ebenfalls ab 16 Uhr geplant.

Weitere Informationen und eine Liste mit allen Projekten sowie Kontaktpersonen vor Ort gibt es unter www.72stunden.de/bdkj/trier sowie bei Rainer Schulze: rainer.schulze@bdkj-trier.de und Susanne Kiefer: susanne.kiefer@bdkj-trier.de.

(sb)