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Ein besonderes Menü:Abwechsung vom Hospizalltag

Der aus dem französischen Spicheren kommende Koch Marcel Muhr hat Gäste, Angehörige und Mitarbeiter des St.-Barbara-Hospizes Bous mit einem besonderen Menü verwöhnt.
Koch Marcel Muhr hat den Bewohnern des Hospizes zum wiederholten Mal einen besonderen Moment geschenkt.
Datum:
17. Jan. 2024
Von:
red/pm/Paulinus Wochenzeitung im Bistum Trier

Bous. Die Düfte, die an diesem Vormittag durch das St.-Barbara-Hospiz Bous wehen, sind eindeutig: hier wird frisch gekocht. Ein leckeres Drei-Gang-Menü, zubereitet von einem französischen Koch – ein besonderes Erlebnis für die Hospizgäste an diesem grauen Tag. Marcel Muhr, bekannt als „Koch mit Herz aus Spicheren“ war zu Besuch, um die Gäste mit seinen Kochkünsten zu verwöhnen. 

Eine besondere Atmosphäre

Es war bereits das dritte Mal, dass der quirlige Franzose, der seit 17 Jahren im Restaurant „Chez Bertha“ die Küche verantwortet, seine Kochkünste nach Bous bringt.

Bereits seit vielen Jahren ist es Tradition, dass im St.-Barbara-Hospiz einmal in der Woche von Ehrenamtlichen gekocht wird. Auch Helmut Himber vom Förderverein ist fester Bestandteil dieser Kochgruppe. Bei einem Besuch in seinem Lieblingslokal „Chez Bertha“ erzählte er vor vielen Jahren davon.

„An dem Abend gab es Fisch und ich habe Marcel nach dem Rezept gefragt“, erinnert er sich. „Ich wollte es gerne für die Hospizgäste nachkochen.“ Marcel Muhr entschied spontan: „Ich komme einfach selbst!“ Gesagt, getan. 2018 und 2019 gab es bereits die ersten gemeinsamen Kochaktionen.

Dann kam Corona. „Auch unser Lokal musste über 14 Monate schließen“, berichtet Inhaber Jean-Claude Wagner. „Ich bin froh, dass jetzt wieder Normalität eingekehrt ist.“ Und mit dieser Normalität kam auch der Kontakt zum Hospiz zurück. Der Restaurant-Besitzer findet die Aktion klasse, setzt sich gern mit an den Tisch und sponsert wie selbstverständlich alle Zutaten, die sein Koch für diese besondere Aktion benötigt.

Man muss auch ab und zu etwas für andere machen.

Marcel Muhr

Es gibt Appetithäppchen in Form von feiner Salami und französischem Baguette. Als Vorspeise bereitet Marcel Muhr eine Kürbissuppe zu, gefolgt von Rotbarbe mit Tagliatelle und zweierlei Mousse als Nachtisch.

„Das schmeckt wirklich sehr gut“, sagt eine Dame, die von den Gerüchen und Gesprächen angelockt wurde. Die meisten Gäste erhalten ihr Essen zwar auf den Zimmern, aber diejenigen Gäste, die an den Tisch kamen, konnten zwischen den Gängen immer wieder mit Koch Marcel ins Gespräch kommen.

Auch die Angehörigen und Mitarbeiter dürfen natürlich von dem Menü probieren. So entstand eine besondere Atmosphäre – gemeinsam essen, gemeinsam plaudern, und so für einen Moment den Alltag und die Sorgen vergessen, die in einem Hospiz sonst stets präsent sind.

Den Bewohnern eine kleine Freude machen

„Man muss auch ab und zu etwas für andere machen“, erklärt Marcel Muhr seine Motivation. „Ich hatte vorher keine Berührungspunkte zur Hospizarbeit, aber als ich das erste Mal hier war, habe ich mich direkt sehr wohl gefühlt. Das Gefühl, mit Menschen zu sprechen, die kurze Zeit später sterben werden, hat mich tief bewegt, und mir war gleich klar, dass ich das wieder machen möchte. Es ist so schön zu erleben, wie wir den Gästen eine kleine Freude machen können und sie diese besonderen Momente genießen.“

Am Ende sind alle satt, zufrieden – und natürlich glücklich über diese gelungene Form der Kooperation. „Das können wir gern wieder machen“, sind sich Koch Marcel Muhr und Restaurant-Betreiber Jean-Claude Wagner einig.

Das lässt sich Hospizleiter Wolfgang Schu nicht zweimal sagen: „Vielen herzlichen Dank, besonders an Jean-Claude Wagner, der das Menü gesponsert hat, aber auch an alle unsere ehrenamtlichen Helfer, die die Aktion unterstützen und mit ihrer Kochgruppe jede Woche unsere Gäste verwöhnen. Sie machen uns und unseren Gästen damit eine riesige Freude und bringen Abwechslung in den Hospiz-Alltag.“