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Bistum Trier legt „P.I.A.“-Jahresbericht 2023 vor :Achtsames Handeln als Qualitätsmerkmal  

Das Bistum Trier hat seinen Rechenschaftsbericht 2023 für die Bereiche Prävention, Intervention und Aufarbeitung vorgelegt.
Datum:
5. Juli 2024
Von:
Judith Rupp

Trier – Transparent darzustellen, wie Prävention gegen und Intervention bei sexualisierter Gewalt im Bistum Trier praktiziert und immer weiter professionalisiert werden: Dieser Selbstverpflichtung kommt das Bistum Trier nach, indem es am 5. Juli den Rechenschaftsbericht für die Bereiche Prävention, Intervention und Aufarbeitung vorlegt. Gemeinsam mit den Präventionsbeauftragten Angela Dieterich und Dr. Andreas Zimmer sowie der Interventionsbeauftragten Dr. Katharina Rauchenecker hat Bischof Dr. Stephan Ackermann den Bericht für das Jahr 2023 vorgestellt.  

„Konsequent arbeite ich mit den Verantwortlichen im Bistum an den Aufgaben und Verbesserungshinweisen, die die Unabhängige Aufarbeitungskommission im Bistum Trier uns in ihren Zwischenberichten aufzeigt. Auch darüber legt dieser Bericht Rechenschaft ab, indem er darstellt, wo wir in der Bearbeitung unserer ‚Hausaufgaben‘ stehen“, so Bischof Ackermann. „Gerade aus der Aufarbeitung können und wollen wir lernen für unser zukünftiges Handeln.“ Kritik und fachliche Hinweise könnten verhindern, „betriebsblind“ zu werden. Die im Bericht beschriebenen Handlungsfelder zeigten „die Richtung auf für ein Handeln, an dem wir uns zum Wohl der Menschen, die sich uns anvertrauen oder uns anvertraut sind, auszurichten haben”. 

Dieterich, Rauchenecker und Zimmer teilen mit, das vergangene Jahr habe unter anderem in den Blick gebracht, wie Bedingungen in Einrichtungen, Diensten und pfarrlichen Aktivitäten gefördert werden könnten, die eine Fehlerkultur und professionell reflektiertes Handeln ermöglichen: „Es geht darum, dazu beizutragen, dass das Risiko einer unkritischen Sicht auf Autoritäten und eine aus Unsicherheit geborene Kultur des Wegschauens nicht erneut Fuß fassen können.“ Dieses Anliegen sei nur umsetzbar, wenn Prävention, Intervention und Aufarbeitung mit den vorhandenen Aufgabenfeldern vernetzt werden und ein entsprechend achtsames Handeln als Qualitätsmerkmal alle Tätigkeitsfelder begleite. „Einen zentralen Beitrag dazu leistet die Vielzahl von haupt- und ehrenamtlichen Menschen in Einrichtungen, Diensten und Arbeitsfeldern caritativer Träger und der verfassten Bistumskirche von Trier, die sich qualifiziert haben, um als geschulte Personen für die Prävention in ihrem Bereich mitzuwirken.

(vlnr.) Angela Dieterich, Dr. Andreas Zimmer, Dr. Katharina Rauchenecker und Bischof Stephan Ackermann

Dazu tragen auch die vielen Verantwortlichen bei, die für die Entwicklung von institutionellen Schutzkonzepten arbeiten und sich der Frage stellen, wie diese im Alltag einer Einrichtung mit Leben erfüllt werden können.“ Die Beauftragten bitten um Feedback zum Bericht, „sei es positiv oder negativ, denn nur so können positive Ansätze gestärkt und blinde Flecke ansichtig werden“. 

Die Broschüre gibt Einblicke in die Arbeit im Bereich der Prävention, Intervention und Aufarbeitung und enthält Erfahrungsberichte, die die Zahlen und statistischen Angaben etwa zu Schutzkonzepten, den Interventionsfällen oder finanziellen Leistungen in Anerkennung des Leids im Jahr 2023 ergänzen. Der Bericht ist unter www.praevention.bistum-trier.de sowie www.bistum-trier.de/hilfe-soziales/hilfe-bei-sexualisierter-gewalt/intervention/ zu finden.