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SkF Koblenz begleitet und unterstützt bei Adoption :Adoption: Aus einer großen Liebe und Fürsorge  

Bei den Fachkräften der staatlich anerkannten Adoptionsvermittlungsstelle des SkF stehen das Wohl des Kindes und die Wünsche der Mutter im Mittelpunkt.
Claudia Iland ist Adoptionsvermittlungsfachkraft in der staatlich anerkannten Adoptionsvermittlungsstelle des SkF.
Datum:
8. Juli 2024
Von:
Julia Fröder

Koblenz – „Wie kann man nur sein Kind abgeben?“ – dieser Frage müssen sich insbesondere Frauen stellen, wenn sie ihre Tochter oder ihren Sohn einer anderen fremden Familie anvertrauen. „Ich würde mir wünschen, dass die Gesellschaft erkennt, dass diese Mütter für ihr Kind nur das Allerbeste wollen“, sagt Claudia Iland. Sie arbeitet seit fast 30 Jahren für den Sozialdienst katholischer Frauen in Koblenz (SkF) im Bereich „Adoption und Pflegefamilien“. 

Claudia Iland und ihre Kollegin Anna Suckow sind Adoptionsvermittlungsfachkräfte in der staatlich anerkannten Adoptionsvermittlungsstelle des SkF. Sie beraten, begleiten und unterstützen schwangere Frauen, die sich mit dem Gedanken tragen, ihr Kind zur Adoption zu geben. Aber genauso sind sie für Paare und Familien da, die gerne ein Mädchen oder einen Jungen bei sich aufnehmen würden, und auch Adoptierte, die mehr über ihr Herkunft wissen wollen, sind beim SkF richtig.  

„Unsere Aufgabe ist es, die hilfesuchende Frau zu begleiten“, so kann auch der Kontakt zur Schwangerschaftsberatung hergestellt werden oder das Hinzuziehen von weiteren Unterstützungsangeboten. „Das Wohl des Kindes und die Wünsche der abgebenden Mutter stehen stets im Mittelpunkt“, versichert die Diplom-Sozialarbeiterin. Auch nach der Adoption bietet der Fachverband für alle Beteiligten Begleitung und Beratung an wie Familientreffen, Ausflüge und Gesprächsgruppen. Dabei ist das Angebot des SkF für die Aufsuchenden kostenfrei und unabhängig von Religionszugehörigkeit oder Herkunft. Die entstehenden Kosten werden durch das Bistum Trier finanziert. „Die Kirche ist der größte Zuschussgeber zu diesem Arbeitsfeld“, berichtet Iland. Eine monatliche finanzielle Unterstützung erhalten sie noch von der Brüderstiftung Peter Friedhofen der Barmherzigen Brüder und durch Spenden. „In der Adoption, anders als bei der Pflegekinderhilfe, zieht sich der Staat gänzlich raus. Es gibt für Adoption weder kommunale, noch Landes-, noch Bundesmittel.“ 

Vorurteile sind weiterhin stark 

In den vergangenen drei Jahrzehnten habe sich zwar der Blick auf Familien, die ein Kind aufnehmen, sehr zum Positiven gewandelt – „Es zieht keine Adoptivfamilie mehr um, damit niemand mitbekommt, dass dieses Kind adoptiert ist“, sagt Iland“ – doch die Vorurteile gegenüber abgebenden Müttern seien weiterhin stark. „Die Frauen machen sich diese Entscheidung ganz und gar nicht leicht. Sie tun das wirklich aus einer großen Liebe und Fürsorge für das Kind“, weiß Iland. 

Die Gründe einer Mutter ihr Kind abzugeben, seien sehr vielfältig. „Es gibt multiple Problemlagen. Fast allen fehlt die Unterstützung eines sozialen Netzwerks.“ Oft seien sie Anfang 20 und bereits ungewollt alleinerziehend mit unklaren Berufs- und Lebensperspektiven. Doch auch Studentinnen seien darunter. „Die Frauen sind quer aus allen gesellschaftlichen Schichten.“ Teilweise wurden sie auch nach einer Vergewaltigung schwanger. Den Müttern ist gemein, dass sie sich für ihr Kind ein stabiles Elternhaus sowie ein sicheres Leben wünschen. Sie glauben, dass sie das ihrem Kind nicht bieten können und fühlen sich den Aufgaben nicht gewachsen. „Weil ich dich so liebe, muss ich diesen schweren Schritt gehen: Du hast ein Leben verdient, in dem es dir an nichts fehlt“, heißt es beispielsweise in einem Brief einer abgebenden Mutter. 

Neben Adoptionen vermittelt der SkF auch im Bereich von Pflegefamilien. Weitere Informationen, auch zum gesamten Angebot des SkF und Spendenmöglichkeiten, gibt es auf www.skf-koblenz.org und unter Tel.: 0261-304240.  

Im Podcast im Bistum Trier „himmelwärts & erdverbunden“ gibt Claudia Iland weitere Einblicke in ihre Arbeit. Dieser ist über alle gängigen Podcast-Plattformen abrufbar wie auf www.bistum-trier.de