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Familienbund der Katholiken fordert Stilwechsel in Paar- und Familienpastoral:Alle Lebensformen anerkennen

Der Familienbund der Katholiken fordert die Anerkennung aller Lebensformen und einen Stilwechsel in der Paar- und Familienseelsorge.
Datum:
21. Apr. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Berlin/Trier – Der Familienbund der Katholiken (FDK) fordert die Anerkennung aller Lebensformen und einen Stilwechsel in der Paar- und Familienseelsorge. Das geht aus einem Beschlusstext der Delegiertenversammlung des FDK-Bundesverbandes e.V. vom 3. April hervor. Mit seinem Apostolischen Schreiben „Amoris laetitia” von 2016 habe Papst Franziskus einen grundlegenden Stilwechsel für die Paar- und Familienpastoral initiiert, heißt es dort.

In der konkreten Umsetzung bedeute dies, Menschen in all ihren Paar- und Familienkonstellationen willkommen zu heißen, ihre Situation – gerade auch in schwierigen Lagen – unvoreingenommen wahrzunehmen, sie am Leben der Kirche teilhaben zu lassen und sie zu bestärken, sich als Teil der Kirche zu verstehen. Eine solche Haltung sei „zugleich anspruchsvoll und missionarisch” und verlange, „alte Verhaltensmuster abzulegen”. Das Zeugnis des Glaubens solle als lebens- und sinnstiftende Ressource angeboten werden, und zwar auf respektvolle, achtsame und solidarische Weise. Dem zugrunde liege die Anerkennung der Autonomie sowie der Glaubens- und Gewissensfreiheit von Paaren und Familien, bezogen auf sämtliche Formen partnerschaftlich orientierten Liebens und Familie-Seins. „Der Familienbund der Katholiken fordert die Verantwortlichen auf allen Ebenen der Pastoral auf, strukturelle, finanzielle und personelle Rahmenbedingungen zu schaffen, die notwendig sind, um diesen neuen Pastoralstil umzusetzen”, heißt es im Beschlusstext. Notwendig seien zudem Aus- Fort- sowie Weiterbildungsmöglichkeiten. Gleichsam würdige der FDK die Bemühungen aller, „die sich schon jetzt auf diesen Weg gemacht haben.”

Paare und Familien sind Keimzelle und Erneuerungsorte für die Kirche

Die Umkehr bedinge, dass Paare und Familien als Subjekte der Pastoral ernstgenommen und nicht als „zu belehrende Objekte” betrachtet würden. „Paare und Familien sind selbst Keimzellen der Kirche, in denen religiöse Orientierung angeregt  wird und wachsen kann.” Das Evangelium als inspirierenden, kritisierenden und zugleich motivierenden Kontext einzuspeisen, erfordere eine (neue) Qualität seelsorgerischen Handelns, die dem geforderten pastoralen Stil entspreche. Wenn dies gelinge, könne aus einer erneuerten Paar- und Familienpastoral eine  Umkehrbewegung der ganzen Kirche erwachsen: „Es geht um die Umkehr von einer Haltung des Bewertens, Verzweckens und Kontrollierens zu einer Haltung der Annahme, des ehrlichen Interesses, der ganzheitlichen Unterstützung, der  solidarischen Hoffnung und der Dankbarkeit.” Hinsichtlich der sakramentalen Eheschließung schlägt der FDK eine Neuprofilierung vor. Denn sie sei Berufungsweg und somit eine bewusste Entscheidung der Eheleute, in ihrer Ehe die Liebe Gottes zu seiner Kirche gegenwärtig werden zu lassen und zu verkündigen. Segnungsfeiern für geschieden wiederverheiratete, gleichgeschlechtliche und queere Paare sollen aus Sicht des FDK akzeptierte Praxis kirchlicher Pastoral werden.

Weitere Informationen gibt es auf www.familienbund.org.

(ih)