Motorradspektakel mit Gottesdienst zum Saisonstart auf dem Nürburgring:Allzeit gute Fahrt mit Gottes Segen

Nürburg – Mehr als 40.000 Bikerinnen und Biker aus nah und fern haben den Nürburgring wieder zum „röhrenden Herzen der Motorradszene“ gemacht. Beim traditionellen „Anlassen” sind sie unter strahlendblauem Himmel am 27. April in die Saison gestartet. Emotionale Höhepunkte des Tages mit seinem vielseitigen Programm waren für Viele ein ökumenischer Gottesdienst und der gemeinsame, kilometerlange Korso über die Nordschleife.
Dass der Ring nicht zu einem Ort für empfindliche Ohren wird, ist für die „Anlasser“ Ehrensache. Zwischen heulenden Motoren und dröhnender Musik bahnte sich aber auch in diesem Jahr wieder ein besinnliches Angebot den Weg zu einigen Motorrad-Enthusiasten im proppenvollen Fahrerlager. Der ökumenische Gottesdienst unter der Überschrift „Wohin?“ lud mit Wort und Musik dazu ein, über den eigenen Kurs am Beginn einer neuen Saison nachzudenken. Pfarrer Rüdiger Wink vom evangelischen Kirchenkreis Koblenz nutzte den Psalm 139, um nach dem „Wohin“ des eigenen Weges zu fragen. Er verbinde sich mit der Suche nach persönlicher Freiheit, manchmal auch mit einer „Flucht“; ganz oft aber sei er Ausdruck des Bedürfnisses nach Sicherheit und Begleitung. „Wohin du schaust, dorthin wirst Du einmal gelangen“, sagte der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters in Anlehnung an ein Zitat. Es gehe um den Ausblick auf ein Ziel jenseits der Ist-Zeit und des Vordergründigen. Darauf verweise auch die Botschaft Jesu, sagte Peters mit Blick auf das Johannesevangelium, in dem sich Jesus als „den Weg und die Wahrheit und das Leben“ bezeichnet.
Biker*innen lesen die Fürbitten

Einige Motorradfahrerinnen und -fahrer trugen Fürbitten vor, in denen sie um eine schützende Wegbegleitung baten: „Möge jeder von uns mit Achtsamkeit und Verantwortung unterwegs sein, auf den Straßen und in unseren Gedanken. Lass uns den richtigen Weg finden – den Weg zu gegenseitigem Respekt, zu achtsamen Begegnungen und zu einem guten Miteinander“. Die Band „der nächste bitte“ begleitete den Gottesdienst mit christlichen Rocksongs – darunter der irische Reisesegen „Möge die Straße uns zusammenführen“ oder der Bekenntnis-Song „Das glaube ich“. Klaus Kohnz, Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Kelberg, gestaltet seit Jahren den ökumenischen Gottesdienst mit, der seit 1999 fest zum Ring-Programm gehört. Gemeinsam mit dem Weihbischof empfing er zum Abschluss des Tages viele Tausend Biker auf ihrem Korso über die Nordschleife. Sie grüßten winkend, segneten manche unter ihnen und wünschten „Allzeit gute Fahrt“.
Zum Motorradfestival, dass im vergangenen Jahr etwa 45.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Eifel lockte, gehört ein buntes Programm. Es gibt einen Erlebnispark rund um das Boxengebäude, ein Musikprogramm, verschiedene Vorführungen, einen Leistungsprüfstand, Aussteller, die ihre Produkte präsentieren, und geführte Ausfahrten auf der Sprintstrecke.