Segen und Dank mit Bischof Bätzing und im Gottesdienst für die Blaulicht-Familie :„Am Anfang steht der Segen“
Trier – Ein Segnungs-Gottesdienst mit dem Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing und ein ökumenischer Dank- und Segensgottesdienst für die Mitglieder der „Blaulicht-Familie“ haben am 19. April, dem zweiten Freitag der Heilig-Rock-Tage 2024, Menschen in ihrem Alltag und in ihrem Einsatz für Andere gestärkt.
Ein Besuch bei den Heilig-Rock-Tagen sei für ihn immer ein „Nach-Hause-Kommen, denn hier ist meine geistliche Heimat“, sagte der aus dem Bistum Trier stammende Bätzing, der auch Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz ist. In seiner Predigt im Dom schaute er auf das Leitwort „Mit Dir“ der diesjährigen Heilig-Rock-Tage und setzte es in Bezug zu den beiden Lesungstexten des Tages sowie zu dem Segens-Angebot am Ende des Gottesdienstes. Nicht mit dem Sündenfall, sondern mit einer „wunderbaren Schöpfung und einem Ursegen“ habe die Geschichte Gottes mit den Menschen begonnen. „Und das bedeutet: im Prinzip ist alles gut“, sagte Bätzing. Dies sei angesichts der rauen Wirklichkeit des Lebens aber keine „naive Weltsicht“, sondern „eine extrem kühne Aussage als Auftakt“ und ein „Aufstand der Zuversicht“. Das menschliche Sein mit seinem Werden, Gestalten, Wachsen und Ringen werde von Gott „gutgeheißen“ und damit gesegnet. Denn ein jeder Segen besage: „Gut, dass es Dich gibt. ‚Mit Dir‘ und deinem Leben soll es gut gehen, gut werden, gut enden.“
„Mit Dir“ lädt ein, groß zu denken
In der Lesung aus der Apostelgeschichte über die Bekehrung des Paulus zeige sich, dass Gott „unbescheiden“ sei, sagte der ehemalige Trierer Generalvikar. Gott habe mit Paulus „ausgerechnet den ärgsten Gegner“ der aufkeimenden Glaubensgemeinschaft einbezogen, um die innerjüdischen Grenzen zu überschreiten, den Glauben bekannt zu machen und Fremde einzubeziehen. In diesem Kontext mahne das „Mit Dir“ dazu, nicht „zu klein, zu abgegrenzt“ und mit „zu bescheidenen Zielen“ zu denken, sagte Bätzing. Das Johannesevangelium schließlich schaue an diesem Tag auf die Rede Jesu, in der er provokativ von sich sage: „Ohne mich habt ihr das Leben nicht“. Dieses „Selbstbewusstsein“ Jesu bedeute für die Christinnen und Christen, weiter für den Glauben einzustehen und ihn „durch unser Leben ansichtig“ zu machen. „Mit dir, Herr, kann unser Leben gelingen und die Welt neu werden. Das glaube ich fest“, sagte Bätzing. Die Gläubigen waren anschließend zu einem persönlichen Segen eingeladen.
Dank an Menschen der Blaulicht-Familie
Zu einem ökumenischen Dank- und Segensgottesdienst in der benachbarten Liebfrauen-Basilika kamen Menschen der sogenannten Blaulicht-Familie zusammen. Sie umfasst die Hilfs- und Notfallkräfte von Polizei, Feuerwehren, Rettungsdiensten, Katastrophenschützern, Notfallseelsorgern und anderen Hilfsorganisationen. In einer Dialogpredigt über die Werke der Barmherzigkeit sagten Vertreterinnen und Vertreter aus den verschiedenen Notfallorganisationen, was für sie Barmherzigkeit in ihren Einsätzen bedeutet und legten entsprechende Symbole vor den Altar. „Für mich bedeutet Barmherzigkeit, Wunden zu versorgen“, sagte eine Rettungskraft, die einen Notfallrucksack ablegte. Brände löschen, Schutz gewähren, Trauernde trösten, Menschen vor Hochwasser schützen, Hungernde sättigen und auch Tote begraben durch einen Bestatter – all dies stehe für Barmherzigkeit im Rahmen von Einsätzen und ihrer Nachsorge.
Hilf- und segensreiches Zusammenwirken viele Menschen
Pastoralreferent Hubertus Kesselheim erzählte aus seiner langjährigen Tätigkeit als Polizeiseelsorger und Mitglied eines Kriseninterventionsteams, wie wichtig – zum Beispiel bei Verkehrsunfällen – das hilf- und segensreiche Zusammenwirken vieler Menschen sei. „Herzlichen Dank für das, was Sie tun, was Sie leben und als Berufung empfinden“, sagte er zu den Hilfskräften. Pfarrer Matthias Ratz von der evangelischen Kirchengemeinde Trier ergänzte Gedanken zum vorgetragenen Evangelium nach Matthäus über die Werke der Barmherzigkeit. Die Mitglieder der Hilfsfamilie hatten Dankes-Karten formuliert, die sie zum Altar brachten und nach dem Gottesdienst mit in ihre Organisationen nahmen, um sie dort als Dankes-Zeichen zu verteilen. Zum Abschluss konnten alle einen persönlichen Segen empfangen, den Hubertus Kesselheim, Matthias Ratz und Gemeindereferentin Carmen Folz spendeten. Vorbereitet hatte den Gottesdienst, den insbesondere das Blechbläser-Ensemble des Landespolizeiorchesters Rheinland-Pfalz musikalisch gestaltete, die Arbeitsgemeinschaft „Blaulicht-Gottesdienst“.