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Ehepaare und Bischof Ackermann tauschen sich über Ökumene aus :An der Begegnung mit dem Anderen wachsen

Wie schon im letzten Jahr hat sich Bischof Ackermann mit konfessionsverbindenden Ehepaaren getroffen
Das 'Erzählcafé' in der Cafeteria des Generalvikariates
Datum:
5. Mai 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Bei den Heilig-Rock-Tagen hat sich Bischof Dr. Stephan Ackermann zum „Erzählcafé für konfessionsverbindende Ehepaare“ mit acht Paaren getroffen, bei denen ein Partner katholisch und der andere evangelisch ist. Gemeinsam mit der Ökumene-Referentin des Bistums Trier, Anna Werle, diskutierten sie am 4. Mai über ihren Alltag und Unterschiede im Eucharistieverständnis.

Wie können Ehepaare, bei denen die Partner unterschiedlichen Konfessionen angehören, ihren Glauben gemeinsam leben? Welche Schwierigkeiten müssen sie gemeinsam bewältigen und können sich daraus gar Vorteile ergeben? „Früher hat man uns viele Steine in den Weg gelegt. Heute ist die Situation gottseidank anders“, meldete ein Teilnehmerin der Runde gleich zu Beginn der Veranstaltung zurück und erhielt damit von allen Seiten Zustimmung. „Seit wir verheiratet sind, haben wir oft über unsere Konfessionen ‚gestritten‘“, sagte Birgit Wagner, die mit ihrem Mann Gerd in Buch im Hunsrück wohnt. Sie war zwölf Jahre im katholischen Pfarrgemeinderat, er ist in der evangelischen Kirchengemeinde aktiv. „Das war aber immer konstruktiv. Wir versuchen, beides zu leben“, fügte sie hinzu.

Bischof Ackermann hört den Schilderungen der Ehepaare interessiert zu

Der gegenseitige Austausch ist auch für Bärbel Zägel aus der evangelischen Kirchengemeinde Sankt Wendel sehr wichtig. „An der Begegnung mit dem Anderen bin ich gewachsen. Inzwischen sehe ich mich als Brückenbauerin zwischen den beiden Konfessionen.“ Die Frage, die zu stellen sei, so Bischof Ackermann, setze genau dort an: „Wie können wir uns gegenseitig annähern und etwas Bereicherndes in die Gemeinde der Partnerin oder des Partners einbringen?“ Birgit Wagner lieferte gleich einen pragmatischen Vorschlag: „Ich würde mir eine gemeinsame Erwachsenenkatechese wünschen.“ Während einige Eheleute die Eucharistie schon lange Zeit gemeinsam feiern, sind andere noch unsicher. Bischof Ackermann erklärte mit Bezug auf die kürzlich erschienene Orientierungshilfe „Mit Christus gehen – Der Einheit auf der Spur“, dass es in erster Linie darum gehe, die eigene Beziehung zu Jesus Christus zu reflektieren und dann verantwortlich zu handeln. „Niemand wird an der Kommunionbank abgewiesen“, sagte er und ergänzte: „Wir als Amtsträger ersetzen nicht das Gewissen, sondern möchten dabei unterstützen, eine gewissenhafte Entscheidung zu treffen.“

Dies sei an diesem Nachmittag bereits gelungen, erklärte Birgit Wagner. „Seit frühster Kindheit dachte ich immer: Du darfst nicht am evangelischen Abendmahl teilnehmen. Das hatte immer etwas Bedrohliches, mir fehlt noch immer die Befreiung davon. Dieser Befreiung bin ich aber heute ein gutes Stück näher gekommen.“

Bereits im letzten Jahr hatte es einen Erfahrungsaustausch zwischen dem Trierer Bischof und konfessionsverbindenden Ehepaaren gegeben. Die Berichte nahm Ackermann mit in die Beratungen der Bischöfe zur Orientierungshilfe der Deutschen Bischofskonferenz. Weitere Informationen gibt es in der Abteilung Pastorale Grundfragen, Verkündigung und Ökumene im Bischöflichen Generalvikariat, bei Anna Werle, E-Mail: anna.werle@bgv-trier.de, Tel.: 0651-7105-509. Am Vormittag hatte es schon einen ökumenischen Gottesdienst der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Südwest gegeben. Bilder davon sind hier zu finden.

(ih)