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Spirituelle Wanderung führt Jugendliche nach Oberwesel:Auf Perlensuche gehen

Gleich beim zweiten Mal hatte sich die Zahl der Teilnehmende am spirituellen Hike verdoppelt. Neun junge Menschen wanderten vier Tage von Bingen nach Oberwesel und setzten sich dabei mir ihrem Glauben auseinander.
Magische Momente erlebt die Gruppe während der spirituellen Wanderung.
Datum:
14. Mai 2024
Von:
Julia Fröder

Oberwesel/Trier/Saarlouis – „Nach vielen schönen Momenten, Kilometern, Gesprächen und Strapazen sind wir an unserem Ziel angekommen“, hat Peter Zillgen Diözesankurat Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), junge Menschen und ihre Angehörigen in der St. Martin Kirche in Oberwesel begrüßt. Neun Jugendliche aus dem Saarland, Trier und dem Koblenzer Raum waren in Bingen zu einer spirituellen Wanderung aufgebrochen. Erik Weiland aus Saarlouis und Paul Morgen aus Trier entschieden sich nach dem viertägigen Hike das Sakrament der Firmung zu empfangen.

„Es hat mir gut gefallen, vor allem, als Gruppe unterwegs zu sein und dieser Minimalismus, da man nur den Rucksack dabeihatte. Die Landschaft war auch sehr schön“, berichtete Paul Morgen von der Wanderung mit einem neun Kilo schweren Rucksack mit einer Gruppe, die er vorher nicht kannte. Der 14-Jährige ist durch seine Pfarrei auf das Angebot aufmerksam geworden, denn Pfadfinder ist er nicht. Zwar wurde der spirituelle Hike vom DPSG-Diözesanverband Trier organisiert, aber alle interessierten jungen Menschen seien dazu eingeladen gewesen, so die Verantwortlichen. Begleitet wurden sie von fünf Teamer*innen, unter ihnen auch Pastoralreferent Tobias Wolff, Bezirkskurat der DPSG im Bezirk Rhein-Wied und Franz Böhler, Kurat im Bezirk Koblenz sowie Bildungsreferentin im Diözesanbüro Lisa Alm.

Perlen des Glaubens entdecken

Auf dem Weg widmete sich die Gruppe in Impulsen den sogenannten „Perlen des Glaubens“, die unter anderem die Themen Gelassenheit, Wüste, Auferstehung, Liebe und Nacht aufgriffen. „Die vier Tage haben uns gezeigt, welche Perlen es in unserem Leben gibt“, sagte Jugendpfarrer Zillgen und ermutigte auch im Hinblick auf das „Gleichnis der kostenbaren Perle“ im Evangelium nach Matthäus nicht nur die anwesenden 14- bis 16-Jährigen, sondern auch ihre Angehörigen, „geht weiter auf Perlensuche, denn in jedem Leben liegen noch Perlen verborgen, die es zu entdecken gibt.“ Die „Perlen des Glaubens“ fand Erik Weiland sehr interessant. Und überhaupt sei es bis auf das viele Bergauf durch die Weinberge „sehr spaßig“ gewesen. Der 15-Jährige hatte „verpeilt sich in seiner Gemeinde firmen zu lassen“. Daher sei die Möglichkeit das nachzuholen „auf jeden Fall ein großer Entscheidungspunkt“ für die Teilnahme am Hike gewesen. Die Firmung übernahm Zillgen im Auftrag von Weihbischof Robert Brahm.

Mit eigenen Fragen auseinandersetzen

Übernachtet hat die Gruppe nach ihren bis zu 20 Kilometer langen Tagesetappen in Pfarrheimen oder zuletzt in einer Schule. Die Tage waren strukturiert durch Wandern, Impulse, intensive Gespräche und der Austausch mit den anderen Teilnehmenden und Teamern. An einem Tag besuchte Schwester Ursula Hertewich aus dem Kloster Arenberg in Koblenz die Jugendlichen und hatte ein offenes Ohr für die Fragen der jungen Leute. „Es ging darum, sich mit dem eigenen Glauben und den eigenen Fragen an diesen auseinanderzusetzen und sich mit anderen darüber auszutauschen“, fasste Kurator Franz Böhler zusammen, der sich ehrenamtlich bei den Pfadfindern engagiert.  „Es war auf jeden Fall ein erfolgreicher Hike“, resümierte Lisa Alm. „Denn die Jugendlichen hatten die Möglichkeit mit Gott, Spiritualität und Glauben in Kontakt zu kommen – und dafür das Bewusstsein zu öffnen, ist schon ein großer Erfolg.“

Bereits 2022 gab es eine mehrtägige spirituelle Wanderung vom Diözesanverband mit der Möglichkeit, sich firmen zu lassen. In diesem Jahr nahmen gleich doppelt so viele Jugendliche an dem Angebot teil. Ob und wann es eine Wiederholung gibt, steht noch nicht ganz fest.

Eindrücke vom spirituellen Hike von Bingen nach Oberwesel

7 Bilder