Projekt des Dekanats Saarbrücken erhält Bundespreis:Ausgezeichnetes Tanzprojekt
Saarbrücken – Das Internationale Tanzprojekt des Dekanats Saarbrücken wird mit dem Bundespreis des Bündnisses für Demokratie und Toleranz gegen Extremismus und Gewalt (bfdt:) ausgezeichnet. Das Projekt „Passagen in Portbou 2018“ hat die Jury des Wettbewerbs „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ überzeugt.
Über 60 Jugendliche und 15 Teamer hatten sich im vergangenen Sommer zwei Wochen intensiv mit dem Thema Flucht und Flüchtende auseinandergesetzt, daraus ein Bühnentanzstück entwickelt und sich dafür in den kleinen Ort Portbou in Katalonien zurückgezogen. „Ein bisschen abgeschlossen von der Welt“, sagt Sophie Yelda Siegwart, eine der Teilnehmerinnen. „Thema und Ort müssen zusammen passen“, begründet Pastoralreferent Heiner Buchen die Auswahl. In Portbou ist das Grab des Philosophen Walter Benjamin, der vor dem Nazi-Regime geflohen war, und Portbou war eine Übergangsstelle für Menschen, die vor dem faschistischen Franco-Regime auf der Flucht waren.
Für den Bundeswettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz 2018“ haben sich an die 300 Projekte beworben, 59 Preisträgerprojekte aus allen 16 Bundesländern wurden nach Angaben des Bündnisses ausgewählt. Offizielle Preisverleihung ist im Frühjahr. „Mir ist am wichtigsten, dass durch den Preis die Aufmerksamkeit auf solche Themen gerichtet wird“, betont Sophie Yelda Siegwart. Unabhängig von der hohen Auszeichnung sei sie „froh, dass wir diese Erfahrungen gemacht haben. Dann begegnet man Menschen auf andere Art und Weise“.
Neben der inhaltlichen Auszeichnung findet auch die künstlerische Leistung des Projektes Anerkennung. Aufführungen sind im Rahmen des Saarbrücker Festivals „perspectives“ geplant. Darauf will sich die international zusammengesetzte Gruppe vom 30. Mai bis 9. Juni ein „Sommercamp“ aufschlagen, kündigt Heiner Buchen an.
Das Projekt wurde vom Willkommens.netz.de durch den Flüchtlingsfond des Bistums Trier mit 1200,- Euro unterstützt.
(red)