Trierer Weihbischof besucht Pastoralen Raum Andernach :Austausch, Teilhabe und Geselligkeit

Kettig/Andernach – Im Rahmen seiner Visitation durch den Pastoralen Raum Andernach hat der Trierer Weihbischof Robert Brahm unter anderem den Seniorenmittagstisch in Andernach und die Förder- und Wohnstätten gGmbH (fws) in Kettig besucht und sich mit den Haupt- und Ehrenamtlichen, Besuchern und Mitarbeitenden vor Ort ausgetauscht.
Die Vielzahl an Produkten und Dienstleistungen, die der gemeinnützige Leistungsanbieter für Menschen mit Behinderung in Kettig mit Hilfe seiner Mitarbeitenden anfertigt, beeindruckte die Gruppe rund um Weihbischof Brahm, Simone Thomas vom Leitungsteam des Pastoralen Raums Andernach und Katja Neff, Referentin des Weihbischofs. „Unser Schwerpunkt liegt in der Arbeit mit blinden, sehbehinderten oder mehrfachbehinderten Menschen. Wir möchten unseren Klienten und Klientinnen die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ermöglichen und sie in ihrer Selbständigkeit unterstützen“, erklärte die Bereichsleiterin „Soziale Teilhabe“ Sonja Annen beim Rundgang durch den eigenen Verkaufsladen sowie die Werk- bzw. Produktionsstätten.

„Es geht um eine sinnstiftende Arbeit, wo alle nach ihren Fähigkeiten beteiligt werden können“, betonte Annen. Dem konnte auch Thorsten Jechel, Vorsitzender des Werkstattrats, zustimmen: „Wir können uns aussuchen, wo wir arbeiten. Manchmal ist aber ein Tauschpartner nötig, damit alle Abteilungen personell gut aufgestellt sind.“
Neben dem Herstellen von Kerzen, dekorativen Keramik- und Stofferzeugnissen, stellen die Mitarbeitenden Grußkarten, Insektenhotels oder auch Besen, Weidenkörbe und Apfelsaft her. „Die Weiden und die Äpfel ernten wir selbst“, erklärte Jechel. „Dieses nachhaltige und ursprüngliche Arbeiten ist uns wichtig“, fügte Teamleiterin Astrid Korn hinzu. Die fws in Kettig bieten allerdings nicht nur Arbeitsplätze für mehr als 50 Menschen, sondern auch die Tagesförderstätte, „Therapie“ und unterschiedliche Wohnmöglichkeiten für fast 100 Personen. „Zudem gibt es eine rege und gute Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde vor Ort“, berichtete Thomas Kremer, Pfarreienratsvorsitzender der Pfarrei Mülheim-Kärlich Heilig Geist.
Weihbischof Brahm war beim Besuch die familiäre Atmosphäre aufgefallen. „Es ist ein toller Ort, der sich für Menschen einsetzt“, sagte er abschließend.
Seniorenmittagstisch als Kommunikationsort

„Dieser Mittagstisch ist eine wichtige Einrichtung, damit Menschen zusammenkommen, sich begegnen und austauschen“, hat der Trierer Weihbischof Brahm beim Blick in den Pfarrsaal St. Stephan in Andernach gesagt.
„Die Menschen kommen hauptsächlich wegen des Kontakts untereinander, wegen der Gesellschaft, das Essen ist eigentlich nebensächlich“, weiß Herbert Lohrum, der sich gemeinsam mit weiteren fast zehn Ehrenamtlichen um den Ablauf kümmert. Der Mittagstisch, der von Oktober bis April monatlich stattfindet. „Seit zwei Jahren treffen wir uns in der Winterzeit immer dienstags, abwechselnd im Pfarrheim Maria Himmelfahrt bzw. im Pfarrsaal St. Stephan“, berichtete Lohrum dem Gast aus Trier. „Es sollte ein Treffpunkt für die Wintermonate sein“, berichtet Lohrum. Viele ältere Menschen würden sich schwer mit dieser dunklen Jahreszeit tun. Das regelmäßige gemeinsame Mittagessen sei ein Anreiz, das Haus, die Wohnung zu verlassen. 18 bis 25 Personen nehmen das Angebot in der Regel an. „Es ist entscheidend, nicht allein zu bleiben oder einsam zu sein“, so Weihbischof Brahm, der sich bei den Ehrenamtlichen für ihr Engagement bedankte und die Gelegenheit nutzte, mit den Seniorinnen und Senioren in Kontakt zu kommen.
Nun geht der Mittagstisch für Senioren in die Sommerpause, im Oktober geht es dann wieder los. Wer gerne auch Gast beim Seniorenmittagstisch sein möchte, kann sich über das Pfarrbüro St. Marien Andernach unter Tel.: 02632-4998750 anmelden.
Hintergrund: Der Trierer Weihbischof Robert Brahm besucht im Rahmen einer Visitation (Besuchsreise) unterschiedliche Einrichtungen im Pastoralen Raum Andernach und tauscht sich mit Haupt- und Ehrenamtlichen im kirchlichen Bereich aus. Über ein Jahr hinweg wird er immer wieder in der Region zu Gast sein. Besucht hat er unter anderem bereits die Klinik Nette Gut, die Rhein-Mosel-Fachklinik, eine Kindertageseinrichtung sowie Wohnungslose und Geflüchtete. Im Rahmen der Visitation finden auch Firmungen statt. Der Pastorale Raum Andernach besteht aus den Pfarreien St. Marien Andernach, Heilig Geist Mülheim-Kärlich und Plaidt Heilige Dreifaltigkeit sowie aus der Pfarreiengemeinschaft Kruft-Nickenich. Hier leben etwa 39.000 Katholikinnen und Katholiken.