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Welschnonnenkirche seit 50 Jahren Heimat der Marianischen Bürgersodalität Trier:Barockes Kleinod und geistliches Zentrum

Seit 50 Jahren ist die Welschnonnenkirche Heimat der Marianischen Bürgersodalität. Dies wurde mit einem Festakt gefeiert.
Weihbischof Franz Josef Gebert predigte im Gottesdienst in der Welschnonnenkirche, die seit 50 Jahren in der Obhut der Marianische Bürgersodalität ist.
Datum:
10. Dez. 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Seit 50 Jahren ist die unweit des Hohen Doms gelegene Welschnonnenkirche Eigentum und geistliche Heimat der „Marianischen Bürgersodalität Trier von 1610 e.V.“. In einem Gottesdienst mit Weihbischof Franz Josef Gebert und einer Feierstunde haben Mitglieder und Förderer der Sodalität den Jahrestag am 8. Dezember gefeiert.

In seiner Predigt blickte der Weihbischof auf das im Sonntagsevangelium geschilderte Auftreten von Johannes dem Täufer als Wegbereiter Jesu. Mit „harschen Worten“ konfrontiere darin Johannes die Pharisäer und Sadduzäer mit ihrem heuchlerischen Verhalten. Empfänger seiner „prophetisch aufrüttelnden Botschaft“ seien aber auch wir als Gläubige, „die aufgerufen sind, dass das, was wir sagen, übereinstimmt mit unserem Leben und sich verbindet mit dem Heilswerk Gottes, in dem wir Mitspieler sind“. Die Gläubigen seien gesandt und berufen, einander gegenseitig Propheten im Leben und Alltag zu sein und das Empfangene weiterzutragen, sagte Gebert. Das gelte in besonderer Weise für die von den Jesuiten gegründeten Marianischen Gemeinschaften wie die Bürgersodalität – deren Mitglieder sich im Gebet und im gelebten Glauben gegenseitig unterstützen und füreinander da seien.

„Welschnonnen“ – Augustiner Chorfrauen mit französischen Wurzeln

In einer Feierstunde blickte der Präfekt der Trierer Sodalität, Anton Viktor Wyrobisch, auf die Geschichte der Glaubensgemeinschaft. Vor fast genau 50 Jahren, am 9. Dezember 1969, übernahm die Marianische Sodalität das barocke Gotteshaus in der Flanderstraße von der „Marianischen Jünglingskongregation Trier“ (MJC) – die ihrerseits seit 1926 Eigentümerin war. Die vor 300 Jahren erbaute Kirche war geistliches Zentrum der Augustiner Chorfrauen bis zu deren Vertreibung im Kulturkampf 1875. Wegen ihrer französischen Wurzeln trugen die Schwestern in Trier den Namen „Welschnonnen“. Im 17. Jahrhundert gründete der auf den lothringischen Heiligen Pierre Fourier zurückgehende Frauenorden von Luxemburg aus in Trier einen Konvent und eine schulgeldfreie Schule für Mädchen. Für den Subpräfekten der Sodalität, Marc Jeck, steht die „einzige Kirche des Bistums Trier, die sich in Privatbesitz befindet“ auch für ein „Bildungsnetzwerk, das die erste Schulordnung Europas für Mädchenbildung hervorgebracht hat“. Aus der Ordensschule in Nachbarschaft der Kirche ist das heutige Auguste-Viktoria-Gymnasium hervorgegangen.

Nach dem Gottesdienst: Weihbischof Franz Josef Gebert (Mitte) mit Pater Peter Linster, Father Anthony Antwi-Boasiakó, Oberbürgermeister Wolfram Leibe, Präses Ulrich Laux (verdeckt) und Präfekt Anton Viktor Wyrobisch (von links).

Innensanierung kann bald beginnen

Der Leiter des Ortskuratoriums Koblenz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Erich Engelke, überreichte Präfekt Wyrobisch eine Förderzusage für den vierten Bauabschnitt zur Sanierung der Welschnonnenkirche in Höhe von 35.000 Euro. Er würdigte Wyrobischs jahrelangen Einsatz für den Erhalt des bedeutsamen hochbarocken Trierer Baudenkmals. Mithilfe weiterer Unterstützer und Paten aus der Großregion könne bald mit der Innensanierung begonnen werden, kündigte Wyrobisch an. Grußworte sprachen Oberbürgermeister Wolfram Leibe und der aus München angereiste Jesuitenpater Peter Linster als Präses der dortigen Männerkongregation. Schwester Dorothea der augustinischen „Congrégation Notre Dame“ in Essen erläuterte in einem Lichtbildvortrag bauliche Details zur Welschnonnenkirche und dem ehemaligen Konvent. Weitere Informationen zur Kirche und zur Marianischen Bürgersodalität gibt es im Internet unter www.welschnonnenkirche.de.

red)