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Heilig-Rock-Tage: Ökumenebischof Feige predigt im Trierer Dom :Bekenntnis von Nizäa als gemeinsamer Bezugspunkt

Im Rahmen der Heilig-Rock-Tage feierte Bischof Dr. Gerhard Feige, der auch Vorsitzender der Ökumene-Kommission der deutschen Bischöfe ist, einen Gottesdienst in Trier.
Der Magdeburger Bischof Dr. Gerhard Feige, links daneben Bischof Dr. Stephan Ackermann und rechts Weihbischof Jörg Michael Peters
Datum:
8. Mai 2025
Von:
Judith Rupp

Trier – „Christsein ist zuallererst die lebendige Gemeinschaft mit Jesus Christus.“ Das hat der Magdeburger Bischof Dr. Gerhard Feige am 7. Mai bei den Heilig-Rock-Tagen im Trierer Dom betont. Er ermutigte die Gottesdienstgemeinde, sich immer wieder persönlich und als Gemeinschaft auf die Frage einzulassen: „Für wen aber haltet ihr mich?“, die Jesus seinen Jüngern stellte. „Wir sollten unseren Glauben gemeinsam ausdrücken“, sagte Feige, der auch Vorsitzender der Ökumene-Kommission der deutschen Bischöfe ist.

Seit ihren Anfängen ringe die Kirche mit der Frage nach dem Verhältnis Jesu zu Gott. Mit dem Konzil von Nizäa 325 habe diese Diskussion einen ersten Höhepunkt erreicht. „Das Konzil hielt an der Göttlichkeit Jesu fest und bestätigte zugleich die Menschlichkeit Jesu.“ Damit seien „Leitplanken“ für das Verständnis der Person Jesu gesetzt. Auch wenn die Diskussionen weitergingen, sei diese Festlegung doch bedeutsam für die Ökumene; das Bekenntnis von Nizäa sei der gemeinsame Bezugspunkt. Zudem habe das Konzil gezeigt, dass Streitfragen synodal gelöst werden könnten.

Mit der Frage Jesu, für wen ihn die Menschen halten, seien auch die Glaubenden heute konfrontiert. Der Heilige Rock, „dieses besondere Stück Stoff, erinnert uns daran, dass wir zur Einheit berufen sind, zur Einheit mit den Menschen, mit der Schöpfung, mit allen Christinnen und Christen“. Die Wirklichkeit sei jedoch eine andere; auch innerhalb der Kirchen und Konfessionen gebe es Spaltungen. „Gesellschaftlich und politisch bräuchte es jetzt die Stimme der Kirche, um zu vermitteln, zu versöhnen und zu einen“, mahnte Bischof Feige – vor allem da, wo demokratische Strukturen und das soziale Miteinander bedroht seien. Dies gelinge dann, wenn „Verschiedenheit und Einheit auf demselben Grund“ stünden. Nicht Uniformismus oder Zentralität seien das Ideal, sondern „eine Vielfalt, die bereichert“.

Zu Beginn des Gottesdienstes hatte Bischof Stephan Ackermann die Diözesanbeauftragten für Ökumene in den deutschen Bistümern begrüßt, die sich zu ihrer Jahrestagung in Trier aufhalten. Es liege nahe, so Bischof Ackermann, dass sich die Ökumene-Beauftragten an dem Ort träfen, der sich besonders mit dem Ursprung des Großen Glaubensbekenntnisses verbindet durch den Aufenthalt des Athanasius in Trier von 335 bis 337. Den Gottesdienst feierten auch die Küsterinnen und Küster im Bistum Trier mit, die zu den Heilig-Rock-Tagen gekommen waren, und denen Bischof Ackermann für „die Bereitschaft zum Dienst an der Liturgie“ dankte.