Zum Inhalt springen

Bistum Trier: Die 23. Heilig-Rock-Tage sind zu Ende gegangen:Bestärkende Tage – geerdete Hoffnung

Mit einer feierlichen Vesper im Trierer Dom sind die 23. Heilig-Rock-Tage zu Ende gegangen.
Der Fürbittort wird von vielen Menschen besucht
Datum:
30. Apr. 2023
Von:
Judith Rupp

Trier – Mit einer feierlichen Vesper im Trierer Dom sind die 23. Heilig-Rock-Tage am 30. April zu Ende gegangen. Es seien „bestärkende Tage“ durch die Feier des Glaubens und durch die Begegnungen gewesen, bilanzierte Bischof Dr. Stephan Ackermann. Er sei sehr dankbar für die Tage des Bistumsfests, zu dem etwa zwanzigtausend Pilgerinnen und Pilger und Interessierte aus verschiedenen Regionen des Bistums und darüber hinaus gekommen waren. Die Heilig-Rock-Tage fanden vom 21. bis 30. April statt und standen unter dem Leitwort „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“.

„Geerdete Hoffnung“

Es sei nicht darum gegangen, sich selbst zu feiern oder der Realität zu entfliehen, sondern die Feier der Ostertage werde fortgesetzt. „Die Botschaft von Ostern enthält auch all das, was unser Leben belastet - das alles hatte auch hier seinen Platz.“ So sei auch der sexuelle Missbrauch im Raum der Kirche in den Gottesdiensten, den Fürbitten und Gesprächen immer wieder thematisiert worden.

Das 2.700 Jahre alte Leitwort aus dem Buch Jeremia habe sich als Motiv gezeigt, „das an Kraft nichts verloren hat und das in Jesus Gesicht und Gestalt bekommt“, sagte Ackermann. Es drücke eine „geerdete Hoffnung“ aus, die Rückenwind für die kommende Zeit gebe.

In seiner Predigt in der Vesper sprach Bischof Ackermann von den “Zeichen der Hoffnung”, die er während der Heilig-Rock-Tage gespürt habe: vom “Glauben, den andere Menschen mit mir geteilt haben” im Gespräch und im Gebet; von den Glaubenszeugnissen junger Menschen beim Abendlob; von den Fragen, dem Interesse und der Neugierde der Menschen, die nicht zum engeren Kreis der Kirche gehören und eher zufällig teilnahmen;  und “von den stillen, zufälligen Momenten, in denen die Botschaft mich ergriffen hat”. Ackermann dankte allen, die “mit viel Kreativität und Sorgfalt das Bistumsfest vorbereitet haben und an der Durchführung beteiligt waren”, ebenso wie “den Menschen, die sich haben einladen lassen”.

Positive Einblicke in das vielfältige Engagement von Kirche

Wolfgang Meyer, als Bischöflicher Beauftragter hauptverantwortlich für das Bistumsfest, zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen in der Vorbereitungszeit sei es gelungen, „mit zahlreichen engagierten Menschen und Gruppen ein ansprechendes Programm über zehn Tage anzubieten“. 38 unterschiedliche Gottesdienste, neun Abendlobe, 84 Einzelangebote und Aktionstage mit vielfältigen Mitmachangeboten, dazu drei Ausstellungen wurden organisiert. Die Zahl der Mitwirkenden sei mit rund 900 Menschen positiv stabil geblieben: „Dazu gehören unter anderem Mitglieder von Initiativen, Organisationen und Verbänden, die kirchlichen Berufsguppen, Liturg*innen, Chöre, Musiker*innen, Messdiener*innen, und Künstler*innen“.

„Die Angebote sind gut angenommen worden und haben positive Einblicke in das vielfältige Engagement kirchlicher Gruppen und Bereiche ermöglicht“, sagte Meyer. Für Gesellschaft und Kirche wichtige inhaltliche Anliegen wie Prävention, queeres Leben und queer-sensible Pastoral, Ehrenamt, Freiwilligendienste, Inklusion und Solidarität seien unter anderem mit kreativen Aktionen und Ständen auf dem Hauptmarkt aufgegriffen worden. 95 Personen in 116 Teams des ehrenamtlichen Besucherdienstes unterstützen das Programm, die Organisation und die Versorgung der Mitwirkenden im Hintergrund.

Rückenwind für die Weiterentwicklung der Heilig-Rock-Tage

„Ein sehr bewegender Gesprächsort bleibt der Fürbittort mit vielen hundert Fürbitten auf Tuchbändchen und Gebetszettel“, erklärte Meyer. Die Fürbitten zu allen Lebensfragen und Nöten der Menschen wurden in den Gottesdiensten vor Gott getragen. Auch die nur während des Bistumsfestes geöffnete Heilig-Rock-Kapelle sei für Pilgergruppen und touristische Tagesgäste erneut ein Anziehungspunkt gewesen.

Meyer hob einige Angebote besonders hervor: „Fröhlich, bunt und inhaltlich sehr gut vorbereitet prägten 5200 Kita-Kinder mit ihren Begleitungen zwei Tagen die Trierer Innenstadt. Ihre Lebendigkeit und Lebensfreude waren ansteckend. Die drei von Schüler*innen gestalteten und genähten Tuchröcke weckten Neugier und boten Gelegenheiten für gute Gespräch über die Geschichte, den Sinn und Zweck des Bistumsfestes.“ Auch die zehn Konzerte auf der Kulturbühne hätten es geschafft, mit einer spannenden Musik-Mischung aus der regionalen Musikszene viel Lob, Beifall und Zuspruch zu ernten. Nach vielen Jahren habe auch der Jugendtag wieder in der Öffentlichkeit auf dem Domfreihof stattgefunden: „Der Tag hat eine junge Kirche gezeigt, die auf der Basis ihrer Hoffnungen an der Zukunft arbeitet.“ Im Café International, im voll besetzten Begegnungszelt auf dem Domfreihof, hätten die Muttersprachlichen Gemeinden ein internationales Kulturprogramm mit viel Herz und der großen Sehnsucht nach Frieden präsentiert. Insgesamt, so Meyer, „geben die Rückmeldungen der Besucher*innen Rückenwind für die Weiterentwicklung der Heilig-Rock-Tage. Sie motivieren für die Vorbereitung der 24. Heilig-Rock-Tage vom 12. bis 21. April 2024.“