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Begehbare Adventskalender:Bewusster auf das Fest zugehen

Mittlerweile gibt es an einigen Orten den Brauch, dass Personen oder Einrichtungen je einen Tag im Advent öffentlich gestalten. Mit 25 Jahren gehört der „Begehbare Adventskalender“ von Bausendorf bei Wittlich in der Region zu den ältesten seiner Art.
Das Jubiläum des „Begehbaren Adventskalenders“ wird mit einer lebendigen Krippe gefeiert (Foto von links Armin Surkus-Anzenhofer, Erich May, Pia Adam, Sigrid Steffens und Hermann Theobald).
Datum:
16. Dez. 2023
Von:
Christina Bents /Paulinus Wochenzeitung im Bistum Trier

Bausendorf - Die Zahlen sind beeindruckend: In den vergangenen 24 Jahren haben Gemeindemitglieder, Geschäftsleute und Vertreterinnen und Vertreter von Schule, Kindergarten und anderen Gruppen und Einrichtungen in dem Ort im Alftal rund 600 Fenster adventlich geschmückt. Außerdem gab und gibt es dabei kreative Geschichten, lebendige Tiere und gemütliche Zusammenkünfte.

Die Begeisterung für die nun schon ein Vierteljahrhundert andauernde Tradition hat nicht nachgelassen. Irmi Steffens, die den begehbaren Adventskalender von Seiten des Pfarreienrats Alftal betreut, sagt: „Ich hatte mir in diesem Jahr schon einiges bereitgestellt, weil ich selbst auch ein Fenster gestalten wollte, aber alle Termine waren schon vergeben. Das ist aber nicht schlimm, dann bin ich im nächsten Jahr dabei.“

Die Initiative ging von der Pfarrgemeinde aus

So ganz genau weiß man heute nicht mehr, wie die Idee zu den Adventsfenstern damals entstanden ist, aber die Initiative kam von der damals noch eigenständigen Pfarrgemeinde St. Servatius. Steffens hat die Koordination im Jahr 2007 übernommen. In Bausendorf läuft es so ab, dass sich Privatpersonen, Geschäftsleute, die Kita, die Grundschule und andere Gruppen einen Termin aussuchen und zu diesem Datum ein Fenster weihnachtlich gestalten. Begleitend dazu liegt an der Tür oder dem Fenster jeweils eine Geschichte zum Mitnehmen bereit.

Die Geschichten sollen das Familienleben im Advent bereichern und ein weiterer Ansporn sein, die Hoffnungsfenster in dunkler Zeit zu besuchen.

Armin Surkus-Anzenhofer

„Die Firmlinge und Kommunionkinder sind meist ebenfalls dabei. Geschmückt wird unter anderem nach Datum – am 6. Dezember etwa mit einem Nikolaus oder Stiefel oder am Tag der Heiligen Barbara mit einem Bild oder einem Figürchen“, sagt Steffens. Es könne aber auch mal ein Winterwald sein – oder eine Weihnachtsbäckerei, wie sie in diesem Jahr von der Grundschule ausgestellt wurde. „Manche laden noch zu etwas zu trinken ein, aber das ist keine Voraussetzung.“ Zu einer kleinen Tradition ist es geworden, dass die Kita am 2. Dezember dran ist und dabei auch einen kleinen Basar organisiert.

Bei der Feuerwehr wiederum werden am 16. Dezember ein gemütliches Zusammensein und eine lebendige Krippe mit Tieren geboten. „Unter der Überschrift ,Erlebe den Zauber von Weihnachten‘ sollen alle Sinne angesprochen werden mit Gestalten der Heiligen Nacht und echten Tieren“, wie Katrin Schäfer-Jäckels vom Vorbereitungsteam erklärt.

Feuerwehr zeigt am 16. 12. Krippe mit echten Tieren

Verschiedene Personen machen mit, spielen Maria, Josef und die Hirten, außerdem gibt es Schafe, einen Esel, Ziegen und eine Futterkrippe. „Die wird mit einem kleinen Zaun abgetrennt, damit die Tiere nicht weglaufen – für die Kinder ist das ein ganz besonderes Erlebnis“, berichtet Steffens. Der Erlös aus Waffeln, heißen Getränken und Leckereien geht an die Bausendorfer Feuerwehr. Eingestimmt wird dazu um 17 Uhr mit einem Adventsliedersingen. „Das ist eines der Highlights des Adventskalenders“, meint Pastoralreferent Armin Surkus-Anzenhofer, der sich seit vielen Jahren um die kleinen Geschichten kümmert, die an den Fenstern ausliegen.

Irmi Steffens sagt, sie mache es häufig so, „dass ich in eine Ecke des Dorfes gehe, mir auf dem Weg mehrere Fenster anschaue und für meine Enkelkinder die Geschichten mitnehme. Da ist beispielsweise der Text von der kleinen Kerze, Krippenfiguren zum Basteln oder auch Plätzchenrezepte. Da lässt sich unser Pastoralreferent immer was einfallen.“

Surkus-Anzenhofer erklärt, die Geschichten „sollen das Familienleben im Advent bereichern und ein weiterer Ansporn sein, die Hoffnungsfenster in dunkler Zeit zu besuchen“. Die Nummer 24 des Adventskalenders ist traditionell das Gotteshaus mit seiner Krippe.