Förderverein „Caremeroon“ :Bildung als Basis für die Zukunft
Ettringen/Düngenheim. Der noch junge Förderverein „Caremeroon“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Schulprojekt in dem afrikanischen Land nicht nur in der Bauphase, sondern auch langfristig zu unterstützen. In Kribi, einer rund 60 000 Einwohner zählenden Stadt im Süden Kameruns, ist die Errichtung einer zunächst zweiklassigen Schule mit inklusiver Ausrichtung geplant. Die Idee geht auf Anne Krämer-Wendel, die Vorsitzende des Fördervereins, zurück, die gemeinsam mit ihrer Familie und ihren Freunden viel Herzblut in das Vorhaben investiert.
„Nach vielen Gesprächen im Elsass und in Bingen werden die 1848 in Straßburg gegründeten Kreuzschwestern mit unserer Unterstützung den Bau in Angriff nehmen“, sagt Krämer-Wendel.
Einrichtungen des Ordens gibt es in Frankreich, Südwestdeutschland, Kamerun sowie im Kongo. 1966 gründeten die Schwestern das Bildungs- und Pflegeheim St. Martin in Düngenheim. Die Vorsitzende des Fördervereins, von Beruf Pädagogische Fachkraft, lernte dort Schwester Albertine Etendé aus Kamerun kennen, die im Rahmen ihres Studiums der sozialen Arbeit in der Einrichtung mitarbeitete. Die mittlerweile 52-jährige Ordensschwester brenne dafür, in ihrer Heimat Dinge umzusetzen, die sie hierzulande gelernt hat. So entstand auch die Idee, in Kamerun eine Schule zu bauen.
Aufruf in sozialen Medien brachte die Sache ins Rollen
„Beindruckt vom Wohlstand, in dem wir leben, begann Schwester Albertine, Alltagsgegenstände und Kleider zu sammeln, um sie nach Kamerun zu schicken“, berichtet Krämer-Wendel. „Gelagert wurde zunächst alles im Keller der Förderschule.“ Die Vereinsvorsitzende half der Ordensfrau beim Sammeln und auch beim Packen mit. Die Schwester war voller Gottvertrauen, die gespendeten Sachen heil in ihre Heimat bringen zu können. Doch es mangelte an Geld. Kurzerhand startete Krämer-Wendel über den Nachrichtendienst „WhatsApp“ einen Aufruf, die Sache finanziell zu fördern. Eine Kollegin startete eine Sammelaktion in der Düngenheimer Schule. „Es war aber nicht nur das Geld – auch die Bereitschaft und Freude, mit der die Menschen ihre Hilfe zur Verfügung stellten, haben mich sehr berührt“, berichtet die dreifache Mutter. In ihr reifte der Gedanke, die positive Energie von Schwester Albertine, die der Spender sowie die gute Verbindung zu Kamerun zu kombinieren und für die gute Sache zu nutzen.
Ohne die Hilfe von außen könnten wir das Projekt nicht ins Leben rufen und auch nicht unterhalten.
Schwester Albertine
Rund drei Jahre nach Beginn der Zusammenarbeit traf sich Krämer-Wendel vor wenigen Wochen in Düngenheim mit Schwester Albertine und Oberin Ancilla-Maria Ruf aus Bingen. Die 86-Jährige zeigt sich mit Blick auf das Schulprojekt zuversichtlich: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“
Auch Schwester Albertine steht die Vorfreude ins Gesicht geschrieben. Sie versteht sich als eine Art Brücke, die ihr Heimatland mit der Hilfe aus Europa und vor allem seitens des neuen Vereins aus Ettringen verbindet. „Ohne die Hilfe von außen könnten wir das Projekt nicht ins Leben rufen und auch nicht unterhalten.“ Es gehe nicht nur um den Bau der Schule, sondern auch um die nötigen Mittel für deren Betrieb: „Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst, für finanzielle Transparenz zu sorgen, insbesondere was den Einsatz der Spenden betrifft.“
In Kamerun sei der Bedarf an Schulen hoch. „Was wir als Kreuzschwestern einbringen wollen, ist der inklusive Ansatz. In der Schule sollen Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen zusammen lernen und leben.“ Bildung sei für jeden Menschen die Grundlage für eine sichere Zukunft. „Für mich ist es sehr wichtig, dass die Fähigkeiten aller Kinder gefördert werden – in meinem Heimatland und überall sonst. Ich brenne darauf, das in Kribi zu verwirklichen – später vielleicht auch noch in anderen Regionen“, sagt die afrikanische Ordensfrau. Neben der Schule soll auch ein Garten für Gemüse, Manioc, Mais und eine Bananenplantage errichtet werden.