Grußwort vom Trierer Weihbischof beendet Ausstellung:Chagall verlässt Sinzig
Sinzig – 48 Original-Lithographien des expressionistischen Künstlers Marc Chagall waren fast drei Wochen in der Pfarrkirche St. Peter in Sinzig zu sehen. 2000 Interessierte haben die Ausstellung besucht. Zur Finissage hat der Trierer Weihbischof Franz Josef Gebert ein Grußwort gesprochen. Gleichzeitig wurden die Ergebnisse der Kunstprojekte für Jugendliche präsentiert.
Die Künstlerin Stefanie Manhillen begleitete die Kinder und Jugendlichen im Alter von sieben bis 26 Jahren durch das Kunstprojekt. „Zuerst haben wir uns die Werke von Chagall in der Kirche angeschaut“, erklärte sie den Ablauf. Nachdem die Teilnehmerinnen etwas über das Leben und die Technik Chagalls erfahren hatten, begannen sie in den Räumen des Haus der offenen Tür (HoT) Sinzig selbst tätig zu werden. Die Frage „Wie ist meine Stimmung?“ stand dabei im Mittelpunkt.
Herausgekommen sind dabei ganz unterschiedliche Werke mit Pastellkreide und Sprühfarbe. Die Bilder werden nun dort ausgestellt, wo bislang die Zyklen „La bible“ (1956) und „Dessins pour la bible“ (1960) von Chagall hingen. Die Ausstellung der Jugendlichen steht unter dem Titel „Alles safe!“. Der Trierer Weihbischof Franz Josef Gebert zeigte sich beeindruckt von den Gemälden der jungen Menschen. „Sie haben sich inspirieren lassen und nicht einfach abgemalt“. Die Bilder Chagalls seien durch ihren Alltag, ihre Lebensgeschichte gegangen. „Auch Chagall hat sich von der Bibel inspirieren lassen und brachte sie in Verbindung mit seinem Leben“.
In seinem Grußwort dankte der Weihbischof ausdrücklich allen Beteiligten und insbesondere dem Initiator Kaplan Thomas Hufschmidt für ihr Engagement: „In einer Zeit, in der wir viel absagen mussten, gab es hier den Mut, eine solche Ausstellung zu veranstalten.“
Neben den Kunstprojekten für Jugendliche gab es im Zusammenhang der Ausstellung Orgelkonzerte, meditative Bildbetrachtungen und Abendlobe, bei denen unter anderem Schwester Dr. Lea Ackermann von der Hilfsorganisation SOLWODI („Solidarity with Women in Distress – Solidarität mit Frauen in Not“) das geistliche Wort sprach. Zusätzlich bot Wolfgang Henn Führungen durch die Ausstellung an. „Zuerst waren nur zwei geplant, doch aufgrund der großen Nachfrage wurden daraus sechs Führungen“, erklärte der ehemalige Dekanatsreferent im Dekanat Remagen-Brohltal. Die Ausstellung sei eine Bereicherung für die Kirche gewesen, denn sie erreichte viele Besucherinnen und Besucher, die extra aus Cochem, Boppard oder Nordrhein-Westfalen angereist waren.
Die Ausstellung fand in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung Koblenz und dem Haus der offenen Tür (HoT) Sinzig statt. Förderer waren neben Einzelspenderinnen und –spendern der Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM), die Kreissparkasse und der Kreis Ahrweiler. (jf)